Das Zeitfenster schaut gut aus. Lamma, unser bevorzugter Internet- Wetterdienst, sagt für heute Süd/Südwestwind Stärke 2-5 Bft voraus, für die kommende Nacht weniger. Im Westen entwickelt sich ein Mistral, der aber nicht bis zu unserer Reisestrecke blasen soll. Über der ital. Stadt Genua soll es ab übermorgen auch mit 7 Bft wehen. Wir sind heute gerade mitten drin. Zum ersten Mal seit langem sinkt die Sonne in einem gelben Wolkenband im Westen. Wir kürzen die Segel stark und eilen dennoch mit bis zu 7 Kn vorwärts.

Segeln, wie wir es uns wünschen. Einem einzigen Segler begegnen wir während der ganzen Fahrt. Das Meer gehört uns und den Fischen. Über dem Festland arbeitet ein stationäres Gewitter, aber die Wolken lösen sich langsam auf und der Sternenhimmel zeigt sich. Wir wechseln uns alle 2 Stunden an der Pinne ab. Die Freiwache wird angenehm in den Schlaf gewiegt.
Mittwoch, 10.8.16: Nach Mitternacht mäßigt sich der Wind und der Volvo übernimmt. Wir sind schneller als vorausgesehen und drosseln den Motor.

Als ich meine Wache um 3 Uhr antrete, zeigen sich die Landlichter mit ganzer Kraft. Das Leuchtfeuer von Cap Ferrat sendet seinen weißen Blitz aus und die Hafeneinfahrt von Nizza den roten Blitz.
Wenn wir jetzt schon in den Hafen fahren, irren wir auf der Suche nach einem freien Platz umher. Wir wählen lieber eine Bucht hinter dem Kap und steuern sie ganz vorsichtig bei Dunkelheit an. Anker ab vor 5 Uhr.

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Noch einige Bilder mehr: