Gerdi schreibt: 28.7.19 in Grisslehamn: 100. Törntag, mein 50. Segeltag

Vom 26.-28.Juli haben wir geruhsames sonniges Segelwetter, immer genug Wind und herrlich sommerliche Temperaturen. Wir segeln jeden Tag unsere 4-6 Stunden und genießen, dass es nun mit Sandalen und T-Shirt geht statt mit Ölzeug und Wollpullover.
Heute am Sonntag sende ich nur den Rückblick und anschauliche Foto-Impressionen.
Unser 1. Anker-Stopp nach der Stadt Geffle war vor der Leuchtturm-Insel BJÖRN, wo Gerhard mit dem Schlauchboot sportlich gegenan zur Insel ruderte, in 20 min hin und mit dem Wind in 15 zurück zur ankernden EOS. Am Abend erleben wir wieder einmal einen richtigen roten Sonnenuntergang, bisher waren immer Häuser oder Waldinseln vor dem versinkenden Sonnenball. Nachts entdeckt Gh. den 1. Stern nach den hellen Nächten…
Am Tag drauf segelten wir mit Sonnenschein und blauem Himmel zur Stadt Öregrund, wurden dauernd umkreist und gejagt von diesen lärmenden Doodoos, Motorscootern, solo oder zu zweit, meist Vollgas, Vollbremsung, aufheulende Motoren, kreischende Mädels, wie beim Galoppieren stehende Männer über den Satteln… komischer Sport. Als wir den allerletzten Liegeplatz am Gästepier in Öregrund-Hafen ergattern und uns die Hafenmeisterin in eine Lücke presst und die Mooring übergibt, gefällt uns das gar nicht.
Übervoll die Boote, gleich am geradezu vollgestopften Hafen ein großes Festzelt, das auf laute Popmusik life hinweist… Gerhard erfährt, dass am Sonntag eine Weltmeisterschaft für diese Motor-Scooter stattfindet, und zugleich eine große Segelregatta Stockholm-Öregrund hier endet. Nix wie weg, ist mein Gedanke. Und 15 Min. später lassen wir auch die Mooring- Leine los und flüchten. Der Marineshop für das 1 fehlende Seekarten-Buch hatte eh zu.
Wir segeln weiter und ankern in einer nahen langen Fjord-Bucht, ein Traum. Schwimmen im bodenseewarmen Meer, 21°C-herrlich. Ich bereite Schinkennudeln mit Sahnesoße zu und Salat! (PS: Ein Lübecker Segler, Jürgen, rief uns noch an, er habe sein Schiff vibrieren spüren im Festivalkrach und entnervt nachts um 1 den Hafen verlassen und auch in der Nähe geankert…!)
Am Sonntag segelten wir bei schönem Wind durch wirklich paradiesische Waldschären. Unsere 2 Ankerversuche scheiterten am felsigen Untergrund, so blieb uns nichts anderes übrig, als gegen 17 Uhr doch in den Hafen von Grisslehamn zu gehn…

Unser Abend-Bummel führt uns zum Fähranleger, der Urlauber und die vielen Wohnmobile zu den Ålandinseln bringt. Am Abend kommt lebhafter Wind auf, Eos schaukelt im Hafen und es ist viel un-ruhiger an der Boje als am Anker… Kühl ist der Wind, ich hol mir Wollsocken und lange Hosen….! Auch morgen ist Wind 4-5 angesagt. In Deutschland hat es endlich keine Tropen-Temperaturen mehr, die 38-42°C sind vorerst überstanden. Wir haben 25°.
Das kennen wir auch: biegst in den Hafen ein und siehst entsetzt, dass irgendwelche Festzelte aufgebaut sind und der Bär steppt. Wir gucken jetzt meist im Internet, ob irgendwelche Feste angesagt sind und fahren dann woanders hin…
Wunderschöne Gegend, tolle Bilder!