Richtung Türkei

Bis um 12 mittags hat der Skipper alles repariert. Er ist des Lobes voll für den ordentlichen, sehr ansprechenden Werftbetrieb. Viele werden am Travellerkran ausgewassert und überwintern hier. Auf geht’s zur Insel Lipsi!Gleich vor der stillen Bucht faucht uns der 6er heftig entgegen, 2 Reffs, hoch am Wind, hohe weiße Wellen- wie war das doch? Nun wird der Wind immer weniger Richtung Türkei?In Lipsi erhaschen wir eine dicke Mooring-Boje, die aggressiven Fallböen stürzen über die EOS herab. Mein Herkules paddelt das Schlauchboot trotzdem an Land, gegenan. Die Eos hebt fast ab. Im Dunkeln grillt Gerhard bei 1 m hohem Funkenregen die Steaks. Nachts wildes Mast-Vibrato, von 2-5 am wildestenIch hab es langsam satt…

Ein Sonntagmorgen

Wir segeln mit kräftigem Nordwind 4-5 bft voll gegenan nach Leros, später flauend, Motor dazu. Lesen an Deck. Gleich neben der Landebahn des kleinen, aber bedeutsamen Flughafens ist die Marina, viele Landlieger. Sicher an der Boje gehen wir an Land und treffen auf richtig große Ziegenböcke und Hammel, mit Glocken so groß wie die Allgäuer Kuhglocken. Dann baden wir im Meer, gut, dass ich vorgekocht habe: „Der Sultan war entzückt“- Kalbfleisch mit oriantalisch gewürztem Gemüse, Nelke, Zimt, Safran, Lorbeer. Orangen.Zwiebeln.

Die Insel Levita

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Levita
Gerdi und ich sind gerade „am Ende der Welt“, auf einer kleinen Insel mitten in der Ägäis. Zwischen den Zykladen und dem Dodekanes klafft eine Landlücke von etwa 60 Seemeilen und da in der Mitte Nähe Amorgos liegt dieses Inselchen Levita, etwa 2km lang und einen breit. Südlich und damit gegen den immerwährenden Nordwind geschützt liegt man in einer Bucht sicher. Das wäre nichts Besonderes, aber eine Familie bewirtschaftet dieses Land ohne einen einzigen wilden Baum in der 7. Generation. Sie halten Ziegen und Schafe und nehmen ihr Wasser aus einem Brunnen am Meer. Das Wasser ist noch trinkbar, schmeckt aber salzig. Auch werden Feigen und Kaktusfrüchte angebaut. Strom gewinnen die Leute aus einem Solarfeld (regierungsgefördert) und 2 Windrädern. Keine Handy- oder Telefonverbindung. Alles ist top in Schuss, keine Mauer eingefallen und die Häuser gut gekalkt. Gerade diese Insel wird von uns Seglern gerne aufgesucht, um eine Nachtfahrt zu meiden. Die Familie macht sich das zu Nutze, hat 8 Ankerbojen als Mooring versenkt, um das Ankern zu vermeiden, kassiert jeweils 7 Euro und wirbt für seine Taverne mit Selbsterzeugtem. Nahezu jede Mannschaft nutzt das. Wir bleiben hier 2 Tage und genießen die Ruhe an der Boje, paddeln an Land, baden. Die vergangenen 2 Wochen waren von Starkwind gezeichnet. 7Bft (das entspricht Wind für immerwährende Sturmwarnung am Bodensee), Böen 9. Nur unter 2 fach gerefftem Groß, evtl. ein bisschen Fock und mächtiger Schaukelei. In Häfen und Buchten vor 2 Ankern. Jetzt haben wir aber die windreichen Zykladen verlassen und nähern uns der türkischen Küste. Während im August in den Zykladen der Meltimi immer so stark bläst, ist er an den Rändern der Ägäis deutlich gemäßigter. Wir hoffen also auf eine friedlichere Weiterfahrt nach Norden, der türkischen Küste entlang. Morgen wollen wir nach Kos fahren und tags darauf in Bodrum in der Türkei einklarieren.

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Nach Syros, die Wellen haben uns wieder
Mittlerweile sind wir wieder weiter östlich, In Kos Marina. Sehr nobel, großzügige Liegeplätze, Alle Dienste direkt daneben, auch eine Laundry und Duschen, seit 11. Juli in Sizilien die ersten wieder.Arg friedlich war die Überfahrt hierher nicht. Das letzte Stück trieb uns nur das 2-fach gereffte Großsegel mit 5 Knoten vorwärts. Und wie hat uns die türkische Küste enttäuscht! Sie ist nur noch 2 Seemeilen entfernt. Lauter Feriensiedlungen auf einer Länge von 20 Kilometern. Deshalb haben wir unsere Pläne geändert und werden die Inseln des griechischen Dodekanes nordwärts segeln und etwa in Kusadasi auf der Höhe von Samos in der Türkei einklarieren. Diese Inseln haben viele geschützte Buchten.Einen kleinen Ausflug zu manchen griechischen Seekarten: Es gibt 2 hervorragende Werke, Den Eagle Ray und den Portelanos. Das sind dicke Hefte mit allen notwendigen Infos, sogar Pläne von Buchten und Häfen. Sie zeichnen aber die türkische Küste nur als Linie, sodass man gezwungen ist, für diesen Teil eigene Karten zu beschaffen. Die beiden Nachbarn sind sich wohl noch nicht ganz grün.Hier sind die Bilder:

Wind, Wind, Wind

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Syros im Abendlicht
Syros ist die zentrale Insel der Zykladen und die Hauptstadt Hermeopolos, Hermes-stadt = Ermoupolis das Tor nach Piräus und zu vielen Inseln. Tag und Nacht legen Fähren an, die Stadt pulsiert besonders nach des Tages Hitze ab 20 Uhr. Mehrere Tage sind wir dort „Gefangene des Windes“. Immerfort bläst der Mistral. Jeden Morgen informiert mich der Hafenkapitän: 7 Bft, locally 8. Die Wellen und der Fährverkehr wirken sich auch im Hafen auf unseren Liegeplatz aus. Die EOS schaukelt ständig im Schwell, wir haben 2 Heckanker ausgebracht und mit 4 Meter Abstand zum Ufer 3 Leinen festgemacht. „Fähre zum Land“ ist unser Beiboot micro EOS. Wir streichen die Kajütaufbauten außen mit Mahagoniklarlack, UV-beständig und erledigen andere Bordarbeiten, durchwandern die Stadt, die sich an zwei Hügeln erstreckt, oben jeweils mit einer katholischen und einer orthodoxen Kirche gekrönt und gehen gelegentlich hervorragend zum Essen.Nach sechs Nächten sind wir des Schaukelns müde und legen ab. Wie erwartet, erfasst uns draußen der Wind. Ölzeug, Lifebelt. Mit maximal gerefftem Groß, und winziger Fock schiebt uns der Wind ostwärts, 5 Stunden, der kleinen Insel Rineia entgegen.

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Vor Anker und Landleine in Rineia
Die Südbucht verzweigt sich an ihrem Ende, wir ankern im Scheitel und bringen zusätzlich noch eine Landleine aus um den Anker zu entlasten. Es weht mächtig, aber wir liegen sehr geschützt. Rineia ist eine kahle Insel vielleicht 70 Meter hoch mit vielen Buchten. Da und dort stehen ein paar Hütten, einige Schafe weiden. Wie alle Inseln hier ist sie auch braun, kein Grün, kein Baum, alles trocken um diese Jahreszeit. Es ist eine eigenartige Schönheit, die von dieser Insel ausgeht. Das türkisblaue Wasser der Bucht steht im Kontrast zu der braunen Insel. Vor Sonnenuntergang steigen wir auf einen Hügel und überblicken die ganze Umgebung beim Sonnenuntergang. Im Meer die weißen Schaumkämme auf dem Wasser, weiter drüben die Insel Delos und dahinter Mykonos mit den weißen Häusern. Ein paar Segler suchen auch das ruhige Wasser dieser Bucht. Aber weiter draußen weht der Wind nach wie vor mit voller Kraft. 2 Nächte genießen wir den Ort, dann sagt www.windfinder.de für den nächsten Tag „nur“ Bft 5-6 voraus.Tatsächlich flaut der Wind am Morgen stark ab und wir brechen auf. Draußen brist es sofort wieder auf und nur unter Standardbesegelung (2-fach gerefftes Groß) passieren wir die Nordseite der Insel Naxos. Hier haben die Wellen freie Bahn. Keine Insel hemmt ihre Kraft. Sie bilden Täler und Hügel und die EOS tanzt auf und ab. Wir muten die Steuerarbeit nicht dem Autopiloten zu. Zum einen möchten wir ihm diesen Kraftakt ersparen, er soll uns noch länger dienen, zum anderen verbrauchen die häufigen Steuerbewegungen Strom, die unsere Solarzelle nicht leisten kann. Schon seit fast 2 Wochen liefert die elektrische Energie ausschließlich die Sonne! Jetzt, wo die Wellen achterlich kommen, können wir endlich unser Ölzeug ablegen.Die kleine Insel Donoysa=Dendro verspricht eine geschützte Südbucht. Zwar stünde auch ein Hafen zur Verfügung, der erscheint mir aber bei dieser Windrichtung unsicher. Die Bucht ist wirklich geschützt. Das türkisfarbene Wasser säumt ein feiner Sandstrand. Draußen stehen Iglu-Zelte. Sogar Nudisten sonnen sich hier. Die absolute Ausnahme hier in diesem Land. Die Bucht hat aber eine Schwachstelle, ihren höchsten Berg Ormos Papas: Die Böen pfeifen nur so vom Berg herab aufs Wasser. Ich bringe zur Sicherheit noch einen zweiten Anker aus. Trotzdem erzittert das ganze Schiff in den Böen. Zum Sonnenuntergang rudere ich mit micro EOS an Land und steige eine Anhöhe hoch. Dort treffe ich einen Japaner, der von Tokio extra hierher auf diese kleine Insel gekommen ist um hier zu zelten. Weil es so ruhig ist, sagt er mir. Auf dieser Anhöhe steht eine Kapelle mit einem Grab. Ich beachte das Grab nicht besonders . Ein einheimisches Ehepaar informiert mich aber, dass in dieser Bucht ein deutsches Kriegsschiff von einem englischen Flugzeug versenkt wurde und die gefallenen Soldaten in diesem Grab beerdigt sind.Nachts lässt der Wind nicht nach, ja, er verstärkt sich noch gegen 3. Laut windfinder.de soll er ab Mittag für 2 Tage schwächeln. Ich bin gespannt, ob der Wettercomputer richtig liegt!Gerhard

Von Kos nach Kalymnos, Gas-Zug gerissen.. zurücksegeln!

Am Abend des 28. August bummeln wir an der Promenade entlang, ein runder natürlicher Hafen mit Befestigung, am Kai 20 große alte, liebevoll renovierte Holzschiffe mit 2 Masten und Segeln, viele türkisch beflaggt, ca. 20 m lang, 6 m breit, Kreuzfahrtschiffe alter Zeit.Man lädt auf deutsch ein zum Tagesausflug, nur 1 Stunde nach Bodrum – oder zur griechischen „3-Insel-Fahrt mit Barbecue und Baden“.Kos ist grün, hat viel Wald, man bewässert die Parks, es duftet nach feuchter Erde, nach Gras, es gibt historische Ausgrabungen, stattlilche Insula-Häuser, griechisch und römisch. Die Innenstadt aber ist ein einziger „Touristensumpf“ – schade. Wie es hier wohl im Winter aussieht? Alles geschlossen?Beim Einkaufen erzählt ein junger Mann aus Bangladesh, dass er mit dem Lohn von 3 Monaten Hilfskraft im griechischen Shop daheim 9 Monate leben kann.Am frühen Samstagmorgen kaufe ich bei einem in den Wohngassen entdeckten Metzger wunderbar ein: frische Hühnerbrust, Kalbfleisch, 2 Halsgratsteaks. Um 9 segeln wir mit fast „leichtem Wind“ rüber zum fjordähnlichen engen Schlund vor dem kleinen Hafen Vathy auf Kalymnos. Doch zwischen senkrechten Felswänden geht plötzlich „nix mehr“ im Vorwärts/Rückwärtsgang! Mitten im Fahrwasser. Im Nu fällt der Notanker…Gerhard kriecht hinter den Motorblock: Gaszug gerissen. Er baut das defekte 3m-Stahlkabel aus und zieht eine dünne Leine ein, vom Schaltgestänge bis zur Treppe am Niedergang, wir geben nun von Hand Gas. Dann geht’s zurück nach KOS. Auf der Überfahrt E-Mail an unsern Joachim im Büro in Österreich: Wo ist eine Volvo-Werkstatt? Telefon: auf der Insel LEROS. Da waren wir grad, es ist neben Kalymnos.Wir ergattern sogar einen Platz in der Marina Kos und ich freu mich noch eine Nacht an der tollen flotten Musik der Beachball-Europa-Meisterschaft. Grosse Begeisterung. Siegesfeier. Ich koche in Anlehnung an Erikas Thailandreise im Wok marinierte Hühnerbrust, feines Gemüse mit Aubergine,Zucchini,Paprika,Tomate, Thaicurry, Basilikum, Chili, Ingwer, Knoblauch, Sojasauce. Dazu Basmati-Reis.

Mit viel Wind gen Osten: Von Syros via Naxos nach Dendro, am Weg nach KOS

Gerdi7 Tage Ermoupolis. Im Nobelhotel HERMES gehen wir ab und zu ins Internet, sitzen in der Lounge, laden Fotos auf Flickr, senden einen Blog ab, sehen den Seglerwetterbericht. Immer gleich, 7-8 bft. Der Kellner, der unser Schiff seit einer Woche im Blickfeld hat, wild schaukelnd, sagt, dass der Meltemi schon 45 Tage aus Nord bläst! Kein Gast auf der umtosten Terrasse vor den bis an die Hotelfenster hochgischtenden mit Autotempo anrasenden Wellen. Man nimmt den Tee auf der windgeschützten Eingangshalle ein.Viele Engländer.Ein Abendspaziergang führt uns den zweiten, wie ein Dreieck bebauten Hügel hoch, im letzten Licht banne ich die Aussicht mit rosa Himmel über der bereits beleuchteten Kirche aufs Foto, unten im Hafen ganz links ist die Eos das erste Schiff! Viele Treppen, oft 10 m breit, bis zu 100 m in die Höhe führend. Bougainvillea, reife gefallene Feigen auf dem schmalen Weg zwischen den Häuserzeilen.

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Beim Abstieg finden wir das romantische MARITZA, ein Genießerlokal, in dem so richtig gekocht – nicht nur gegrillt – wird. Die meisten Gerichte kommen direkt aus dem „oven“, das verspricht delikate Rezepte. Gerhard wählte Lamm, ich das fast märchenhaft gut gewürzte Kalbfleisch mit Aubergine (al dente!), mit Feta überbacken im Ton-Töpfchen, glutheiß serviert. Melitzane karyogolos hieß es wohl, ein Traum mit dem Aroma der Gewürznelke. Dazu ½ l Wein mit feinem Bouquet (siehe Foto), ein handgemachter Sahnepudding als Dessert. Nur 25€ für alles. Es wurde unser Abschiedsessen von Insel Syros. Früh um 6 geht’s Anker auf. Gen Osten, Richtung Türkei. Da hat es nur 2-4 bft. Das wär echt wieder mal schön!Noch bevor der Anker vor der smaragdgrün bis dunkel-türkis fast amazongrün leuchtenden Bucht ins Meer fällt, sag ich zum Skipper: „So, jetzt zieh ich die Gummistiefel und die Ölhosen aus und koche Linsensuppe – arabisch gewürzt!“.Nelke, Koriander, Zimt, Muskat, Chili aus der Mühle, Zwiebeln in Zucker gebräunt, Lorbeer, Weinessig, Fleischbrühe. Eine leckere Belohnung nach der stürmischen Überfahrt. Abends kocht der Chef: Spaghetti und Pesto Gemüse, Parmesan, Melone! Das gegen-den-Wind-Rudern macht hungrig.Die ganze Nacht reißt der Wind am Mast, Stärke 7? Die Ankerkette knarrt vor meinen Füßen am Bug. Ich brauch ne Decke, so kühl ist es, 20°. In Deutschland hat es 28°-35°! Erika konnte nicht in der Galerie unsrer Wohnung schlafen vor Hitze.

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Es folgt ein Anker-Tag: siehe Foto aus der Kajüte! Email an Erika, ein Brief an meinen ev. Gemeindepfarrer daheim am See, an den Segelverein, an Bekannte. Wir lesen die aktuelle Süddeutsche Zeitung von vor vier Tagen! Gerhard liest friedlich ein 5 cm dickes Buch, ich in der Bibel die Markus-Geschichte von der Stillung des Sturms:

Und er bedrohte den Wind und sprach zum Meer: „Schweig und verstumme!“ Und der Wind legte sich und es entstand eine große Stille…

Eine hinreißende Geschichte, auf See gelesen.Ich spiele „alte Lieder“ auf der Flöte, auf der Mundharmonika.:Im schönsten Wiesengrunde, Am Brunnen vor dem Tore, Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, Abendstille überall, Weißt du wie viel Sternlein stehen, Wind, Wind, sause…, Kein schöner Land in dieser Zeit als hier das unsre weit und breit, Nun wollen wir singen das Abendlied, und beten, dass Gott uns behüt’…, Guter Mond du gehst so stille durch die Abendwolken hin, Großer Gott wir loben dich, Schlaf mein Prinzchen, Und jetzo kommt der Abendschein und alle Menschen schlafen ein, Laudate omnes gentes, laudate domino – Jubilate deo omnis terra, servite domine in laeticia, Herr, gib uns deinen Frieden Ruhet von des Tages Müh, es will Abend werden, laß die Sorg’ bis morgen früh, GOTT BEWAHRT DIE ERDEN! Unter dem Sternenhimmel denkt man, da oben kommt nun mein Gebet an.

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Bei unserer abendlichen Wanderung auf den Hügel schweift der Blick weit über die Meeresbuchten und nahen Inseln Mykonos und Delos, gischtweiß das vom Nordwind gepeitschte Meer, tiefblau mit grünen Säumen die etwas windabgewandten Buchten. Siehe Fotos- ein Traum.

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Doch wir wagen früh um 6 die Weiterfahrt. Wieder jagen uns 2-3 m hohe Wellen halb von hinten, ich versuchte das Schauspiel zu fotografieren, aber nur ein bewegter Film mit Ton könnte das veranschaulichen. Heftig rollend in dieser See läuft die EOS pflichtbewusst und zuverlässig 5-6 kn und meistert die wilde Querdünung, 7 Stunden steuern wir zwei im Ölzeug – und erreichen gegen 14 Uhr die kleine Insel zwischen Naxos und Kos gelegen, Dendro oder auch Dhenoùsa genannt. Gewöhnt an die ewige Schiffsbewegung auch noch vor Anker koche ich Risotto, mit Corned Beef, violetten Zwiebeln, roten dicken Bohnen, gelber Paprika- wer so tapfer segelt, soll auch gut essen.

Wieder unterwegs

Nachdem der Wind auf 7 runterging holten wir um sieben Uhr beide Anker hoch und liefen am 8. Starkwindtag in Ermoupolis aus. Vorhergesagte 7-8 bft erwarteten uns draußen und weißgischtige hohe lange Wellen. Die Insel Syros im Heck warf sich die Eos mutig hinein. Zwei Reffs im Groß. Ein kleines Dreieck Fock lief sie mit halbem Wind unter Sturmgeheul hinein. Die Böen wohl 8! 80km/h von der Seite, starke Krängung. Wellen über. Wir im vollen Ölzeug, Schwimmweste, Lifebelt, Südwester, Gummistiefel.Nach 4 Stunden Kurs Ost, 18 Seemeilen Anker ab in einsamer türkisleuchtender Bucht. Gerhard paddelt gegen den Wind (!!) und bindet eine Landleine um einen Felsen. 8 bft sind nicht zu unterschätzen. Und jetzt koch ich Linsensuppe. Die Linsen von Lefkas sind berühmt. Ein Ouzo – und einen Schluck für Rasmus, den Windgott.