4. Südliches Ithaka

San_andrea_anerbucht_auf_ithaka

In der Bucht San Andreou auf Ithaka

Die Geschichte von der „Spürnase Gerdi

Dienstag, der 17. Mai. Ein Wonnemorgen. Sonnenschein auf den pittoresken Häusern des Dorfes, frisches Brot, Aprikosenmarmelade, Schafsjoghurt 10% mit Honig und Zimt, Blumen von unsrer Bergwanderung( 6 Stunden fast…) am Tisch….Gemütliches Frühstück im Hafen. Noch haben wir die verbogene Stahlrohr-Badeleiter am Heck nicht entdeckt. (Wellengang nach einer Fähre draußen vor der Bucht muß die EOS wohl während unsrer Tour an die Hafenmauer geschubst haben…der Reifenfender half da auch nix mehr).

Vor „Anker auf“ will ich noch eine Wasserflasche in den Hohlraum überm Kiel (unterm Salon-Tisch) aufräumen, hebe das Mahagonibrett hoch und schnuppere verstört!! Ich wittere mit meiner feinen Mama-Spürnase „Windeleimer-Geruch“…aber wir haben seit 20 Jahren keine Windelkinder mehr an Bord….Ein Blick in die Bilge: gelbliche Tropfen perlen über die weiße Ölfarbbilge… vom Fäkalien-Tank im Bug ganz vorne…Er ist unter meiner Matratze imVorschiff installiert… Und eigentlich hermetisch zu und dicht.

„Du? Gerhard? Ich glaub, das kommt vom WC-Tank …!!!“ Mein Mann, der Ingenieur bleibt ganz cool…“Dann schaun mer mal.“

Alles muß raus. Bodenbretter im Vorschiff, im WC-Abteil, im ganzen Salon…Alles, was darunter sauber verstaut ist, wandert nach oben. Die Matratzen vom Vorschiff in den Salon, alle Decken, Kissen, die Bierdosen, Küchenrolle, Clopapier, Schwimmflossen, Taucherbrille, Joggingschuhe,…Eos’ Bauch ist leer…

Alles liegt offen! Wie bei einer OP!

Beide streifen Gummihandschuhe über. Dann saugt die Handpumpe nicht. Defekt. Gerhard schafft es irgendwie (keine Angst, natürlich ist da ein Teil Chemie-Desinfektionsmittel drin!)

Nach 1 Stunde kommt mein Part: Neutralseife, Putz-Essig, alles nachwischen. Sagrotan-Spray „über alles“ und uns. Um halbzwölf ist die AKTION WC beendet. Ursache unbekannt. War die „Entlüftung“ des Fäkalientanks verstopft? Der Tank nach nur 1 ½ Tagen voll?? Schweigend räume ich alles wieder an seinen Platz.

Das Putzpersonal Gerdi und Gerhard desinfiziert sich innerlich mit einem Glas OUZO.

Und dann segeln wir gutgelaunt mit halbem 3-4er Wind die felsige Küste der Insel Ithaka entlang gen Süden. Gerefftes Großsegel, volle Genua. Kühl ist es. Faserpelz, lange Hose, später öffnen sich die dichten grauen Wolken und das Ölzeug kommt erstmals raus aus der Backskiste. Wir tasten uns in eine einsame Ankerbucht, San ANDREOU, blau-türkis leuchtet das Meer, grüne dichte Macchia überall…wir ankern auf 9 m Wassertiefe. Es schüttet kräftig, alles wird mit Süßwasser geduscht. Dann kurz Sonnenschein, Ziegen auf den Felsen. Friede. Spaghetti mit Pesto und gerösteten Pinienkernen. Lesen. Feierabend.  Es regnet. Wie am Bodensee. 15°C.

Regenschauer

Beschaulicher Regenschauer

3 Kommentare zu „4. Südliches Ithaka

  1. Das ist ja das selbe Wetter wie hier in Kempten… H??ttet ihr ja gar nicht ans Mittelmeer fliegen m??ssen!(test)

  2. Hallo Urlauber 🙂 Das schaut ja ganz hübsch aus, was Ihr zwei gerade so macht! Ich denke oft an Euch und schick Euch ganz liebe Grüße, vom kleinen Mia-Woozl sicher auch – schläft angeblich schon, haha! Laßts Euch gut gehen – Eure Lisa 🙂

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