Die WordPress.com-Statistik-Elfen haben einen Jahresbericht 2014 für dieses Blog erstellt.
Hier ist ein Auszug:
Ein New York City U-Bahnzug fasst 1.200 Menschen. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 7.300 mal besucht. Um die gleiche Anzahl von Personen mit einem New York City U-Bahnzug zu befördern wären etwa 6 Fahrten nötig.
Die EOS hält nun Winterschlaf in der Türkei, an Land.
Das Teak (Iroko)- Deck ist fertig. Es schaut gut aus. Die innere neue Decken-Verkleidung unter den Fenstern, die wegen zu langer Schrauben notwendig wurde, ist im Salon angebracht. Der „Himmel“ sieht wieder unversehrt aus. Die Plicht wurde mit Sikaflex abgedichtet und muss bis zum Schleifen noch trocknen. Am Lukdeckel wurden die Iroka- Leisten aufgeklebt.
Was ist noch zu erledigen? Die inneren Verkleidungen an der Decke im Vorschiff anbringen, die Plicht schleifen und die offnen Fächer* über der Cockpitbank abdichten( *Winschkurbel, Nebelhorn, Wäscheklammern, Sonnencremes, Brille). Am Lukdeckel den Lüfter anbringen und vorher die Fugen mit Sikaflex ausfüllen und verschleifen. Alle großen Plichtdeckel mit Scharnieren wieder anschrauben. Zum Schluss alle Oberflächen säubern.
Die Arbeit war nicht immer einfach, weil der Qualitätsstandard doch nicht dem unseren entspricht. Gemeinsam mit den beiden Bootsbauern ergab sich aber doch ein gutes Ergebnis.
Damit schließen wir unseren Blog für dieses Jahr. Hoffentlich haben wir Euch beim Lesen nicht gelangweilt.
Danke, dass Ihr unsere Beiträge verfolgt habt und auch Danke für Eure gelegentlichen Kommentare.
Im Mai 2015 werden wir unsere Reise in der Ägäis und im Ionischen Meer fortsetzen.
Seid Ihr als Leser wieder dabei? Dann setzt „eossegeltoern.wordpress.com“ in eure Lesezeichen!
EOS ruht. Die Arbeiten am neuen Teakdeck sind nahezu abgeschlossen und ich reise gerade nach Hause zurück.
So schön ist das neue Deck
Die Arbeiten dort wurden notwendig, weil das Deck schon auf der Donau Regenwasser durchließ ins Schiffsinnere. So haben wir beide uns kurz entschlossen entschieden, das neue Teakdeck bei Bootsbauern in Bozburun ausführen zu lassen. Ausschlaggebend war eine inspizierte sehr gute Arbeit gleicher Art und der günstige Preis.
Letztendlich bin ich mit der Arbeit zufrieden. Voraussetzung war aber meine Anwesenheit, um immer wieder korrigierend eingreifen zu können. Teilweise wurden Fehler gemacht, die nur mit großem Aufwand behoben werden konnten.
Zu lange Schrauben verwendet…… und der „Himmel“ wurde nachgebessert
Manches entspricht nicht der exakten Ausführung wie wir es in Deutschland gewohnt sind. Die beiden Handwerker waren aber immer bereit etwas nachzubessern, was nicht meinen Wünschen entsprach. Die Handwerksarbeit wurde nicht mit der nötigen Überlegung oder vorausgehenden Planung durchgeführt. Manches, was noch zu vertreten war, blieb so, weil ich nicht zu oft meckern wollte.
EOS sieht mit den hellen Holzstreifen An Deck und den schwarzen Fugen wirklich schön aus und ich hoffe inständig, sie möge auch dicht sein. Bei dem Aufwand, dem Verschließen der Schraublöcher zum Anpressen und dem Unterbau einer Sperrholzplatte kann ich mir das auch gar nicht anders vorstellen.
2 andere Yachtis und ein deutscher Gulet- Eigner bestätigen mir meine Erfahrungen: Es geht nur dann gut, wenn man anwesend ist und weiß, was man will. Jetzt verstehe ich auch warum das so ist. In diesen Werften werden fast ausschließlich große Gulets gebaut und repariert. Da werden 6 cm dicke Balken bearbeitet, mit Kettensäge,Handhobel, schwerem Hammer und 10 cm langen Nägeln. Das sind Arbeitsschiffe und keine filigranen Klassik-Yachten wie unser schwedisches 40 J. altes Boot.
Hier wird mit grobem Gerät gearbeitet
Vielleicht wäre man in Werften, die sich diesem Typ Segelyacht widmen, besser aufgehoben. Aber alles in allem bin ich gut zufrieden und danke den fröhlichen duldungsfähigen Bootsbauern für die Arbeit.
Das Leben dort im Schiff inmitten vieler Gulets ist ungewohnt, weil der Standard an Sicherheit, Umweltschutz, Sauberkeit und sozialem Standard weit unter unserem Level liegt
Teatime am Pausenplatz
Dieses Handwerk wird seit Generationen auf diese Weise durchgeführt. Wesentlich neuer sind lediglich elektrische Maschinen. Dafür erhält man aber Einblick in ein Handwerk, das fasziniert. Wo werden denn noch so große Schiffe aus Holz und in Handarbeit ohne Plan hergestellt? Die freundlichen Arbeiter sind stolz und geben gerne Auskunft. Ich war immer mit eingeladen zur teatime. Der Segler, der in dieser Stadt anlegt oder ankert, bekommt von all dem nichts mit.
Morgen verlasse ich unsere EOS und fliege übermorgen heim nach FN. Außerdem ist Sonntag. Die Arbeit ist für mich hier getan. Noch einmal möchte ich diese buchten- und bergreiche Gegend von oben sehen. Ich fahre mit dem Fahrrad das weite Tal bis zum fahrbaren Ende. Höhe: 33 m. 2 alte, verfallende Häuser vermitteln einen Eindruck früheren Lebens. Eng, nieder, bedrückend mit so viel Erde auf dem Dach, aber wohl kühl im heißen Sommer.
Über der Straße nach Marmaris fängt der Berg erst richtig an. Wie üblich pfadlos durch stacheliges, niederes Gewächs. Immer weiter wird der Blick. Dann will ein Felsriegel den weiteren Aufstieg versperren. Kann er aber nicht. Es gibt einen Durchstieg und dann bin ich schon fast oben. 322 m zeigt das GPS. Nicht gerade eine grandiose Höhe, aber der einzige Berg im Nahbereich. Jetzt blicke ich auf der anderen Seite in die Bucht von Selemye.
Ebenso schön wie die von Bozburun. Ein Steinmann kennzeichnet den Gipfel. Also kommt gelegentlich doch jemand hoch. Aber Pfad oder gar Markierung gibt’s nicht. Dabei findet man den Durchstieg durch das Felsband gar nicht so leicht. Eine gute Gipfelrast mit Brotzeit – und dann geht’s langsam wieder nach unten. Um 11 Uhr fahre ich mit dem Rad wieder in der Werft ein. Da bleibt noch viel Zeit für einen Ausflug ins nette, ländliche Bozburun.
Alle Bilder, aber nur Handy- Fotos findest Du hier
Hier, halb unter freiem Himmel, entsteht eine 40 m lange Gulet aus Mahagoniholz. Ganz am Anfang bauen die Handwerker den Kiel. Als mächtiges Rückgrat der künftigen Gulet liegt er noch flach. Die geschwungene Bugform wird durch vielfaches Verleimen dünner Mahagonibretter in diese elegante Form gezwungen. Das Heck entsteht durch Verleimen dicker, schwerer Bretter.
Noch llegt der Kiel mit dem eleganten Bug-Bogen flachDas Heck der künftigen Gulet
Jetzt wird der Kielkasten aus Stahl mit vielen dicken langen Bolzen fest mit dem Kielbalken verbunden. Diese Verbindung muss sehr stabil sein, um die Kräfte des Rumpfes beim Segeln oder in hohen Wellen sicher auf den schweren Kiel übertragen zu können. Noch ist der Kielkasten leer. Später wird der hölzerne Kielbalken noch einmal angehoben und der Kielkasten mit Stahlgranulat gefüllt um das Gewicht zu erhöhen. Den ganzen Tag hallen die Hammerschläge über die Werft, wenn die langen Bolzen durch die engen Bohrungen getrieben werden.
Mit wuchtigen Hammerschlägen wird der Kiel mit dem Kielschwein verbunden
Kettensägen trennen überstehendes Holz und elektrische Handhobel glätten den verleimten Kiel. Jetzt kann der mächtige Kiel senkrecht gestellt werden. Er ist bereit für den Anbau der vielen Spanten. Wenn der Kiel senkrecht steht, lässt, der Tradition folgend, eine Ziege am Bug der Gulet durch Schächten ihr Leben. Wir sind eben im Orient.
Ein Mitarbeiter löst das Kran-SeilTradition: nach dem Aufstellen des Kiels wird eine Ziege geschächtet