In Tallinn

Tallin-Earth

Vor drei Tagen bin ich mit EOS in den ehemaligen russischen Olympiahafen etwas außerhalb der Stadt umgezogen. Der kostet nur die Hälfte vom Old City Hafen und liegt etwas außerhalb aber mit bester Sicht auf die Bucht von Tallinn. Außerdem sind hier zwei Schiffsausrüster. Es gibt ein paar kleinere Reparaturen an EOS zu erledigen.

Die spitzhütigen Kirchtürme der Stadt, die „Hüte“ sind fast halb so hoch wie der ganze Turm, geben der Stadt ein sehr angenehmes, beschauliches Bild. Die alten Stadthäuser ziehen sich den Hügel hoch. Mein Freund und ich genießen die Spaziergänge durch die engen Strassen. Die Stadt hat es geschafft, Altes und Neues zu trennen. Den Hügel hoch die heimelige alte Stadt und etwas weiter weg das Geschäftsviertel mit ein paar himmel-stürmenden Wolkenkratzern. Ein ehemaliges Industriegebiet, das Rossmannviertel, gibt den Architekten Gelegenheit, alte Fabrikgebäude unter Wahrung der Substanz in ein modernes Einkaufs- und Geschäftsviertel umzuwandeln. Schön ist ihnen das gelungen, ohne protzig zu wirken. Hier vom Hafen, 5 Kilometer entfernt, bietet sich ein wunderbares Stadtpanorama besonders am Abend und in den kurzen Nachtstunden.

Kommt aber eines der schwimmenden Hochhäuser, wie  z.B. „Mein Schiff“ oder „Aida Gantix“ in den Hafen, dann bestimmt dieses Monster die Silhouette. Gut dass sie etwas rechts der Stadt anlegen. Sie würden sonst glatt die gesamte Altstadt verdecken(wie 2014 in Istanbul vor der Hagia Sophia…). Abends ziehen sie aber wieder weiter.

Hier draußen auf der EOS brummt jetzt der Wind in den Wanten, die Fender knirschen und um 21 Uhr geht die Sonne noch längst nicht unter. Die ganze Nacht liegt ein dunkelroter oder blauer Schein am westlichen Horizont. Schon um 3 Uhr am Morgen kann man die Wanduhr in der Kajüte wieder ablesen und kurz nach 4 Uhr geht die Sonne auf.

Mein Steg wurde von den eleganten, schnellen Seeschwalben bewohnt, Erinnerung an den kleinen windumtosten  Fischerhafen in „Palermo“ in Albanien.. Am ersten Tag flogen sie Angriffe auf mich. Zwei Eier lagen da in einem aufgebrochenen Asphaltloch. Um sie nicht noch mehr zu stören, wollte ich meinen Liegeplatz wechseln. Aber ein Vogelfeind hat die Eier wohl ins Meer geworfen. Am nächsten Tag waren sie weg und die eleganten Vögel auch. Aber ihre wilden Luftnummern führen sie mit Gekreische weiter durch. Da sitze ich abends bei einem Glas Wein draußen im Cockpit, betrachte das Stadtpanorama und bewundere die Flugkünste der Seeschwalben.

Ich habe hier einen neuen Anker bestellt, der Segelmacher hat eine kurze Naht ausgebessert und eine Öse ins Segel geschlagen und ich glaube, den Grund für ein Leck im Rumpf gefunden zu haben. Morgen geht’s an die Reparatur. Außerdem gibt’s einiges in Ordnung zu bringen. Gerdi kommt ja nächste Woche und da soll sie eine schöne EOS vorfinden.

 

Segeln in unbekannten Gewässern

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Die geraden, offenen Küsten liegen hinter uns und wir fahren nun zwischen den Inseln Westestlands in geschützten Gewässern. Fremdartige Namen wie Saaremaa, Hiiumaa, Muhu, Vormsi.

Wir vom Bodensee, die wir häufig im Mittelmeer fahren, sind hohe, gegliederte Küsten gewohnt. Hier zwischen den flachen Inseln verschwimmen die Konturen. Ist da eine gerade Küste oder eine mit tiefen Buchten? Alles spielt sich gering über dem Horizont ab. Schon ein einzelner Hackschnitzelhaufen zum Verladen am Hafen erscheint vom Schiff aus gesehen wie ein Berg.

Gestern waren wir abends noch auf dem Wasser unterwegs. Der Wind ist eingeschlafen und die See war spiegelglatt. Die Sicht wurde immer klarer und die flachen Inselchen erschienen immer näher. Das kann doch nicht Silmkare sein, die ist doch viel weiter weg? Sie war es aber doch.

Heute haben wir Kuivatsu verlassen und wollen Haapsalu anlaufen. Das geht hier nicht direkt, das lässt die Wassertiefe nicht zu. Wir fahren viele Ecken und wechseln alle paar Seemeilen den Kurs um genügend Wasser unter dem Kiel zu haben. Manchmal markieren Bojen einen Fahrweg oder Richtbaken, deren beide Türme oder Lichter genau übereinander stehen müssen. Schon ein interessantes Fahrgebiet. Allerdings sind wir das beide von der 2200 km-Donaufahrt gewohnt. Da mussten wir ständig an der Pinne stehen, 80 Tage lang. Hier kann der Automat den Kurs halten. Wir geben vor Fahrtantritt auf dem GPS den Kurs als geknickte Linie vor, überprüfen ihn ganz genau, dass er nicht über eine Flachstelle führt und fahren ihn dann nach. Vorsicht beim Kreuzen! Wie gesagt, sehr interessant für den Navigator.

Noch etwas zu den lettischen Häfen: Um diese Zeit sind sie noch leer. Letzte Nacht waren wir wieder das einzige Gastboot unter 2 oder 3 anderen Schiffen hier. Die Häfen sind SPITZE. Klare Einfahrtbezeichnungen, sehr saubere, große Sanitärräume, eine Sauna, sparsam eingestellte Wasserbrausen, Mülltrennung, Strom und Wasser an den Stegen, WLan ohne Passwort. 20 Euro für unsere EOS. Verglichen mit Bodensee, Polen, Litauen: Überall noch Nachholbedarf. Jetzt segeln wir schon stundenlang und nur ein kleines Motorboot haben wir gesichtet.

Anderntags über flachem Wasser nach Rohuküla, dem Fährhafen zu den Inseln. 9 Km fahren wir auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke nach Haapsalu zum Einkaufen. In „Sofa“, einem Gasthaus in der Old Town (schmucke Holzhäuschen), speisen wir das allerbeste Thunfischsteak mit Beilage, mehr fürs Auge angerichtet, weniger für einen Wanderhunger. 9 km zurück mit vollbepackten Rucksäcken? Wir nehmen mal ein Taxi.

Mittwoch, 22. Mai: Unser Ziel ist Dirhami. Die erste Hälfte führt über ganz flaches Wasser. Tiefere Fahrwege sind durch Bojen gekennzeichnet und führen uns im Zickzack an Flachstellen vorbei. Segeln geht bei Gegenwind wie heute nicht. Dann verlassen wir die Inselgegend und fahren in den Golf von Petersburg. Schöner Wind aus Ost. Wir kreuzen mit gereffter Genua auf. Unser Freund der Automat steuert zuverlässig. In Dirhami ist für heute Schluss. Keine Gäste außer uns. Das Dorf: Ein paar Häuser und ein winziger Laden, voll mit allem, was der Bürger so braucht. Ein Kleinod!

Ein lässiger Tag sollte es werden…

Wir verlassen den Hafen bei Sonne. Der Wetterbericht sagt 3 Bft aus Nordwest voraus, also ideale Verhältnisse. Draußen empfängt uns Nebel und über uns scheint die Sonne. Mit GPS umfahren wir die Ansteuerungstonne ohne dass wir sie sehen. Trotz der dicken Suppe weht der Wind. Man meint, im Zentrum eines Kreises zu fahren. Nichts um uns, ein paar Meter Wellen, dann alles nur noch weiß vom Nebel. Bald vergrößert sich der Sichtkreis und dann taucht wieder die Insel gegenüber auf. Nix Nordwestwind, wieder Nordostwind, genau da liegt unser Ziel. ..Wie oft in der Ägäis wochenlang…Der Wind frischt auf und wir verkleinern die Genua. Hart am Wind. Wieder reffen. Die Genua wird immer kleiner. Ein Schlag nach dem anderen. Zick-Zack…Die 26 Meilen zum Ziel nehmen Meile für Meile viel zu langsam ab. Draußen werden die Wellen zu Wogen. EOS schaufelt kräftig Wasser. Jede Stunde wechseln wir uns an der Pinne ab. Die Freiwache kann es sich im Schutz der Sprayhood trocken und windfrei gemütlich machen. Die Genua ist mittlerweile nur noch ein kleines Dreieck wie eine Sturmfock. So kann das nicht weitergehen. Ich suche auf der Karte ein näheres Ziel. Der Industriehafen Paldiski liegt näher und in einer tiefen Bucht. Aber da ist nichts für Sportboote.

Davor liegt aber ein flacher Strand. Im Fernglas sehe ich eine sandbraune Steilküste, also müsste der Grund aus Sand bestehen. Unser Ersatzanker (der gute 24-kg-Hauptanker ging ja im Felsgrund verloren) greift einwandfrei und 40 m Kette stabilisieren. Leicht schaukelt EOS, richtig angenehm. Die nassen Sachen trocknen im Wind in der Plicht und wir genießen die Ruhe. Ein schöner Abend mit leisem Brummen der Wanten.

Anderntags ein Klacks, ein wenig Wind von vorne. Der Motor treibt die EOS und nach 6 Stunden schält sich die graue Silhouette Tallins aus dem Nebel. Anruf auf Kanal 14: Wir dürfen in den Hafen einlaufen. Vor uns bestimmen 4 mächtige Kreuzfahrschiffe das Stadtbild. Und über den Schiffen die Altstadt auf einem Hügel, den die Eiszeit nicht abgetragen hat.

OstseereiseGratin mit Herin (Copy) - Kopie

Der Mond geht auf (Copy) - Kopie
Vollmond in heller Nacht

Da darf man nicht hinein geraten (Copy) - KopieIm Fischerhafen (Copy) - KopieDie Kiefern blühen gerade (Copy) - KopieEin wunderbares Lädele (Copy) - KopieEr filmt (Copy) - Kopiebequemes Segeln - Kopie (Copy) - KopieBei viel Wind - Kopie (Copy) - Kopie

So leer der Hafen von Roomassaare (Copy)
die EOS ist fast immer allein…

Muss aufbereitet werden (Copy) - KopieMuseum (Copy) - KopieIm Fährhafen Rohuküla (Copy) - Kopie

Nebel am Morgen (Copy)
Nebel. Kein Gefühl mehr für Distanzen.

DSC07555 - Kopie (Copy) - KopieZum Trocknen (Copy)

Tallin !

SMS vom Skipper:

Gestern Gegenwind 5 bft, ankerten am Abend. Erster Regentag. Warm. Nachts wird es nicht mehr dunkel.

12,6 Seemeilen westlich von Tallin. Höhe Vääna Jogi.

Am Montag fliegt Mitsegler R. von Tallin heim. Gi fliegt am 5. Juni nach Helsinki. Dann sind’s nur noch 14 Tage bis zum Mitsommerfest.

….und um 14.30 Uhr liefen sie in TALLIN ein. Gott sei Dank, wunder-bar…

Und am Abend: „Wir sitzen im Goldenen Ferkel (Kuldse Notsu Korts) beim Essen. „🤗

Nordwärts mit Gegenwind und wie ein Anker verloren geht

Die Sonne bleibt uns treu, der Nordwind/Nordostwind auch. Beim Segeln ist’s kühl. Und er weht immer aus der Richtung in die wir segeln möchten. Wenn das GPS 30 Meilen anzeigt, werden daraus durch Aufkreuzen leicht 50 Meilen. Bei 4-5 Bft segelt EOS auch nicht trocken. Der Steuermann wird zwar nicht nass, aber das Deck ist fast immer überspült. Selten haben wir alle Segel oben.

Nach Ventspils wechseln wir von Lettland nach Estland. Immer hart am Wind mit 2 Kreuzschlägen vor der Rigaer Bucht. Ich möchte hinter einer langen Sandinsel ankern. Es weht immer noch kräftig. Die Ankerkette klirrt, sie schleift also über Stein. Beim nächsten Versuch ebenso. Dann ein kleiner Ruck, ich hole die Kette ein – und der Anker fehlt! Keine Chance, den Anker zu finden: 8 m Wassertiefe, ohne Sicht nach unten und lebhafte Wellen. Unglaublich, dass ein so starker Original-Stahlschäkel am Anker brechen kann! Keine Lust für weitere Versuche zum Ankern mit dem Ersatzanker. Warum habe ich nicht bedacht, dass am Bodensee der Sandboden im Echolot als gerade Linie dargestellt wird. Dieses Bild gab aber lauter Hügelchen wieder. Jetzt weiß ich: Das sind Steine! Mit Unerfahrenheit bezahlt man manchmal-… Lehrgeld. Aber nach dem Abenteuer haben wir keine Lust mehr weiter zu segeln und starten den Motor. Wir umfahren die Sandinsel und eine vorgelagerte Riffzunge und steuern im letzten Tageslicht den Hafen Montu  an. Ein Leitfeuer weist uns den Weg in den Hafen, der ganz neu ist! Der  Nordostwind drückt die Dünung herein –  es schaukelt, aber nicht unangenehm. Hunger!! Um 23 Uhr braten wir noch zwei Halsgratsteaks und machen uns einen Salat. Ein langer Reisetag neigt sich.

Am anderen Morgen kommt der Wind endlich mehr aus Osten. Einen Schlag weg vom Land und dann können wir den Zielhafen Roomassaare auf der Insel Saaremaa direkt ansteuern. Mit gerefften Segeln fährt EOS fast von selbst. Die Sonne scheint. Ein herrlicher Segeltag.ReisewegKl. Datum-Fehler: Start ab Danzig war am 7. Mai- nach der Rückreise(2.5.) zur Hochzeit.

 

Pech vor estnischer Insel

Beim Ankern an einem Fels…ein Ruck… Der gr. Anker…war weg!!!! Muß der Skipper in Tallin mal nach einem neuen suchen. War unser bestes Stück auf all den Törns…

Sonntag nach Kingissepp. Südostküste der größeren Insel im Rigaer Meerbusen.DSC_0915

Meldung am Sonntag:

Wir sind in Roomassaari auf der Insel Saareema. Kleiner stiller Hafen. Da haben wir heute erstmals einen Segler getroffen.

Nach Riga und ein Seestück weiter

Reiseweg

Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage Windstärke 5 und mehr aus Nordost voraus. Das sind richtige 5 Bft und keine „Clubhaus-Windstärken“. Dazu die kurzen Wellen der flachen Ostsee, die mag die kleine EOS nicht. Wir bleiben im Hafen und besuchen mit dem Bus Riga, die Hauptstadt Lettlands. Abfahrt um 03.50, Ankunft 08 Uhr, Preis 8Euro.

Ein großer Busbahnhof, Busse nach überall im Land und weiter nach Europa. Kommt man in eine unbekannte große Stadt und möchte das Zentrum sehen, peilt man am besten den größten Kirchturm an und geht dann in das Infozentrum. Aber zuerst genießen wir noch ein kleines Frühstück. Riga hat offensichtlich keine argen Kriegsschäden erlitten. Die Straßen grob gepflastert und schmal und mit Autoverkehr. Laut Plan mit sehenswerten Gebäuden. Man sieht sie, liest und vergisst. Was bleibt in Erinnerung? Natürlich die Busfahrt in den Morgen, durch weite Wälder, Felder mit jungem Getreide und kleinen Häusern oft aus Holz, viele verlassen und am Verfallen. Warum haben die Leute Ihre Heimat verlassen? Wir lesen von Zwangsumsiedelungen nach dem ersten Weltkrieg. In Riga dann der Markt, es sei einer der größten Europas. Sechs große Hallen und dazwischen überall Marktstände. Es gibt alles, aber kein Grünzeug und Sellerie, das wir für die Gemüsesuppe brauchen. Dafür Heidelbeeren und Erdbeeren in Mengen. Alle wohl aus südlicheren Ländern. Bemerkenswert ist auch die Bibliothek am anderen Ufer der Daugava. In kühnen grauen Schwüngen zieht sie sich gen Himmel. Das schönste war aber das Orgelkonzert im Dom mittags um 12 Uhr. Ein überaus mächtiges und filigranes Instrument mit 4 Manualen und vielen Registern. Die Organistin wird mit Bildübertragung auf eine Leinwand übertragen. Eilig hüpfen ihre Finger über die Tasten. Viele Besucher genießen wie wir dieses Klangerlebnis.

Besuchergruppen überall. Lustig die Leute aus Asien. Ihre Handies und Selfie-Stangen richten sich gegen sich und alles was irgendwie Verzierungen aufweist.

Abends geht’s die gleiche Strecke wieder heim. Noch einmal machen wir Bus- Sightseeing durchs halbe Land. Alles huscht zwar vorbei, aber man erhält einen groben Eindruck vom Land.

Anderntags zeigen sich auf dem Meer keine Schaumkämme. Also Weiterfahrt. Als wir uns klar machen brist es auf. Ziel Ventspils können wir nicht anliegen. Groß gerefft, Genua stark gerefft und hart am Wind. Gelegentlich nehmen wir noch den Motor zur Hilfe. Je weiter wir vom Land weg kommen, desto höher werden die kurzen Wellen. Wir machen einen Schlag aufs Land zu um die hohen Wellen zu vermeiden. Es zieht sich, obwohl EOS mit 5-6 Knoten die Wellen anfährt. Nach 7 Stunden funke ich Ventspils Traffic an und wir können einlaufen. Den Sportbooten hat man die letzte, versteckte Ecke an Mooringbojen zugeteilt.

Jetzt gibt’s die Gemüsesuppe statt mit Wurzelgemüse und Grünzeug heute mit Brokkoli. Der Hafenmeister ist sehr freundlich und hilfsbereit. 40 Sm zeigt das GPS für den heutigen Tag an, ca. 75 km in bewegter See und max. Tempo.

 

 

 

 

 

Pavilosta, der kleine, stille Ort

 

Am Dienstag Mittag haben wir EOS in diesem schönen ruhigen, kleinen Hafen angebunden. Ein freundlicher Hafen (der Hafen auf der Nordseite!) mit einem ebenso freundlichen jungen Hafenmeister. Strom, Waschmaschine, Trockner, alles da. Auch Diesel auf der anderen Hafenseite.

Das war mal ein Fischerdorf und hieß Paulshafen, nach dem Bruder Otto Lilienfelds, der hier im 13.  Jahrhundert Baron des Kurlandes war.

Ehemals ein Fischerdorf mit kleinen Häuschen und großen Gärten. Zu klein für heutige Ansprüche. Darum verfallen sie. Reiche Letten kaufen diese Gebäude und richten sie als Ferienwohnungen her. Gings unseren Alm-Hütten nicht ebenso? Ja, das Örtchen nimmt einen Aufschwung. Die Werft läuft gut, der Hafen in dem wir liegen auch. Es sind ja nur wenige Stege. Die Mauer der Hafeneinfahrt wurde gerade verlängert. Am Samstag ist Einweihung mit großem Fest. Viel Natur hier, zwei Supermärkte (des selben Besitzers) und kein Gasthaus.

Am Abend nimmt der Wind zu. Die Wetterberichte sagen 5-6 Bft voraus. Liebe Bodenseesegler, das ist wesentlich mehr als wenn bei uns die Warnleuchten anfangen zu blinken! Da fahren wir nicht raus, zumal wir gegenan müssen.

Ein Ruhetag anderntags. Wir durchstreifen den Ort. Viel ist nicht los. Aber muss denn viel los sein? Ist der Strand, wenn die Wellen dort andonnern nichts besonderes? Der wandernde Sand bildet elegante Formen. Richtige kleine Dünen! Es gibt einen Fischladen. Wir nehmen uns einige Sorten Räucherfisch mit und haben eine schöne Brotzeit auf der EOS. Die Fische schmecken ausgezeichnet. Den Nachmittag verbringen wir in Ruhe. Rainer löst Sudoku und filmt am Strand. Ich beschäftige mich mit dem Blog. Zwei Mechaniker bereiten zwei große Leuchtbojen vor und zwei Zöllner besichtigen kurz den Steg.

Das Windwetter soll anhalten. Um 03.40 Uhr fährt der Bus nach Riga. Den werden wir morgen nehmen und die Stadt anschauen.