Der Wetterbericht meldete 6 Windstärken. Und Regen. Und morgen 7 bft. …. – ….Was tun? Erstmal gemütlich frühstücken, Gerhard hat frisches Weißbrot geholt mit dem Beiboot im Dorf.
Ich mache den Vorschlag, auf die letzte Ankernacht vor Vaitu zu verzichten und den Wind für die Überfahrt direkt nach Korfu zu nützen. Schade, aber sicherer. Denn am Montag wartet die Seilwinde auf unsre tapfere EOS, da kommt sie raus aus dem Wasser und auf den Winter-Lagerplatz im Shipyard Korfu-Mitte.
Wir segeln mit durchstehend 6 Bft, aber Gottlob von achtern!!! Hohe Wellen, tiefe Wellentäler. Ich hab mal von der letzten Segelstrecke Fotos gemacht, dann könnt ihr in Gedanken mit uns segeln. Festhalten, es schaukelt heftig, hin und her…. Und die Wellen brechen schaumweiß…Durchs Kajütfenster: nur Meerwasser…!


Als wir in die Marina Mandraki einfahren wollen, meldet die Stimme auf Funk: Completely full. Also weiter, auch der neue kleine Hafen vor dem Stadthafen unter der Burg: voll. Anthrazitgrau dräuen die tiefhängenden Regenwolken, irre Blitze zucken hernieder… 6 Segelyachten wollen in die Marina Gouvia!! Dann regnet es in Strömen, Donner, Blitz und Doria… Ölzeug an, raus! Ein Guide winkt uns, also mit Vollgas dem Boot nachgefahren, Regen nimmt die Sicht, rein in die enge Gasse zwischen den Booten. Ich spring an den Bug, wo Gerhard schon die Festmacherleinen vorbereitet hat, packe mit dem Bootshaken die am Steg rübergereichte Mooringleine, werfe die Festmacher rüber, belege sie an den Klampen, Regen peitscht ins Gesicht… Die Sprayhood ist nicht regendicht, die Stube also auch nass. Was soll’s- wir sind sicher im Hafen. Und dann gibt’s Kaffee und geröstete Brotwürfele und Zucchiniküchlein… Stilvoll mit Kerzenschein und Blumen am Tisch.
Und wir sind dankbar, daß dieser lange Törn ohne Unfall und Unglück bis hierher geglückt ist.
