Von der Großstadt in die lauschige Ankerbucht

Wir haben in den vier Tagen in Stockholm ein wenig Gefühl für die Hauptstadt Schwedens bekommen. Gelassen, gut organisiert und sehr sauber.

Jetzt möchten wir wieder segeln. Daraus wird aber nichts, der Wind kommt genau von vorne und das Fahrwaser ist schmal. Kurz nach Stockholm zweigt ein schmaler, tiefer, von hohen Schären umgebener Fjord nach Süden ab, Üppige Villen an beiden Seiten. Lange Treppen führen zu den Bootsstegen hinunter ans Wasser. Die Wellen der vorbeifahrenden Schiffe können sich an den steilen Schären nicht totlaufen. Die Eigner heben deshalb ihre Boote mit elektrischen Liften aus dem Wasser. Bevor der Fjord wieder breit wird, durchfahren wir noch eine enge, flache Strecke mit verringertem Tempo. Dann bläst uns der Südwind wieder von vorne an. Nix Segeln. An unserem ersten geplanten Ankerplatz greift der Anker nicht: Steingrund.

Vorbei am Schloss auf Rägholmen. Dann eine Kurve um Erstholms Südwestspitze und nun regnet es leicht. Aber voraus sehen wir die enge Einfahrt in die Kolnäsviken. Die Bucht ist so schön und sicher, dass sie andere auch schon kennen. Um uns Wald und Fels. Wir ankern mit zwei anderen Seglern inmitten der Bucht. Andere Segler legen sich mit dem Bug an eine Schäre. Der Anker greift sofort und nur gelegentlich schafft es eine Böe bis zum Wasser. Gerdi bereitet den Lachs zu, Das Abendessen ist immer ein später Höhepunkt des Tages. Der Regen rauscht ganz leise auf die Kajüte. Sehr heimelig hier auf unserer EOS.DSC_1464

Lachs, Sauce, Karoffeln sind dann wirklich gut! Die feinen Regentropfen summen auf dem Kajütdach, nur gelegentlich von einem kurzen Schauer unterbrochen. EOS bewegt sich leise am Anker vor dem rabenschwarzen, nahen Wald. Irgendwann nach Mitternacht schütten die Wolken alles was sie noch haben auf uns. Irgendwann schlafe ich bei dem wilden Trommeln ein.

Und am Morgen? Die Sonne scheint, mildes Licht umgibt die Bucht. Kein Laut (auch kein Vogel). Das Wasser ist badewarm. Was bringt der neue Tag?