TEOS

Neben Teos, der antiken Stadt, Dienstag, 07. September 2010

Teos_limani_blick_zur_eos_vor_

Der Wind ist schon eine eigenartige Sache. Eben machte er sich nur durch leises Säuseln bemerkbar, jetzt wieder durch lautes Brummen. Gott sei Dank nicht durch schrilles Pfeifen. Da könnten wir ein
Sicherheitsproblem bekommen. EOS bewegt sich hin und her, die
Katzenpfoten schlagen gegen den Bug und die angehängte MICRO EOS schmatzt. Wir liegen vor Anker in einer großen Bucht, einen km breit und lang. Keine Jacht liegt nachbarlich in unserer Nähe. Dabei kamen gestern 3 Schiffe rein, einer fragte, wo die Teos-Marina sei. Hier ist sie jedenfalls nicht. Alle sind dann wieder abgezogen. Heute bei Bft 6 hat sich noch kein Schiff blicken lassen. Der späte Meltemi hat noch ein paar Kohlen aufgelegt.

Antik und Neu liegt am Ufer nahe beieinander. Eine Buchtseite „ziert“
ein Ferienhauskomplex:

Teos_limani_ein_feriendorf_mit

Gleiche Häuser, gleiche rote Pultdächer, gleiche
Ausrichtung, 110 Häuser. Daneben noch einmal so viele. Schön, sie haben einen „Market“, da gibt`s Brot, Wurst, Bier zu kaufen. Diese Zeichen der Moderne sind so weit vom Ankerplatz entfernt, dass sie nicht aufdringlich wirken. Viel interessanter ist die antike Stadt TEOS. Sie stand vor 2500 Jahren in Blüte, gehörte zu den 11 bedeutendsten im alten Griechenland und beherbergte Dyonisos, den alten Zecher und noch einen bedeutenden Poeten der damaligen Zeit. Seinen Namen habe ich vergessen. Das besondere an dieser antiken Städte ist ihr Zustand. In der alten Agora liegen behauene Steine, 2 Säulen stehen, vom Theater sind ein paar Ecken erhalten und ein Sandwall, der die Größe ahnen lässt.

Die_agora_der_antiken_stadt_te

Die ganze Stadt hat eine Verwandlung durchgemacht. Über ihr, von Erde zugedeckt machen sich Zitronenhaine, Getreide- und Maisfelder breit. Einfach Häuschen ersetzen die Paläste und in diesen einfachen Mauern wurden die alten kräftigen Steine eingebunden, Säulenkapitelle dienen als Tisch und überall liegen steinerne Zeugen. Brunnen, schön
eingefasst, dienen auch jetzt noch als Wasserquelle.

Brunnen_wohl_schon_vor_2500_ja

So ist das Alte mit dem Neuen verbunden. Ein paar Studenten und einige Arbeiter sind mit Schaufel und Hacke, mit Schreibblock und
Buchstabenschablonen unterwegs und versuchen den steinernen Zeugen ihr Geheimnis abzulocken. Wenn wir mit MICRO EOS an Land rudern, dann machen wir an einer abgesunkenen ehemaligen Hafenmauer fest. Den Hafen dahinter hat allerdings das Meer mit Sand gefüllt. Es gibt ihn nicht mehr.

Kein Kassenhäuschen, keine Besucherwege, keine Wegweiser, einen ganz besonderen Geist strahlt dieser Ort aus.

Jetzt alle Bilder als Show

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