29.Juni. Nach 30 min. geduldigen Wartens am Straßenrand, (kein Haltestellen-Schild) um 9 Uhr früh, kommt der Stadtbus. Wir stoppen ihn mit dem Daumen. Drinnen viele fröhliche Albaner, oft mit Badetasche, sie sind am Weg zu einem beliebten Strand. Nach einer Weile dreht sich das Mädel vor mir um und fragt auf Englisch: Where do you come from? What language?“ Die 3 hübschen Schwestern freuen sich, jaa, wir haben es erraten! German!! Dann beginnt eine angeregte, neu-gierige 🙂 Unterhaltung auf Englisch, die Älteste übersetzt eifrig ins Albanische. Sie kichern, als ich berichte, daß die schönsten Mädchen in Deutschland die vom Kosovo- und aus Albanien sind. Ich frage, wie alt man hier heiratet. Mit 20-25. Später nie. Und so 2-3 Kinder immer.“Oh, you’ve 3 children?You are 63? Grandmother?“ Großes Bedauern. In deeem Alter!! Interessiert betrachten sie auf meiner Törn-Landkarte all die Länder, die wir besucht haben. Sie träumen von GERMANY. „Mir!!“Das heißt „gut“.
Nach 20 km erreichen wir BUTRINTI. Eine antike Stätte, mit einer Geschichte von mehr als 2 Jahrtausenden. Im Faltblatt steht: „A microcosm of Mediterranean history, representing in all its phases of development, the rise and fall of the great empires, an amalgam of monuments…“
Gegründet wurde hier im 4.Jh. v.Chr.ein Heiligtum für den griech. Gott der Heilkunst AESCULAP.
Später folgten hellenistische Tempel, ein Theater, dessen Stein-Quader-Arena voll erhalten ist.
Es gab sogar ein Sonnendach, hören wir von einer der engl. sprechenden guides. Ausgrabungen von 1933 und 2005-11 brachten römische Villen und Thermen zu Tage, eine gewaltige Stadtmauer hin zur see-artigen Lagune. Unter den Römern war Butrinti eine florierende Stadt(Caesar, Augustus).
Wir betreten den antiken Ort und gehen unter dem herrlichen Schatten der hohen Eukalyptusbäume und Vogelgezwitscher zu den gut beschilderten Stätten. Ein Zauber geht aus von diesem gartenähnlichen grünen Paradies. Hierher also kamen die Kranken, Leidenden, um geheilt zu werden. Lorbeerbäume, mächtige Olivenbäume, immer wieder kleine Sitzbank-Rondelle mit Schilfdach. Eine mächtige christliche Kirchenruine, ein großes kreisrundes Baptisterium mit runden Säulen, wunderschöne Mosaikfußböden …
Kein Café, kein Verkaufsstand stört die Atmosphäre…Ein Museum mit Keramik, Statuen, Bildern der Mosaike, Wandbilder mit Pfauen-Darstellungen, Hirschen an der Quelle, christlichen Symbolen wie Fisch und Lamm, mit Früchten und Blumen.
Nach der Rückfahrt im Bus gibt’s ein Eis (handgemacht! ) beim Eismann, der sein Deutsch in Konstanz-Kreuzlingen gelernt hat. Das Tauch-Basis–Boot neben der EOS gehört einem geschäftstüchtigen, sympathischen fließend deutsch u. englisch sprechenden Polen. Greg arbeitete jahrelang im Theaterstadel in Markdorf am Gehrenberg/Bodensee!
In der Markthalle am nächsten Morgen Sprachgemisch: Kalimera und Kalo! Kilo miso…500 g. Also griech.-albanische Misch-Ehen. Auch der Muschelverkäufer, der seine vorgekochten ausgelösten Miesmuscheln in Wasserflaschen abfüllt und so verkauft, ist aus Patras! Seine wahrhaft köstlichen Muscheln verkauft er auch an die TAVERNA FREDI, gleich über dem Ankerplatz der Eos, im 1. Stock, wo ich sie in Olivenöl gewärmt, mit Zwiebeln und Origano gewürzt, schlemmerhaft verzehrte am Abend. Eine Empfehlung für künftige Segler!! Sehr gute Küche. Auch Fredi mehrsprachig und außerordentlich freundlich!
GERDI
Die Bilder: