60 Italien ade-arrivederci Italia

Hart am Wind (800x533)

Von Olbia nach La Maddalena bläst uns der Wind entgegen, mit 4-5 Bft (= Clubhaus 6-7 Bft). Die gesamte Strecke von 30 Seemeilen kreuzt EOS hart am Wind mit allen Segeln. Wir kommen schnell voran, trotz zick-zack fahren. Eigentlich steuert wieder der Automat. Als ich kurz vor dem Ziel die Pinne selbst in die Hand nehme, merke ich, welche Kräfte er zum Steuern aufbringt! Da an den Stegen der Lega Navale nur kleine Boote liegen und die Wassertiefe nicht ausreicht, weichen wir zur Cala Mangiavolpe aus. Das sind üble Bürschlein dort.

La Maddalena, viele Gäste, viele Boote, das Zentrum der naturprächtigen Inseln mit den abgerundeten Granitfelsen rundum.

Insel und Bucht Santa Maria liegt voll im Mainstream. Yachten, schnelle Schlauchboote und viele Tripboote.  Einiges ist von der früheren Schönheit ist verschwunden. Halt: Schön ist sie immer noch, lediglich die vielem Boote, große und kleine, stören. Aber wir sind ja auch so ein „Störer“ für andere. Und das klare Wasser über dem hellen Sandgrund ist auch noch da.

Der starke Wind mildert die Hitze und die blaue Sonnenpersenning lässt es an Deck fast kühl werden.

Eben gab’s Kaffee und Hörnchen und heute Abend werden wir grillen.

https://www.google.com/maps/@40.9224575,9.5047683,7z

Nach Bonifacio auf Korsika ist es nicht weit, 18 sm etwa, die möchten wir morgen zurücklegen. Dann werde ich mir eine französische SIM-Karte besorgen. Die italienischen Antennen können wohl nicht bis nach Frankreich strahlen. Es könnte sein, dass einige Zeit keine Internet- Verbindung möglich ist. … à bientôt! Bis bald.

http://www.flickr.com/photos/gerhards/albums/72157670787120780

Mehrere Bilder: Klick

PS v. Gerdi: guckt mal unten: man empfiehlt euch, diese alten Blog-Berichte zu lesen,.. 2009 +/oder 2011

Kreuz-Fahrt: 45 sm Aufkreuzen mit gutem Wind bis Maddalena. 29.7.16

In den Inselchen:

https://www.google.com/maps/place/41%C2%B012’49.2%22N+9%C2%B024’39.0%22E/@41.2136675,9.3407942,12z/data=!4m5!3m4!1s0x0:0x0!8m2!3d41.2136675!4d9.410832

Am Abend des 29. Juli  in Maddalena! Link anclicken 🙂

Hangout vom Käptn: Ein schöner und starker Wind, immer gekreuzt.

PS: Derzeit ca. 15-30 tägliche Blog-Leser, immer 3 aus USA, immer mal 2 aus GR, 2 aus Italien, 2 aus England , 2 aus Österreich und Jo aus der Schweiz

59 Buchten- Reich

Die Küste als slow-motion-Film

Langsam gleitet die Landschaft auf der Backbordseite vorbei. Am Wasser die braunen Strände (die Sonnenschirme sind noch eingeklappt) und dahinter die Berge. Hell leuchten die Felsen der höchsten in der Vormittagssonne, über 1000m sind sie hoch. Die kleinen Kaps fallen nicht auf, aber ihre Namen sind schön: Capo Comino, Punta di Saint Lucia, Punta la Batteria, Punta Ottiolo und Capo Coda Cavallo. Schon aus 30 Meilen Entfernung fällt der mächtige Bergriegel der Isola Tavolara im Dunst auf. Bis zum Ende ist er die Ansteuerungsmarke.

Mal treibt uns der Wind voran, mal nehmen wir den Motor zur Hilfe. Aber nicht lange und ein achterlicher Wind treibt uns voran, bis zum Ziel. Der Automat steuert und wir lesen, reden, trinken Kaffee. Immer mehr Schiffe begegnen uns. Soll das das Ende der leeren Buchten und freien Hafenplätzen andeuten?  Die Bucht hinter Capo Coda Cavallo, die wir ansteuern ist gut besucht.

Wissen Sie, was ein Supportboat ist?

Eine schöne Gegend vor Olbia. Umgeben von Inseln, beherrscht von der mächtigen, wie ein Riegel ins Meer ragende, felsigen Insel Tavolara. Dann der lange, enge Schlauch zum Hafen von Olbia. An der engsten Stelle begegnet uns ein ausfahrendes Riesenkreuzfahrtsschiff. Wir müssen den Hals arg biegen um auf Deck zu sehen. Lega Navale ist leider belegt, so weichen wir an den städtischen Kai aus.

Da liegt ein supermodernes futuristisches Schiffsgebilde.  SEA AXE 6711 ist sein Name.

Seaaxe 6711 (800x533)

Außerordentlich schlank und hoch, als müsste es sofort umfallen. Grau, eine Brücke wie ein Bugsierschiff, mit Sicht rundum. Drei große Antennenhüllen deuten auf Wichtigkeit hin.  Auf Deck liegen einige Arten von Booten und Spaßrasern. Am Heck ein Hubschrauber- Landeplatz.

Google weiß alles und hilft weiter: Eine neue Art von Verwendung. Gebaut bei der DAMENWERFT in den Niederlanden. Für Megajachten, die keinen Platz mehr haben für ihre notwendigen Spaßgebilde! Sie lassen sich diese Ausrüstung durch das „Supportschiff“, das ist der offizielle Name, bringen und auch Gäste. Das Schiff begleitet also die eigentliche Jacht des Eigners und liefert oder unterstützt wenn notwendig. So sagt es der Chef der Damen-Werft

Auf der Treppe eines Hauses in Olbia saß eine alte Frau und hielt uns den Pappbecher entgegen.

Welch eine Spanne zu leben! Aber auch dieses Schiffsunikum  ernährte Familien beim Bau und tut es jetzt beim Unterhalt. Es regt zum Nachdenken an.

Zum Abendessen gibt’s Pizza von der Pizzeria, danach verlegen wir an den luftigeren Ankerplatz neben der nahen roten Leuchtboje.

Am Abend in Olbia am Anker (800x533)

Ausfahrt aus Olbia

Eine schnurgerade gebaggerte Fahrrinne führt aus dem Hafen, gut gekennzeichnet durch Kegel und Rechteck- Seezeichen. Es ist einiges los an der Pier. Alle Plätze sind mit Fähren belegt. Neben der Fahrrinne schwimmen hunderte von bunten Bojen. Jede trägt ein Seil an dem die Muscheln wachsen.

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Der Leuchtturm mit dem Haus darunter (das nun nicht mehr genutzt wird, das Feuer dreht selbsttätig) verabschiedet uns. Wir steuern Kurs 30° auf Kap Figari zu.

Alle Bilder: Klick

57 Von Siziliens Küste weiter nach Norden, Sardinien!

Ein schöner Platz

Von Cagliari nach Villasimius sind es etwas über 20 Seemeilen. Auf dem Weg dahin bricht die Tasche einer Segellatte. Etwas knifflig war das Bergen der Latte an Saling, Wanten und Fallen vorbei. Auch ohne diese Latte war EOS schnell. Am Ankerplatz dann türkis farbenes Wasser und bester Sandgrund. Wir befestigen EOS an einer der dort schwimmenden Ankerbojen. Draußen an Land das lebhafte Treiben der Badegäste. Eine Dünung macht das Liegen schauklig. Wir haben eingekauft und möchten Grillen, ohne dass das Meer uns das Fleisch wegnimmt. Es gelingt. Abends wird es still am Strand. Die Sonnenschirme sind eingeklappt, nur noch wenige Gäste schlendern am Strand. Wieder geht die Sonne am roten Himmel unter. Ich schlafe auf der Luftmatratze im Freien.

Der Wind neckt uns

Am anderen Tag starten wir bei bestem Rückenwind. EOS fliegt nur so dahin. Aber Kaps haben manchmal ihre Tücken. Von einem Moment auf den anderen bleibt der Wind weg und die weißen Schaumkronen enden 200 m hinter uns. Jetzt sorgt der Volvo für Vortrieb. Mit einem Mal sind die Schaumkronen nur mehr 50m hinter uns. Motor stopp. Tatsächlich holen uns die ersten Windböen ein und füllen die Genua. Aber nur für ein paar Minuten, dann sehen wir die Schaumkronen wieder hinter uns. Wir warten, bis uns der Wind wieder einholt. Das tut er auch, aber wiederum nur für ein paar Minuten.  Dann ist endgültig Motorzeit für einige Meilen. Schließlich bietet sich der Wind doch wieder an. Die Augsburger setzen Groß und Genua. Das machen sie gut. Und so geht’s bis vor den Hafen von Corallo. Ein ruhiger Ort, weit weg von  der Stadt.

am Wind (800x533)

Arbatax und weiter

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Wieder bei bis zu 5 Bft hart am Wind. Fast alle Segel stehen und EOS pflügt stundenlang durchs Wasser. Bestes Segeln. Gischt spritzt am Bug aber wir in der Plicht sitzen im Trockenen und lassen den Automaten(Autopilot) arbeiten. Er macht seine Sache gut und hält eisern Kurs. Seine Mahlzeiten bestehen aus Strom von der Solarzelle am Heck.

Arbatax, der Hafen, der funktioniert. Ein Anruf auf VhF 9, kein Warten, ok, no problem. Einweisung und Hilfe vom Ponton aus, die 2 Moorings sauber und nicht voller Schmutz und Muscheln. Ausgabe von Müllsäcken für die verschiedenen Fraktionen, Großzügiger Sanitärbereich, alles funktioniert. Brauch- und Trinkwasser getrennt und Waschmaschinen und Trockner stehen zur Verfügung. Alles für 36 Euro, hier der preisgünstigste Hafen. Respekt! Wäsche  ab in die Waschmaschine und in den Trockner.

Aus dem Trockner. Noch nicht ganz trocken
… Wäsche musste noch etwas nachtrocknen…

An Arbatax schließt sich eine eindrucksvolle Steilküste an. Felsnadeln, 100 m hohe senkrechte Steinwände unmittelbar aus dem Wasser. Zahlreiche Gäste in Schlauchbooten und Ausflugsschiffen bestaunen diese Küste .

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Ab Capo die Monte Santu queren wir den Golfo di Orosei. Das Land weicht zurück und wir setzen Segel. Segeln können wir bis Punta Neru, ein flaches Kap, davor ein langer Sandstrand.  Bester Ankersand.

Nacht an offener Küste

Ein wenig Dünung ist an so einem freien Ort immer da. Aber die stört wenig. Keine Gefahr für das Grillgut. Sonderbare Kohlen sind das, die ich in der Bilge finde. Sie lassen sich kaum entfachen. Nach viel hin und her nehmen sie doch Glut an. Und jetzt entwickeln sie eine schöne Hitze und halten diese stundenlang. Unser Grillmeister zaubert saftiges Fleisch und der Mann in der Kombüse gute Pellkartoffeln.

Der Grillmeister 2 (800x533)

Dazu gibt’s noch gemischten Salat. Dann verschwindet die Sonne hinter den westlichen Bergen und die ersten Sterne zeigen sich.

Heute ist Wunschkonzert via Smartphone.

Wunschkonzert (800x613)

Jeder wünscht sich ein Musikstück und das hören wir dann auf YouTube. So geht das reihum. Die Nacht wird mild, der Wind bläst angenehm vom Land und ich schlafe wieder draußen unter dem klaren Sternenzelt. Eine wunderbare Nacht.

Mehr Bilder seht Ihr dort: Klick 

Und hier der Standort der EOS: https://www.google.com/maps/@40.84072,9.7199184,17z

57 Die große Tour der EOS in 3 Jahren

Info am 26. Juli, 16 Uhr: Inzw. ankert die EOS zw. Arbatax und La Caletta

https://www.google.com/maps/place/40%C2%B022’30.4%22N+9%C2%B044’10.4%22E/@40.375124,9.1759155,9z/data=!4m5!3m4!1s0x0:0x0!8m2!3d40.375124!4d9.7362182


Gerdi  am 24.Juli 16:

EOS Segelroute 2016

Heute ist die EOS-Crew in Corallo..2009 war die EOS mit uns beiden schon dort, am Weg via Italien, Korfu, GR…Chalkidiki …in die Türkei und zum Marmarameer, 2011 am Heimweg ab Lefkas(GR) wieder, via Italien +Korsika nach Marseille und zur Rhône… sie findet fast von selber heim 2016 🙂

Rauschende FahrtMit allen Segeln voll gegenan

Corallo ist im  untersten Fünftel der Ostküste…und schon morgen wird die Crew in Arbatax ankommen, wenn der Wind günstig ist.

Hier mal der Link zur google map, ihr könnt euch die Küste mit  dem – heranziehen (Minussymbol)….

http://www.gearth.de/google-maps-neu.php?q=Sardinien%20Ostk%C3%BCste#coordinates:40.21582,8.354074;zoom:8;maptype:roadmap

 

Foto von Gh:Schmetterling, herrlich, mit Wind und Wellen von hinten

56 Spaziergang in Cagliari

Von Capo Carbonara bis Cagliari sind es 20 Seemeilen. Günter navigiert, Rainer steuert. In Cagliari ergattern wir wieder einen Liegeplatz am Steg der Lega Navale. Für den nächsten Tag sagt Lamma, unser Wetterbericht ungünstige Winde auf der Fahrt und am vorgesehenen Bojenplatz voraus. Wir bleiben noch einen Tag. Die Basilika sendet vor jeder Stunde ihr Glockenspiel zu uns.

Der Straßenkünstler

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Er schwingt seine Keulen während die Ampel für die Autofahrer Rot zeigt. An den Ampeln verkaufen die einen Sonnenblenden, Sonnenbrillen oder reinigen die Scheiben. Aber Keulenschwingen, das überrascht doch. Vor der Grünphase verbeugt sich der Künstler galant und läuft mit dem Sammelhut die Reihen der Autos ab. Ich habe den Eindruck man gibt.

Auf der Zitadelle

Cagliari breitet sich auf einem Hügel auf. Wir könnten auch zu Fuß hoch laufen, aber ein Aufzug erlaubt eine Sicht die sich in wenigen Sekunden ausweitet.  Er hebt und senkt sich im Freien. Die Basilika ganz oben spricht meine Sinne nicht an. Viel zu wuchtig die Säulen im Inneren, mehr Macht als Glaube vermittelnd. Ganz oben auf dem Hügel der Turm. Auf 3 Seiten Mauern, die 4. Seite gewährt freie Sicht über die Stadt. Wir zahlen und steigen hoch. Auf der 2. Plattform überwältigt mich die Höhenangst. Die Augsburger steigen weiter. Ich: Umkehren? Ich steige noch eine Plattform hoch, dann noch ein paar bis oben der Himmel zu sehen ist. Dann stehe ich doch auf der obersten Plattform. Jetzt schweift der Blick über das ganze Rund der Stadt, die Häuser, den großen Hafen, die Lagune mit den Salzpfannen.

Sicht von der Zitadelle (800x533)

Abwärts wählen wir die engen Gassen auf der anderen Seite zum Hafen und unterbrechen den Spaziergang für einen Kaffee und Weißbier und dann nochmals in der wohl besten Gelateria am Ort.

Pause (800x675)

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