Wir beide haben dieses Reise-Tagebuch während der Segelstrecken an Bord geschrieben und auch immer gleich die Fotos eingefügt. Man konnte also während des Törns vom 18. Mai bis 4. Oktober 2015 mitlesen…
Wenn man die Blogs rückwärtsliest, enden die Artikel komischerweise in der Monatsmitte, dann muß man auf das schwarze Feld „Ältere Beiträge“ klicken und es geht weiter.
Wenn ihr rückwärts lest:
Ist der Blogartikel vom Monatsanfang erreicht, muß man im Archiv *auf den früheren Monat klicken, hier also auf den September, oder den August usw.(*Das Archiv wird am Ende der aufgerufenen Artikel aufgelistet, es geht bis 2009 zurück, das war der 1. Segeltörn der 6 Halbjahrestörns)
Es ist etwas mühsam, aber nicht einfacher anzubieten
Wenn ihr vorwärts lest, geht auf Mai 2015, da flogen wir in die Türkei zu unsrem Schiff, das dort nach dem Donautrip 2014 in der Südtürkei überwinterte.
Wenn man sich an unsere Art des Tagebuchs gewöhnt hat, liest man es aber gerne, auch die 2000km-Reise auf der Donau, in 80 Tagen von Kelheim bis ins Schwarze Meer, mit gelegtem Mast im Sommer 2014…
TIPP zu den Bildern der flickr-Serie: Gleich nach dem Aufrufen des Albums mit dem Anklicken von „Klick“erscheint der Bildtext NUR DANN, wenn Du mit dem Curser ohne zu klicken auf das Foto wanderst. Die Bilderschau in Großformat erscheint, leider ohne die Bildunterschriften, wenn Du das kleine Rechteck mit dem Pfeil drinnen ganz oben rechts über dem großen Titel im Album anklickst.
Viel Vergnügen beim virtuellen Mitsegeln auf unsrer EOS 🙂
Wir genießen noch 3 Tage auf der EOS an Land. Sie steht ja in der ersten Reihe mit wunderbarem Blick auf das Meer und den neuen Hafen mit den großen Passagierschiffen. Und dann spannt sich die grüne Plane über das Schiff. Früh um 8 wartet ein Taxi, …Unser Flugzeug dreht eine Kurve und gestattet einen letzten Blick auf EOS tief unten. Sie ist die kleinste, die einzige mit einer grünen Plane, vorne direkt am Ufer, in der Mitte:-)
Mitte unten. In dem Bogen, dort wo die vielen Schiffe an Land stehen, steht die „grüne“ EOS
Nun sehen wir die albanische Küste unter uns bis Wolken den Erdblick verhindern. Erst über den Alpen sehen wir dort den ersten Schnee und dann senkt sich das Flugzeug auf den Flughafen München-Erding herab…
Noch ein paar Zahlen:
– 142 Tage waren wir zwischen Bozburun und Korfu unterwegs
– 57 Tage hat uns Eos von einem Ort zum anderen getragen
– 1054 Seemeilen, das sind 1959 Kilometerhaben wir mit EOS zurückgelegt
– 438 Seemeilen, das sind 811 Kilometer hat EOS unter Segel zurückgelegt
– 283 Liter Diesel flossen durch den 29PS Volvo- Motor. Er schluckt 0,38 Liter/Seemeile, bei 4 Kilometer/Stunde sind das 1,5 Liter/Stunde
Wir sind nur freundlichen, hilfsbereiten Leuten begegnet.
Die Türkische Südküste und die Ionischen Inseln mit ihren vielen Buchten haben es uns und unserem kleinen Schiff besonders angetan. In der Ägäismussten wir gegen betändigen Starkwind 6-8 aus Nord während der Haupt- Meltimi- Zeit anfahren. Dafür ist unser Schiff mit nur 10m Länge doch ein wenig klein. Der starke Wind wurde durch Temperaturen bis über 40°C begleitet. Das dämpft die Aktivitäten. Wir haben uns darum ein Auto gemietet und eine Woche in den wunderbaren Höhen des Peloponnes verbracht. Wir erkundeten auf 400 km die bergige, grüne Halbinsel, wanderten zu den Felsenklöstern und urigen Bergdörfern, genossen die traditionelle griechische Küche, schliefen in einem Hotelbett bei nur 25°. Erholsam.
Schade, dass das neue türkische Teakdeck nicht dicht ist und wir nacharbeiten mussten und manches im Schiffsinneren mit Plastiktüten schützen mussten. Das war echt ärgerlich. Beeindruckt haben uns unsere 8mm-Ankerkette und der 24-kg-Anker (eine Nummer größer als die Norm empfielt). Beides hat uns immer sicher gehalten, sogar bei einem nächtlichen Starkwind mit Böen bis Bft9 (offiziell gemessen am nahen Flughafen Korfu).
Der Motor hat nach einer Reparatur noch vor dem Start in Bozburun immer hervorrragend gearbeitet. Überrascht hat die Klarlackierung des Mahagoni-Kajütdachs und des Cockpits mit van Höveling Lacköl mit UV- Schutz. Auch nach 2 Jahren unter der agressiven Mittelmeersonne sieht die Lackierung gut aus. Leider muusten wir am Schluss (erstmals in 40 Jahren Törn-Segelns) einige Kakerlaken entdecken. Sie kamen wohl im Fluß Acheron an Bord!! Wir haben sie tagelang akribisch mit Spray bekämpft und das Schiff gründlichst in allen Ecken gereinigt. Alle Lebensmittel sind in Kunststoffbehältern. Wir hoffen auf einen Erfolg.
Bis auf das Teakdeck ist EOS in gutem Zustand. Ich habe die Bordwände mit Hull Cleaner und milder Polierpaste gereinigt, gewachst, an Motor und Getriebe das Öl gewechselt, die Filter getauscht und den Impeller der Wasserpumpe auch. Die auf die Bodenbretter aufgeklebten Teppichbeläge haben wir mit Haka-Schmierseife gebürstet und gespült sauber hinterlassen. So „rein“ war die EOS noch nie. EOS ist jetzt mit einer Plane vollkommen abdedeckt und hat den bislang schönsten Winter-Platz in einem Shipyard am Rande von Korfu., mit Blick übers Meer bis nach Sarande-Albanien.
Wir als Paar haben nun einen Schatz an Erinnerungen, kostbar, bunt und reich an Erlebnissen…
Die letzten Bilder…Klick auf die Bilder und schau sie an...mit Untertiteln :-)wenn der Cursor auf dem Foto ist, kann man sie lesen.
Segelpause. Im Mai 2016 geht’s weiter via Albanien, Italien, Sizilien, Sardinien, Korsika, Marseille, Rhône+Kanäle… zum Bodensee.
Am 18. Mai 2015 begann unser Abenteuer, Flug nach Dalaman, Türkei. Die EOS in Bozburun hatte ein neues Teakdeck bekommen in der türkischen Werft. Aber leider ist es nicht wasserdicht :-(- aber es sieht gut aus.
Wir starteten Richtung Südosten, der wunderschöne Gökova-Golf, ein Paradies mit grün bewaldeten herrlichen Buchten, türkisblauem Meer… Zauberhaft . Die Insel Kos gegenüber Bodrum ließen wir aus, die vielen Igluzelte der Flüchtlinge kennen wir nur aus dem Internet… Wir sahen die scchadhaften Schlauchboote in Kalymnos die abstoßenden Betonhallen für die Afrikaner, die oft 20 km zu Fuß laufenden Trupps von Asylsuchenden auf den Inselstraßen….. Und die überfüllten Gärten vor den Meldeämtern der Polizei… und die vielen kleinen Kinder…
Die Seefahrt über die Ägäis kostete von Anfang an viel Kraft für unser kleines 10m-Schiff und die kleine 2-Personen-Mannschaft… Soo viel Wind, oft aggressiv und stürmisch, mit heftigem Seegang, hatten wir auf unsren ca. 10 Törns noch nie… es war ein Kampf, gegenan zu segeln… Und fast immer pustete uns der Meltemi aus Norden auf die Nase.
Serifos. Windstärke 6-8… kein reines Vergnügen
Naxos, Paros, Serifos- zwangsweise mußten wir so manche Nacht vor Anker zittern, und auch in den kleinen Häfen war es überfüllt, und hektisch und wild auch an 6 Leinen… Sturm statt beschauliche romantische Ankernächte, Spaziergänge zu den weißen Häuslein und Eseln und Ziegen… Unsere Pläne wurden oft zunichte, der Meteo bestimmte Ziel und Verweildauer. Wir mußten bereits damit rechnen, von Serifos nicht weiter nach Norden und durch den Kanal v. Korinth zu kommen, also rund Peloponnes (außen rum) segeln zu müssen. Doch dann faßten wir uns ein Herz und schafften es tatsächlich, nach Poros hochzusegeln!!! Dann der Kanal von Korinth, für uns das 3. Mal… Mit der „Marion“, der Sunrise(Überführung Rhodos-Brindisi) und der EOS(sogar mit Erika an Bord:-). Nafpaktos, die große Brücke von Patras…
Oft verließ mich in diesem Törn fast der Mut… doch gegenseitig machten wir uns stark.
Ein Irischer Segen hängt im Vorschiff… er passte oft genau zu unsrer Situation, die Mut, Zuversicht, Geduld und Aufeinander-Verlassen-Können fordert. Ohne dieses Zusammenspiel ist ein solcher den Naturgewalten ausgesetzter Segeltörn nicht möglich. Und ohne Gottvertrauen auch nicht. Und manch ein Satz paßt auch auf meinen lieben Mann. Lest mal :
Der Herr sei bei dir, damit du zuversichtlich sein kannst…Der Herr sei neben dir, um dich vor Gefahren zu schützen und dir in schweren Zeiten bei zu stehen. Der Herr sei hinter dir, um dir den Rücken zu stärken, wenn die Kraft dich verlässt und Schatten den Himmel verdunkeln. Der Herr sei über dir, um dich zu ermutigen, wenn Angst und Sorgen dein Herz bedrücken. Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst und keine Hoffnung mehr hast….
Fast jeder Satz war mal dran…. Und heute nach 2000 km Seefahrt und fast 150 Tagen ist mein Herz so dankbar, daß alles gut ausgegangen ist, ohne Unfall, ohne Schaden am Schiff, ohne Krankheit, ohne schwindenden Mut beim Segeln in allen Wettern…
Wir 2 an Bord der EOSKanal von KorinthStürmische Tage u. Nächte auf SerifosViel Seewasser drang ins Schiff hinein..
Wir haben fleißig Tagebuch geschrieben. So kann man in 70 Artikeln auf unserem Blog mit erleben, was uns an Abenteuern und beschaulichen Eindrücken geschenkt worden ist.
Nun steht unsere schöne EOS an Land, innen und außen gründlich gereinigt, geputzt und poliert. Wir blicken zurück auf intensive Tage der Gemeinschaft als Ehepaar, keinen Tag will ich missen, nur manche Windstärke, die fast zu viel war… Oft dachten wir mit Freude an die 80 Tage auf 2000 km Donau vor einem Jahr… So schön.
Einmal fürchteten wir tatsächlich um unser Schiff, als uns hinter der Mündung des sagenumwobenen Flusses Acheron ein auflandiger Sturm vor Anker stundenlang beutelte mit einer Stärke, die wir beide in 40 Jahren Hochsee-Segeln noch nie erlebt hatten…
Einen Tag vorher aber erlebten wir auch das größte Glück: wir wurden Großeltern, der erste Enkel wurde geboren! Gott sei Dank.
Mit neuer Hoffnung planen wir den 3. Teil des 3-jährigen Segeltörns: Korfu-Albanien-Apulien-Kalabrien-Sizilien-Sardinien-Korsika-Nizza-Marseille- durch die Rhône und die Kanäle Frankreichs nach Mulhouse, und dann wieder an den Bodensee. Gott gebe uns Gesundheit, Glück und Kraft, auch das zu meistern.
Mit den letzten Fotos von Korfu und dem Teppich-Schrubben am Shipyard grüße ich euch Leser herzlich. Es hat viel Freude gemacht, die „Aufsätze“ zu formulieren und euch mit unseren Fotos teilhaben zu lassen. Aber nun freuen wir uns auf Deutschland, den Bodensee, den Herbst und den Winter, und den Kleinen in Augsburg…
Hier überwintert die EOS auf Korfu, inzw. eng geparkt, es werden über 100 Boote!Mit einer Winde zieht das 4cm-Stahlseil den Slipwagen aus dem Meer, mit Lefteris‘ (albanischer) Hilfe
Haka-Schmierseife f.d. Bodenbrett-TeppicheEnge Gassen wie in VenedigLieber an der Hauswand als im Boot: Korfus AmeiseCalamari + Zucchini-Aubergine
Unser Abschiedsessen in der Fischtaverne war lecker
Neue Fotos von Gerhard und seine Eindrücke vom letzten Segeltag und Korfu sind inzw. auf dem 69.Blog-Artikel eingefügt! Nachschaun! 🙂 Die Untertitel sieht man, wenn man mit dem Curser übers Foto streicht.
Wendet man sich gleich landeinwärts, also weg von Hafen und Schnellstraße, weg von den 3 riesigen Kreuzfahrtschiffen, Bussen, Autos- und läuft in die „zweite Reihe“ so landet man im dörflichen Teil dieses Hafen-Vororts, wohl ein eigenständiges Dorf früher, mit kleinen Häusern, viel Grün, oft vielen Blumen… Freilich auch Verfall und bröckelnde Fassaden, Mief aus den Kellern und wacklige Fensterläden. Doch die Leute sitzen vor den Haustüren, plaudern, lachen, spielen Backgammon bei einem Ouzo… Die Katzen (rot-weiß-schwarz gefleckt) streichen um die Beine und die Hunde folgen einem zutraulich ein Stück des Wegs. Zwei Läden, zwei Metzger, 2 Bäcker, ein Schneider, ein Schreibwarenladen. Und ganz kleine Kneipen, Fischlokale, liebevoll mit Tischdecken bespannte Tischlein und die typischen (un-bequemen) Holzstühle mit dem Schilfgeflecht als Sitz, für die Füße die kleine Querstange zum Entlasten…
Wir bummeln weiter, zur Innenstadt, an 3 Häfen vorbei, viel Wind, die Boote schaukeln gewaltig, nicht mehr unser Problem (beim Schlafen und Segeln schon). Der Schiffsbedarfshändler macht erst um 6 auf, also Meer anschauen 🙂 und warten. Endlich bekommen wir einen neuen Blasebalg fürs Beiboot mit dem passenden Anschluß. Beim Rückweg kaufe ich – vermeintlich- einen großen Hühnerschenkel, und einen kleineren… Dann wandern wir zurück zum Shipyard, ca. 2 km. Dann die Überraschung: das große Geflügelbein ist … von einer Pute!!! in 2 Teilen passt es grad in den Schnellkochtopf, fein angebraten und gewürzt mit Zimtstange, Safran, Kardamom, Nelke, Thai-Curry, Lorbeer, Zitrone, Petersilie, Tomate, frischem Ingwer, Knoblauch, Zwiebel… 30 Minuten warten… Es duftet…Lecker…reicht für 2 Tage 🙂
Am Mittwoch war Großkampftag in Sachen Motor: Ölwechsel, Wartung, Absaugen, Entsorgen,.. kein Zugang zum Wohnbereich, da der Niedergang ausgebaut war – der lag auf dem Kajüt-Tisch…
Dem Ingenieur ist nichts zu schwör
Also durchs Vorschiff-Luk klettern und immer wieder schauen, ob die Waschmaschine nicht doch mal frei ist. Um 14 Uhr nahm ich flugs die Wäsche der Vorgängerin raus und machte eine 30min-Quick-Wäsche. Der Trockner ist genauso defekt wie der einzige Schiff-Staubsauger (den Gh. gern für den Ankerkasten benützt hätte)… Aber ich lasse alles an Deck flattern und die Sommerkleider und Bikinis werden in der Sonne trocken. Dann schrubbe ich auch noch die zwei mit blauem Teppich beklebten Bodenbretter vom Eingangsbereich vorm Niedergang drunten am Wasserhahn am Schuppen. Sie trocknen am frisch weiß gestrichenen Anker unterm Bug. (Dann sieht man ihn am Meeresgrund leichter)
Inzwischen ist’s da vorne dicht zu mit Booten, täglich kommen 10 neue dazu, die Gasse für den Traktor wird immer enger…
Draußen ist grad ein musikalisches Horn-Konzert: alle 3 Riesen, die Kreuzfahrschiffe, tuten mit 3 verschiedenen Tönen, mal extra, mal alle 3 auf einmal…. Ein ungeheurer Klangteppich ist das… (pardon, das Foto ist von gestern, heute waren es drei Riesen!!!) Ca. 5000 Passagiere wälzten sich durch die Altstadt… Unzählige Busse und Taxen befördern die Massen.
Wir genießen noch den sanften Abend, es hatte wieder 27°C und nun legt sich der Wind. Der Vollmond kann wohl zwischen den Cumuli, die keinen Regen brachten, hindurch scheinen.
was für eine schöne Zeit, die frei ist von „dätsch m´r net“ und „wir sottat no“ die ihr nun schon lange erleben könnt.
Frei von den Berichten in Zeitung und TV, die nicht immer nur Gutes verkünden. Frei um die Seele baumeln zu lassen und die Segel in den Wind zu stellen……. E.M.
Liebe Gerdi! Lieber Gerhard!
Das Ende eines Sommers…
Ihr hattet einen unglaublichen Törn – wieder einmal! – nachdem schon die Sache mit dem neuen Teakdeck so spannend war!….und es ging ja grad so weiter!
Unglaublich oft hattet ihr Starkwind und Unbill – Wassereinbruch und was weiß-ich-nicht-noch-alles (was ihr uns vielleicht auch gar nicht verraten habt)!!!!aber auch dieses Mal seid ihr unbeschadet durchgekommen! Chapeau – ihr beide seid wirklich Meister im „Durchkommen“! 2 zähe und unbeirrbare Menschen!
Nun werdet ihr euch schon SEHR auf die erste Begegnung mit eurem Enkelchen freuen!!?
Ich wünsch euch beiden ein gutes nach-Hause-kommen! genießt den nun schon deutlich sicht – und fühlbaren Jahreszeitenwechsel. Es ist wunderschön bei uns, mit klaren Nächten, schon buntem Laub und Herbstwind! Ich trage frühmorgens nun schon Handschuhe und Mütze, wenn ich mit unserem Hund raus gehe und morgen werde ich die viieeelen Blumenzwiebeln in die Erde bringen, damit es recht bunt wird nächstes Frühjahr in meinem Garten.
Vielen Dank euch beiden für die unglaublich schönen Bilder und interessanten und spannenden Berichte! Danke daß ich teilhaben durfte an eurem Abenteuer und auch ganz privatem Geschehen, danke für euer Vertrauen! Alles Liebe! und guten Rückflug!!!!! Eure …
Am Montag, 28.Sept. wurde unsere gute alte EOS mit der Seilwinde aus dem Meer gezogen, nach einer letzten schaukeligen Nacht vor Anker vor dem ‚Shipyard Corfu‘. Um 9.30 Uhr zitterte sie im Gestell auf den Schienen, die ins Meer reichen. Wir bekamen den Wunschplatz, direkt am Ufer, das Heck fast über der Brandungswelle, eine grandiose Sicht auf Albaniens SARANDE, auf die grüne Insel, aufs Meer, die Segler, auf die Burg (wenn nicht eines der riesigen Kreuzfahrschiffe sie total verdeckt…)
Lefteris aus Albanien wacht über die EOS im Slip-Wagen, einem Stahlgerüst auf SchienenSchöner Blick v. Landplatz aus, aus 4m HöheEin (Winter-) Platz am Meeresufer…hoffentlich kommt kein Sturm, das Heck steht fast über dem Meer. Wir hören jede Welle anbranden.
Blick nach Albanien, Sarande. Auch nachts rast ein Schnellboot in 30 min rüber!
Hier sieht man die Gleise für den ins Meer fahrenden SlipwagenLetzte Nacht vor Anker: hinten die riesigen Kreuzfahrschiffe am Sonderquai, hier die Arcadia, vorn unsre kleine microeos
+
Nun folgt das Campingleben, also immer die Leiter 4m hoch- und runterklettern,zu WC + Dusche vorlaufen zwischen zahllosen Yachten, die wie die EOS auf 10-12 alten Baumstamm-Teilen aufgebockt hier stehen wie Geschwister. Wasserschlauch hochlegen zum Boot, Stromkabel tagsüber wegmachen wegen der 10 Bootstransporte…
Nett waren die beiden Albaner, die alles schafften. Überrascht war Lefteris, daß ich Falimendérit=danke, Mir dita=guten Tag und ein paar Wörter noch wußte. Miro pacim(c als dsch) heißt Adieu, ja lutter bitte, po=ja und jo=nein.
Leider gibt’s keinen Laden in der Nähe, wir wanderten gestern 3 Std. lang, fanden dann den einzigen( in der entgegengesetzten Richtung als der uns angewiesenen), aber um halbacht war’s dunkel – …und es war ein Glückfall, daß in einer ganz engen Gasse ein uriges Fischerlokal war.
Keine Speisekarte, aber wir durften „wie früher“ (1983) in 12 Töpfe und Pfannen gucken und staunend wählen, sogar eine Fischeierpaste, Kalamari, Octopus… nur kein Fleisch gab’s. Gerhard hat ein Foto gemacht, gemütlich, lecker das Essen. Die ungebetenen Katzen jagte der witzige Wirt mit der Wasserpistole zur Tür hinaus. Wer nur am Shipyard oder im Bereich der Fähren bleibt, versäumt dieses Gassengewirr mit den kleinen Wohnhäusern, den alten schönen Türen, den Bänken daneben, den alten Laternen über den Eingängen, und die vielen Blumen in Pötten und Kästen. So schön.
Heute poliert Gerhard den weißen Schiffsbauch und das weiße Kajütdach.. Ich poliere mit Starbrite alles, was glänzt (Chromstahl, Relingstützen, Bug- +Heckkorb, Ankerkasten, Positionslichter, alle Lüfter, Badeleiter… Mittags gab Möhren-Kartoffeleintopf- und Gerhard holte einen Frappé in einem Lokal an der Schnellstraße. Draußen kam die AIDA an, gestern ein riesiger Viermaster. Auf der Arcadia-Webcam sah man unsere EOS vor Anker liegen! Siehe Foto Nr.1
Hier sieht man unsre EOS vor dem Shipyard ankern. Aufgenommen von der Webcam der ARCADIA.Unser Bord-Büro 🙂Nach, Venedig, Dubrovnik, Olympia, Cadiz-…Aida vitaCosta Deliciosa, Arcadia,…Großputz im BugGerh. poliert den SchiffsbauchIch hole die Nationalflagge ein…Adieu, du blaues Meer… wir sind nun Landbewohner!
Der Wetterbericht meldete 6 Windstärken. Und Regen. Und morgen 7 bft. …. – ….Was tun? Erstmal gemütlich frühstücken, Gerhard hat frisches Weißbrot geholt mit dem Beiboot im Dorf.
Ich mache den Vorschlag, auf die letzte Ankernacht vor Vaitu zu verzichten und den Wind für die Überfahrt direkt nach Korfu zu nützen. Schade, aber sicherer. Denn am Montag wartet die Seilwinde auf unsre tapfere EOS, da kommt sie raus aus dem Wasser und auf den Winter-Lagerplatz im Shipyard Korfu-Mitte.
Wir segeln mit durchstehend 6 Bft, aber Gottlob von achtern!!! Hohe Wellen, tiefe Wellentäler. Ich hab mal von der letzten Segelstrecke Fotos gemacht, dann könnt ihr in Gedanken mit uns segeln. Festhalten, es schaukelt heftig, hin und her…. Und die Wellen brechen schaumweiß…Durchs Kajütfenster: nur Meerwasser…!
Albanien! Unser Ziel Mai 2016
Korfu- unser Ziel 2015
Als wir in die Marina Mandraki einfahren wollen, meldet die Stimme auf Funk: Completely full. Also weiter, auch der neue kleine Hafen vor dem Stadthafen unter der Burg: voll. Anthrazitgrau dräuen die tiefhängenden Regenwolken, irre Blitze zucken hernieder… 6 Segelyachten wollen in die Marina Gouvia!! Dann regnet es in Strömen, Donner, Blitz und Doria… Ölzeug an, raus! Ein Guide winkt uns, also mit Vollgas dem Boot nachgefahren, Regen nimmt die Sicht, rein in die enge Gasse zwischen den Booten. Ich spring an den Bug, wo Gerhard schon die Festmacherleinen vorbereitet hat, packe mit dem Bootshaken die am Steg rübergereichte Mooringleine, werfe die Festmacher rüber, belege sie an den Klampen, Regen peitscht ins Gesicht… Die Sprayhood ist nicht regendicht, die Stube also auch nass. Was soll’s- wir sind sicher im Hafen. Und dann gibt’s Kaffee und geröstete Brotwürfele und Zucchiniküchlein… Stilvoll mit Kerzenschein und Blumen am Tisch.
Und wir sind dankbar, daß dieser lange Törn ohne Unfall und Unglück bis hierher geglückt ist.