Hier, halb unter freiem Himmel, entsteht eine 40 m lange Gulet aus Mahagoniholz. Ganz am Anfang bauen die Handwerker den Kiel. Als mächtiges Rückgrat der künftigen Gulet liegt er noch flach. Die geschwungene Bugform wird durch vielfaches Verleimen dünner Mahagonibretter in diese elegante Form gezwungen. Das Heck entsteht durch Verleimen dicker, schwerer Bretter.


Jetzt wird der Kielkasten aus Stahl mit vielen dicken langen Bolzen fest mit dem Kielbalken verbunden. Diese Verbindung muss sehr stabil sein, um die Kräfte des Rumpfes beim Segeln oder in hohen Wellen sicher auf den schweren Kiel übertragen zu können. Noch ist der Kielkasten leer. Später wird der hölzerne Kielbalken noch einmal angehoben und der Kielkasten mit Stahlgranulat gefüllt um das Gewicht zu erhöhen. Den ganzen Tag hallen die Hammerschläge über die Werft, wenn die langen Bolzen durch die engen Bohrungen getrieben werden.

Kettensägen trennen überstehendes Holz und elektrische Handhobel glätten den verleimten Kiel. Jetzt kann der mächtige Kiel senkrecht gestellt werden. Er ist bereit für den Anbau der vielen Spanten. Wenn der Kiel senkrecht steht, lässt, der Tradition folgend, eine Ziege am Bug der Gulet durch Schächten ihr Leben. Wir sind eben im Orient.


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