31. Wanderung vor türkisblauem Meer+zur Burg: Roccela Jonico

Gerdi schreibt:

Am Morgen des 20. Juni hören wir im BR Heimat wieder mal die nette Interview-Sendung „Habe die Ehre“. Heute ist Sonnwendtag, der längste Tag im Jahr, Tag- u.Nachtgleiche. Wir haben Vollmond. Was für ein Fest mag das sein in Schweden.

Roccela Jonico,20.6 (2)

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Heiß, 3km lang, schattenlos….
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Azzurro… wie im Schlager! Wenn wir dorthin segeln, kommt Sizilien+die Straße von Messina
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Roccela Jonico, Regen gibt’s hier selten…

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Origineller Briefkasten

Gleich um 11 machen wir uns auf zum Städtle, dazu muß man ca. 3 km eine sehr sonnige Promenade tapfer entlang wandern. Üppige blühende Oleanderbüsche säumen den Weg, Gummibäume, gelbe Wandelröschen, das Meer ist von einem atemberaubenden Blau und Türkis. Der Sandstrand aber ist leer. Nur wenige Autos parken unter den wenigen Schatten spendenden Bäumen. Wir lachen über die Bank mit dem Scraffiti „Kiss the rain„- denn die Armen Deutschen haben sooo viel Regen, 5,50 m Wasserstand hat der Bodensee, sogar im Allgäu grau in grau. Erika sandte ein Foto aus Thun: winterlich schneebedeckte weiße Berge, und Chamonix alles in Wolken bei ihrer Fortbildung.

Am Ortsanfang schlecken wir ein Gelato im Cornetto. Pah, Gallipoli war um Klassen besser. Ein origineller Briefkasten mit einem radelnden Postboten gefällt mir. Wir wenden uns bergwärts und sind um die nahende Mittagsstunde die einzigen Fußgänger am Weg zum Castell.

 

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Die 2 Seefahrer auf Landgang am Gipfel
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Blick vom Castello: Ganz links liegt im Hafen die  EOS

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Links die neue Autobahn, mittig unser Hafen

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Gepflegte Vorgärten erfreuen mit Blumenpracht, auch aufgelassene Grundstücke mit zerfallenden ehemals schmucken Villen haben ihren Charme, denn die wilden Blumen blühen auch ohne Gießkanne, Fleißige Lieschen, Geißblatt, Feigenbäume tragen saftspritzende reife Feigen. Zur Burgruine mit dem runden Krug-Turm führt eine steile Stahltreppe hoch. Oben wird man ganz still bei der azurblauen Meerfläche, der weitreichenden Panorama-Aussicht… Die 2011 noch nicht fertige Autobahn ist inzwischen freigegeben, sie hat sogar 2 Röhren durch den Berg- wie in der Schweiz.

Roccela Jonico,20.6 (25) Reizvoller Zerfall, pittoresk die reifenden Weintrauben vor geschlossenen Häusern…

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Nur Esel und Touristen sind von 2-5 draußen als Fußgänger…

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Unten angekommen haben wie üblich um 2 alle Läden geschlossen Siesta, bis um 5.

Das Pfeifen eines Zuges lockt uns zu einer kleinen Bahnhofskneipe. Der luftige Wind kühlt uns wieder ab, die kalte froschgrüne „Aqua Menta“ schmeckt. Der Rückweg läßt mich, so allein wie wir wandern, wieder an den Satz der Griechen denken: „Zwischen 12 und 5 sind nur Esel und Touristen draußen unterwegs!“;-) Aber nun gibt es auch die Esel nicht mehr, nur noch uns zwei. Endlich kann ich ein paar frische Blütenstengel sammeln für unsere Blumenvase im Salon und am Heck (im Cockpit unterm Bimini, am Achterstag). Im Hafenrestaurant bläst auch der Wind durch die Halle davor, der Espresso ist ein guter Aufwecker.

An Bord schnappt sich Gerhard den Wasserschlauch und beginnt, die salzige EOS mit Süßwasser ab zu spritzen. Die Fenster sind wieder durchsichtig:-), auch die verschwitzten Hemden landen in der Wasserfülle der 3 Schüsseln.Der deutsche Nachbar überlässt mir 2 FAZ! Seit 9. Mai haben wir keine deutsche Zeitung mehr gelesen, es gab immer nur britische! Aber von dem afghanischen Talibanüberfall, von der nahenden Brexit-Abstimmung und von derzeit 65 Millionen Menschen auf der Flucht hörten wir via Smartphone als gesprochene Nachrichten. Man vermißt keine Nachrichten, eher die schönen Texte und die Kulturseiten.. Ich möcht‘ so gern mal wieder eine ZEIT lesen!!

Jetzt mach ich die grünen Bohnen aus Crotone, Gerhard leiht sich eins der Hafen-Fahrräder und radelt nochmal nach Roccela Jonico zum Einkaufen. Endlich mal wieder Radfahren-seine sonst tägliche Fortbewegungsvariante;-). Bis er heimkommt, steht das Essen auf dem Tisch. Originell: der rosa Bauchspeck ist importiert aus Romania, Rumänien also. Die 10 cm große violett-rote Zwiebel aber ist „tipico Calabrese“.

 

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