Wir haben eine ruhige Nacht am Anker. Die Sterne funkeln, die Milchstraße teilt wieder das Firmament und im Osten weisen rote und grüne Blinklichter den Schiffern ihren Weg auf diesem durch viele Untiefen gefährdeten Weg. Unser heutiges Ziel ist die Insel Zingst. Es wird wohl unser westlichster Punkt dieser Reise werden. Windfinder sagt 4-5 Bft aus West, also entgegen unserer Richtung an. Und er hat Recht. Auch in diesem sehr flachen aber freien Seegebiet bilden sich kurze Wellen und Gischt fliegt über Deck. Sie hemmen aber EOS kaum. Viel unangenehmer ist die Kälte in Verbindung mit dem Wind. Warme Jacke, Mütze und Schal sind angebracht. Nur die Füße stecken in kalten Turnschuhen. Die Hände wärmen sich in den Taschen der Jacke. Die Pinne klemme ich zwischen Arm und Jacke. So lässt sich auch gut steuern.
Rote und grüne Bojen und das GPS weisen den 14 Seemeilen kurzen, kurvenreichen Weg zwischen den Untiefen. Angler flitzen in ihren schnellen Bötchen über die Wellen, bleiben immer wieder stehen und werfen ihre Angeln aus. In Zingst machen wir EOS zwischen mächtig dicken Pfählen fest und durchstreifen den Ferienort. Noch sehr viele Urlaubsgäste schlendern gemächlich durch das wohlgeordnete Dorf. Auf der einen Seite das ruhige Boddengewässer und gegenüber die Ostsee mit herbstlichem Strandleben, feinster Sand, Strandkörbe und Kinderdrachen inklusive. Ausflugsboote laden ein zu Fahrten zu den Kranichen. Gänse fliegen im Keil nach Süden. Wir genießen eine Fischsemmel, Kaffee mit Windbeutel und Pflaumen-Kuchen und den Einkauf beim Rewe. Zingst ist unser westlichster Reisepunkt. Morgen können wir hoffentlich mit gutem Wind zurück segeln.
Der silber-blaue “ Helm“ ist eine Tauchgondel…viele Teenager wollten grad rein und unters Meer…