Überfahrt zu den Inseln des Winds: äolische Inseln
Freitag, der 22. Juli:
Um 6 starten wir, wogender Seegang, Dünung nach 3 Tagen starken Windes. Un- angenehm. Wild wird die EOS hin und her geworfen. Die Segel bleiben nicht gut stehen, der Motor muß anfangs wieder ran 😦
An Backbord sieht man nun SIZILIEN, vor uns das Ziel des Tages: der Stromboli. Immer wieder stößt er graue Wolken aus seinem Kamin, auch mal weißer Dampf wie aus einem Molkerei-Kamin. Fast 10 lange Stunden steht er mächtig vor unserem Bug.
Kurz vor 4 machen wir fest an einer Boje vor dem schwarzen Sandstrand, dahinter doch malerisch der kleine Ort. Gerhard paddelt an Land, sichert sich einen Platz in einer geführten Wander-Tour am Abend.
Noch bevor er um 5 zurückkehrt, legen bei der EOS Taucher an und warnen sehr eindringlich vor dem „Very,very strong wind of the East! Go away from that boye, immediately! Don’t wait for your husband. Your boat will be damaged! Hurry, go now. The wind will come next 60 minutes.“
Ich telefoniere nach Gerhard, und er hat sein Mobiltelefon an! Schade, keine Wanderung. Er kommt eilends zurück, rudert zur Eos, und schon segeln 6 Yachten gleichzeitig los!! Noch 4 Stunden bis Lipari! Der Seegang wieder aggressiv, sehr unruhig. Es hätt‘ uns grad gereicht nach den 10 Stunden heute. Der VOLVO ist ein braver Arbeiter, mit 2000 Umdrehungen legt er sich mit seinen 29 PS mächtig ins Zeug, die gereffte Genua trotzt dem Wind, wir hoffen noch beim letzten Tageslicht anzukommen. Um 21 Uhr fällt auf 7 m Wassertiefe vor dem Hafen in der stark welligen Bucht unser Anker. Noch 5 weitere Yachten schwojen mit heftig pendelnden Masten in der Dünung, die Schnellfähren und Motoryachten verursachen mächtig Schwell.
Nach 30 Minuten speisen wir im wackligen Cockpit: die letzten griechischen Spaghetti, alla arrabiata, con olio aglio ( ich fritierte Knoblauchscheiben und Chili-Samen im Wok).
Müde. Um 1 weckt mich böses Bauchweh. Die erste Diarrhoe. Fieber. Ich schlaf auf Gerhards ruhiger Koje den Rest der Nacht, denn überm Kiel im Salon schaukelt es nicht so heftig. Der Skipper ruht und wacht auf der mit Brettern auf 70 cm verbreiterten Cockpit-Sitzbank mit 5 cm-Luftmatratze, das Echolot ist auf „anchor watch“ eingestellt, das die Tiefenveränderungen mit Warn-Pieps meldet.
Am Morgen paddeln wir an Land. Die Touristenstadt umwirbt uns heftig…Keramik, Lava-Schmuck, Mode, Kapern in Salz, Früchte aus Marzipan, paradiesische Obst-Stände, köstliche duftende Brioche, Kuchen, Krapfen, Cornetti, reizvolle Cafés in engen Gäßlein, hoch oben die Burg.
In einer barocken Kirche ist eine moderne Kunst-Ausstellung! Der junge 1981 geborene Künstler ist sehr mitteilsam, will in Berlin ausstellen. Interessante, provokante Kunst, originell:
Wer will, kann ja mal auf Daniele Fortunas Website schauen.