Wir müssen weiter! Am 24. Okt. wartet in Mulhouse der Kran und der Sattelschlepper. So laufen wir um 9 aus dem hübschen kleinen Sporthafen in Lyon aus und mit wenig Strömung sind wir schnell: bis zu 9 kmh! Auf der Rhône erreichten wir maximal 4-6 kmh.
Ganz links steht ein Reiher…
Ein GraureiherKleine Brotzeit hinter der Schleuse und zum Ruderwechsel um 13.30 Uhr…
Trévoux, die Brücke und die Kirche, die 1. Version war aus dem 14. Jh.
Hier zeige ich mal, wie man das Schiff nach der Flußkarte steuert durch die Saône:
Ein neuer schöner Anleger mit Strom+Wasser und Seerosen.9€ die Nacht
Hochwasssermarken, die von 1845 war ca. 8m hoch!
Wir bummeln durch das reizvolle Städtchen, hier gab’s eine Druckerei (15.Jh.), ein Siechen- u. Armenkrankenhaus mit noch erhaltener Apotheke, berühmte Rechtssprecher, edle Bürgerpaläste und Herrschaftshäuser mit Gärten und feinen Innenhöfen aus dem 17.+18.Jh., ein souveränes Parlament bis 1762. Von der Terrasse vor der Kirche kann man weithin blicken bis ins Beaujolais.
Erinnert an Rothenburg…
Die Gasse „casse – cou“ wird mit „halsbrecherische Gasse“ übersetzt, sie ist steil und mit holprigen Stufen versehen, mit Flußkieseln gepflastert. Originell auch die „Rue Brûlée.
Ehemals ein Hufschmied!
Dunkle Regenwolken und gelbe Abendsonne, ein wenig Regen-aber wir konnten am Heck grillen!
Wir biegen ab bei km O und verlassen nach 320 km die Rhône. Bonjour Saône! Gleich hinter der 1. Brücke verblüfft uns Lyon mit einem modernen Museumsgebäude!
Gleich anschließend bin ich begeistert von modernster Architektur,nie so gesehen! Bunt, fröhlich, mutig in der Ausgestaltung der großflächigen Außenhaut, einmalilg, hellgrün die euro news, knall-orange eins daneben. Ein Bau ist fast schwarz, die Mall mit den vielen Geschäften und Bars hat eine Außenfassade aus Holz, oben Dächer gebogen wie runde Lagerhallen oder Güterbahnhöfe früher.
Was hier wohl vor 2011 für Häuser standen??? Nun sind es vielgestaltige Wohnblöcke, keiner langweilig, sehr interessant und abwechslungsreich. Das ehemalige Hafenamt wird gerade total ausgebeint und in alter Form neu errichtet. Die ehem. Chambre de merchant und eine Zuckerfabrik sind edle Restaurants. Es gibt freischwebende Lofts und an Stahlseilen aufgehängte Balkons vor den neuen Fronten. Ich bin hin und weg! Wir finden in dem 2011 errichteten kl. Hafen zwischen den Häusern und der gewaltigen Mall Confluence einen Liegeplatz. Die Lyoner sitzen auf den Stufen am Anleger, eine Straßenbahn und der Zug fährt in Sichtweite und auch ein fahrerloser kleiner Bus rund um die Mall.
Ende September im Sommerkleid, hinten die EOSAm linken Saone-Ufer alte Häuser, senkrechte Mauer, Wald, aber auch riesige Wohnblöcke…Orange- die Farbe meiner Partei,der ÖDP, der Öko-Demokraten!
Rechts die Treppe zu dem ultramodernen Museumsbau, vorn die Autostraße
Auch am Abend bummeln wir an den modernen Bauten am Fluß vorbei, es gibt auch Sportplätze, Fußball (herrlich das Rassengemisch), Volley- und Basketballspiel, Skateboard-Gelände mit Loopings, die typische Boule-Bahn, alle beleuchtet. Wir wandern um die kolossale Museumshalle herum, an die vollautomatischen Straßenbahn-Fahrscheine wagen wir uns erst bei Tag. im Carrefour gibt es mind. 10 automatische Kassen, wo die Leute ihre Einkäufe aufs Band legen, der Automat scannt, man zahlt mit Karte, bekommt rrrrrt einen Bon-fertig.
Wir finden noch beleuchtete Sportplätze mit Fußball, Basket- u. Volleyball, Boule. Am Ufer sind etliche charmante Hausboote, also ehem. Frachtkähne, die nun wohnlich eingerichtet sind, an Deck Blumentröge, Küchenkräuter, Terrassenmöbel, an Land Briefkasten, ums Boot Seerosen! Ähnlich wie in Amsterdam. Sehr gemütlich und alternativ im Stil. Am Heimweg zum Schiff sehen wir den Boulderern und Kletterern in einer sehr hohen Halle mitten im Einkaufszentrum zu. An Geld fehlte es der Stadt Lyon nicht… wenn wir da mit Belgrad, Constanza, Tirana oder Athen usw. vergleichen….
Wir essen an Bord der EOS im Cockpit, Käse, Schinken, Tomaten, Oliven, Bier-mit dem sanften Licht unsres Stoff-Lampenschirms…. Man sieht uns zu von der elegant gebogenen Fußgängerbrücke- originell, wir sind privilegiert, obwohl wir in unsren Booten soo einfach leben…. allseits bestaunt und beneidet. Ein Hafenbecken mitten unter den Leuten… Achtet morgen nochmal auf den Blog hier, Gh. hat dann seine Fotos auch hochgeladen und hier fehlen sie noch.
Nachts wird das gläserne Bogendach des Confluenza-Baus illuminiert: von pinkrosa bis royalblau changiert die Beleuchtung, wir mit der EOS gleich drunter!!! Herrlich.
Donnerstag, der 29. September 2016-
2.Tag, neue Eindrücke!
LYON: Altstadt, Tram, Metro, Funiculare, St. Jean-Kathedrale+Museum
Grad kamen wir zurück,nach 10 Stunden: um 9.30 liefen wir los. Wenn auch 3 Stationen Straßenbahn und sogar 2x Metro und die Bergfahrt in der Funiculare dabei waren, es hat mich doch ermüdet…
Wir erkundeten heute die Altstadt, teilweise wie der Zwinger in Dresden, man renoviert gerade ein Areal für ein Grand-Hôtel Dieu, also privat das größte Wiederherstellungsprojekt Frankreichs!!!!
Mit der Funiculare (von Jojos Garaventa-Seilbahnfirma) ging’s dann steil den Berg hoch zur Kirche St. Jean.
Völlig normal im Straßenbild: voll verschleiert, vergnügt, lächelndBlick zum andren Metro-Bahnsteig….tief runter über Rolltreppen, von der Tram zur Metro zur Kathedrale St. Jean, ca. 400 Höhenmeter: FuniculaireWerbung für die Museen: römisch-gallische AusgrabungenDurch den Fels gebohrt für die Bahn nach oben
Am bellecour gönnten wir uns eine kleine Pause. Schülerinnen verbrachten hier ihre Mittagspause. Daneben edlere Restaurants…
Viele Schulklasssen sind auch überall…
Die 4-türmige Kathedrale mit unbeschreiblich kunstvollen Mosaiken und sehr viel Gold , auch am Fußboden, die Steinle nur 1x1cm… Beim Abstieg klang es herrlich: Marimbaphon, Klarinette, Klavier, aha, ein Konservatorium gleich hinterm Kloster… Wir kehrten unter einem Kastanienbaum auf 1 kleines Stück Quiche mit Tomaten ein, die Kastanien purzelten auf unsern Kopf.
Danach stiegen wir viele viele Stufen sehr steil wieder runter, mit der Tram und der Metro fuhren wir wieder zurück u. zum Museum, das ihr schon von den Fotos kennt, das Glasdachmonster mit dem roten Löwen davor, vom Schiff aus fotografiert. Originell: Da haben sie die Buchstaben verstellt und nun wurde aus LYON ein ONLY. Im Museum (Körperkontrolle, Gepäckkontrolle) haben wir 2 Stunden verbracht, meist stehend vor Exponaten oder laufend in dem Riesenkomplex. Es gab eine Ausstellung „à vos pieds“- Schuhe der Welt samt ihrer Geschichte, rebells de danse“- viel Multimedia, also mit Musik via Kopfhörer und in Englisch die Interviews mit den Tänzern oder Regisseuren vom Film, eine Arktis-Ausstellung teils in runden Räumen mit Film 360° von Tauchern im Eis, mit sagenhaften Bildern von Robbenunterm Eis, Pinguinen, Möwen und den bunten Pflanzen da unten. Ein Saal hatte das ganze Leben dargestellt, vom Urknall über erste Einzeller, Saurier, Neandertaler, Pygmäen, alle Falter, Käfer, Vierbeiner… Die Steine vom Mond, von Meteoriten… sagenhaft, die Säle ganz schwarz ausgekleidet, optisch also sehr eindringlich „im Dunklen“ die Bilder oder Videos zu sehen.
Am Abend gab’s noch ein kleines Dinner mit Lyoner Wurst und gebratenen Pommes à l’huile,Salzkartoffeln aus der Pfanne. Dessert eine Crème brullée, mit dem Bunsenbrenner karamelisiert.
Die Metro-Stationen sind manchmal originell und künstlerisch gestaltet: hier eine mit Korkwänden. Am Heimweg gegen 22 Uhr sind nun viele ganz junge Leute unterwegs, die Tram und die Metro sind voll besetzt. Die Leihfahrräder der Stadt werden wieder in die Ständer geschoben und bezahlt. Wenn das Lichtle grün leuchtet, ist es frei für den nächsten Kunden, meist früh. Müde kehren wir erfüllt von neuen Eindrücken zum Schiff zurück… Das Confluence-Internet ist stark genug für meinen Blog.
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Wir haben noch keinen Kran gefunden, der uns am 24. Okt. aus dem Wasser holt und auf den Sattelschlepper hievt. Das ist auf französisch schwierig und der Betrieb, der 2011 noch die EOS aus dem Fluß holte, hat keinen Kran mehr, also müssen wir einen bestellten Autokran holen lassen für 1/2 Std. -kostet 600 €. Geht in Kehl oder Mulhouse nicht anders…Wir hoffen, es findet sich noch ein 2. Käptn auf dem Heimweg nach Deutschland…
der 28.September, es ist warm, die Wollmütze wandert schwungvoll zurück in die Kajüte. Wir fahren aus dem Hafenareal von Contrieu und sehen eine senkrechte kohlschwarze Rauchwolke. Schon düsen die Pompiers auf ihren schnellen Feuerwehrbooten heran, von weiter oben auf der Rhône. 3,4,5 Boote… Die Rauchsäule bleibt. ob ein Schoff brennt?? Hauptsache kein Reaktorunfall… Bald kommt die Schleuse.
Nähert man sich einer Schleuse, muß man sich über Funk (auf dem Schleusenkanal) in französischer Sprache anmelden, dann erfährt man, wie lange man warten muß oder ob ein bateau merchant oder ein Kreuzfahrtschiff Vorrang hat und wir erst hinter diesem einfahren. „Hallo, hallo! Bonjour, isi EOS. J’appel l’écluse Vaugris! Nous allons le Rhône amont avec notre bateau de plaisance avec douce mètres. Nous voulons entrer à votre écluse!“ Wenn man durchgeschleust wurde, ruf ich nochmal an und danke: „Ici EOS, je dis merci beaucoup pour votre travail/notre éclusage.“Hier kommen mal die Fotos, die zeigen, wie man an einer Schleuse am Ponton bei rotem Signal wartet. Es ist ein Extra-Ponton für „bateau de plaisance“.
Signal rot-grün: Schleuse wird vorbereitet/abgelassen. Warten/bereithalten. Schwimmwesten anziehenFestmachen am Ponton und warten aufs grüne Signal
Am Morgen des 27. September laufen wir los, vom Hafen über den breiten Fluß und auf zahllosen Serpentinen den 500 m hohen Hügel hoch. Die Weinlese ist in vollem Gange, Erntehelfer pflücken die in der heißen Sommersonne von 2016 zu starker Süße gereiften Trauben. Viele Rebhänge sind terrassiert, mit Stützmauern aus Felssteinen. Der Ausblilck auf die Rhône ist atemberaubend schön, die Flußschleifen schimmern in der Morgensonne. Mittags rasten wir oben am Berg neben einem hoch aufgerichteten Kruzifix. Neben uns stapelte man volle Weintrauben-Kisten, vor uns glänzt in der gleißenden Sonne die Rhône, das Stück bis zum Atomkraftwerk von gestern, und das Stück bis zur nächsten Schleuse morgen, dazwischen das Dorf Condrieu. Malerisch.
Unser Rastplatz mit Blumen und Kruzifix, wir danken, beten u. vespern
Dort hintenkann man im Winter Skifahren!
Wir folgen einem Schild „Cave de Mouton“, aber leider ist es kein Weinkeller und kein Beißerl wie in Österreich an der Donau… Wir fragen eine Frau vor einem Weingut. Mais oui, entrez! Drinnen verkosten wir 3 Weine, 2 rote, einen Weißen von edlem Aroma. 2 Flaschen kaufen wir. Dann finden wir einen schönen Feldweg zwischen den Weinhängen und schlängeln uns wieder nach unten. Bei einem Weinbauern können wir sehen, wie die Trauben bereits gepreßt wurden: der Traubensaft gurgelt durch die Leitungen, es duftet, die Zentrifuge, der große Tank- es ergibt 2016 eine ganz hervorragende Qualität, denn die enorm lange Sonnenperiode mit heißen Temperaturen jagte die Süße in die Trauben. Der Duft der Feigenbäume lockt uns immer wieder zu den reifen bläulich-grünen köstlich süßen Früchten.
Mit Tele kann ich La cigale, eine Zikade fotografieren. Oft sind sie Hauszeichen, aus Keramik, aus Kupfer, am Eingang der wunderschön am Hang hingeschmiegten Häuser mit Blick auf die Flußschleifen der Rhône. Auch der Abend im Hafen beschert uns noch einen roten Sonnenuntergang…
Diese blauen Trauben sind nun in einer Flasche an Bord!
Ein herrlicher Sommertag im späten September. Wir sind dankbar! Am Abend telefoniert Gh. mit einem Bootstransporteur aus Konstanz. Er hat grad massig zu tun, aber er wird unser Schiff ab Mulhouse nach Friedrichshafen fahren am Sattelschlepper.
Eine Marina heißt für uns Flußschiffer: was ganz Seltenes!! Sicher an 2-4 Leinen, ein Ponton zum Aussteigen vom Boot, eine (warme) Dusche, Mülltrennung, Wasser und Strom, Internet, und meist ein Boulanger fürs Brot früh und… ein Laden, ein Gemüse- und Obst-Markt oder Supermarkt .. die man zu Fuß erreichen kann.
Von Manuel hörten wir, daß die B.Cool auch Grund berührte!!! Bei km 74/75 müssen wir auf „Steine im Fahrwasser“ achten!! Warmer Südwind. Wir verlassen behutsam die Marina, ganz eng ist’s da vorne, nur 2,50 m Wassertiefe- geschafft. Der Wind wirft Wellen auf dem Fluß, von hinten. Beschaulich motoren wir entlang der roten Pfähle.
Sonntag: da ist mehr los in der Schleuse! Man ist stolz, etwas deutsch zu können auf den Lustschiffen
GERVANS. die 10. Schleuse. Bis Mulhouse sind es 130! Nur 15 Minuten braucht die Èclusage hier!Bald erreichen wir die 100 km-Tafel, noch 100 km werden wir die EOS auf der Rhône steuern…Bis Lyon. Gerhard putzt den wert-vollen Optimus-Petroleumkocher, ich das Clo. Mit Zahncrem als „Scheuermilch“ bekomm ich den Belag weg, der sich im Hafenbecken gebildet hat auf dem weißen Porzellan:-(
An Backbord präsentieren sich die Weinhänge, die wohl besten Lagen mit den kostbarsten Rebsorten Frankreichs! Tournon, St.Jean de Muzols… Crozes d’Hermitages, Paul Jaboulais-Ainé, Mauves, Vion… Wir kommen in die Ardèches, am Damm grasen Esel!
Als wir hinter km 94 den Anleger ansteuern, warnt und stoppt uns ein kurz davor liegender Amerikaner: „Stopp! No!! Too shallow!“Er hat ein Plattbodenboot…
Ich mach einen knackigen Gurkensalat mit Zitrone und Dill (in Avignon am Ufer gepflückt) zu Mittag. Wir versuchen Nähe Ponsas zweimal zu ankern, der Anker hält nicht.
Abenteuerlicher Platz… Biber? Ratten? Vampire?
Ganz links lag die EOS vorm Gebüsch, einsam und allein
km 79: Wir peilen einen Betonklotz am linken Ufer an, an dem ein Vorbesitzer der Rhônekarte schon mal gelegen hat (Kuli-Kringel). Wassertiefe 8m- 3 m, aufregende Sache… 3x muß ich Wind und Nehrstrom trotzen beim Anfahren, dann springt Gh. beherzt mit der Vorleine auf das Betonpodest und bindet die EOS am Geländer fest. Hier ist ein Unterflußkanal, 12 m unter dem Flußbett… Ich sag: das ist was für Ratten und Biber… und schon sieht Gh. einen schwimmen mit dem glatten Schwanz… Es donnert, es blitzt, es regnet. Wir baden beide an der Badeleiter am Heck, 19°. Dann lassen wir’s uns schmecken: Grünen Salat, Gulasch+ Kartoffeln… Lesen. Eine ruhige Nacht. Zum 1. Mal mit langärmeligem Shirt… Herbst.
So sehen das auch die Kreuzfahrtpassagiere
Sonntags ist mehr los in den Schleusen: man spricht stolz etwas deutsch mit uns!
Montag, 26.Sept.2016: Auf in die Champagne
Kühl, 17°. Graue Wolken. Baden im Fluß
Immer steiler werden die Weinberge, meist sind es nun Terrasssen, gestützt mit hohen Granitmauern. Teils sind die hohen Reben zu Rundbögen gewunden, wie Tore! Dann haben sie 14 Std. am Tag Sonne! Die Lese hat begonnen, man sieht die bunten Helfer zwischen den Reben-Zeilen. Aber nun erscheinen auch Neuanlagen, mit rechteckigen Flächen, Flurbereinigung.
Andance und Andancette, St. Vallier(km 75)… die Winzerorte links, rechts die Raffinerie, die Keramikfabrik, das x-te Atomkraftwerk…
Um 12 Uhr mittags begrüßte uns ein Schild auf dem Damm: Bonjour la Champagne! Ich fahre nach nettem Anmeldegespräch auf französisch („Madame!“) in die 11. hohe Schleuse dieser Flußreise ein: Sablons. Dann bereite ich eine orientalisch gewürzte Beluga-Linsen-Suppe zu. Wir müssen im Fluß „im Konvoi“ essen, denn einer muß ja steuern.
Die Orte um uns haben alle einen Heiligen zum Namen, besonders heiter macht mich „St.Pierre de Boeuf“ ist es nicht mehr weit zu einer kleinen Marina: Roches-de-Condrieu-„Port de plaisance“. 15.15 Leinen fest an schmalem Ponton, km 41… Auch Manu+Juliza sind noch nicht in Lyon..
Condrieu- Blick von der EOSBettelleute
Wir laufen ins Dorf. Menschenleer. Still. Nur Teerstraße und schmale Gehwege mit Müllcontainern u. Autos. Das Bellevue-Hotel als einziges Restaurant, kein Gast. Auch der Ortsteil auf der andren Flußseite: wie tot, auch das angepriesene Restaurant in einer Art Burg: geschlossen. Wir nehmen am Heimweg eine frisch für uns gebackene Pizza mit an Bord… Zugvogelschwärme machen ein wildes Geschrei in hohen Bäumen am Ufer. Ob die via Gibraltar nach Afrika fliegen?
Und nun lest Gerhards Gedanken (hinter dem Titel des Flickr-Albums auf „mehr anzeigen“ clicken und seht seine FOTOS an:
5 km Fußweg, teils auf dem Damm. Herrlichstes Sommerwetter, kurzer Rock, T-Shirt, Sandalen ohne Socken… Wir genießen den Stadtbummel, bewundern den Botanischen Garten, den wunderschönen Spielplatz, trinken ein Glas Weißwein, schnabulieren Mini-Croissants mit Fleischfülle, einen Espresso in der Altstadt,kaufen am Markt köstliche Sachen wie Watabi-Nüsse, Datteln, Aprikosen gedörrt, Aubergine, ein Sauerteigbrot, herrlich. Am Abend koche ich Rindergulasch! Der halbe Hafen duftet.
Mitten in der Stadt: ein wunderschöner Spielplatz mit so vielfältigen Geräten
dDer Windflügler drehte sich gemächlich, der kalte Wind war weg, Kormorane rasteten, im Laubufer hörte man Wasservögel, über uns zogen im Keil Wildgänse… So schön kann Flußfahren sein… Ein herrlicher Morgen unter blauem Himmel, wir baden an der Badeleiter. Nach dem Frühstück mit Bohnenkaffee und grünem Tee starten wir, viele Burgen ziehen an Backbord an uns vorbei, Beauchastel. Die Schleuse heißt auch so… Schlimme Vergangenheit: 1944 bombardierten die Deutschen die Stadt… Senkrechte düstere braune Felswände säumen die Rhône, Charmes sur Rhône, Castel Rouge… sicher Ziele der Passagiere der Kreuzfahrschiffe. Ob wir hierher mal zurück kehren- im Wohnmobil?
Portes les Valance... die ersten Alpenan der Steuerbordseite, die Dauphinés… Wolken säumen den zackigen Kamm. Vor uns Valence- da erinnere ich mich, daß ich 1973 mit dem VW-Bus durchkam, am Weg zur Tarn-Schlucht… nach Valencia, Sevilla… auf der 6000km-Landreise bis vor Gibraltar, nach Santander hoch und zurück…
Vorsichtig müssen wir steuern, es treiben Baumstämme im Wasser…
Wir steuern vorsichtig die Marina Éperviérean, auch hier Grundberührung beim Versuch die vorderen Liegeplätze zu nehmen. Aber wir finden einen schönen Platz weiter innen. Viele Deutsche, Schweizer sind da. Teilweise überwintern sie hier. Neben uns liegt wohl, dem Bewuchs nach schon sehr lange, ein Plattbodenschiff aus Holz, wunderschön, aber fast vergessen. Zum Einkaufen aber 30 min Fußweg. In die Stadt VALENCE sind es 5 km… Wir freuen uns auf die Stadt, die die Partnerstadt von Biberach ist.
Dann großes Einkaufen bei Giant, 2 Rucksäcke. Ich brate abends Champignons zum Lollo-Rosso-Salat. Gh. wäscht Frottées und Shirts mit Maschine und Dryer:-). Gut schlafen kann man in einem ruhigen Hafen…Früh gibt’s ne WARME Dusche…