So etwas: Man spricht auf dem Fluss anders als auf See und Meer. Kanal 10, auf ihm wickeln die Steuerleute ihre Gespräche ab, wenn sie sich begegnen. Hallo Bodenseesegler! Da gibts kein Steuer- und Backbord, sondern rechts und links, oder rote und grüne Seite, je nach dem, welche Bojenseite gemeint ist. Gewöhnlich fahren die Schiffe rechts, wie die Autos auf der Strasse. Wenn aber ein langer Schubverband talwärts fährt und er begegnet einem Bergfahrer, dann wechseln sie gelegentlich die Seiten, weil der lange Bergfahrer mit dem Heck stark „ausschlägt“. Der Talfahrer (der hat Vorfahrt) sagt dann zB: „Amalie, Kilometer 1778, Rechte Seite“. Der Bergfahrer bestätigt ebenso: „Mozart, Rechte Seite, Danke“ Sie fahren also so vorbei, wie man sich in England auf der Strasse begegnet. Begegnen sich die Schiffe normal, dann heißt es „Linke Seite“. Wir haben an der EOS einen Zettel, da sind die Seiten mit roter und grüner Tonne vermerkt und dass rot rechts ist, Unglaublich, wie schnell man sich in der Eile verheddert und das kann dann kritisch werden, fährt man eine der vielen Tonnen von der falschen Seite an. Die Schiffer reden immer von „Abladetiefe“, das ist deren Tiefgang. Zwischen Straubing und Deggendorf konnten sie nur mit 1,5m Abladetiefe wegen des niederen Wasserstandes fahren. EOS mit 1,5m Tiefgang war da auch hart an der Grenze. EOS ist zwar ein kleiner Zwerg, muss sich aber gelegentlich auch in den Funkverkehr einschalten. Immer vor einer Schleuse. Da meldet man sich per Funk an und erfährt, ob man im Oberwasser (die höhere Seite des Fahrwassers) bis zum Aufrufen anlegt oder gleich oder nach einem Berufsschiff einfahren kann.
Eine ganz besondere Sache ist die mit den Pegeln. Wird die Wassertiefe knapp, dann muss man sie für den betreffenden Flussabschnitt wissen. Wenn man die Berechnung begriffen hat, dann ist es ganz einfach. Aber man muss sie eben erst begreifen.
Der wichtige Zettel am Schiff
Die Pegel, hier als Anzeige, gibts aber auch per Telefon oder im Internet