Gerdi und ich schlafen gut im Hafen von Palermo. Kein wildes Schaukeln wie vor den Küsten der Äolischen Inseln.
Etwa um 4 Uhr wecken mich laute Stimmen von der gegenüberliegenden Hafenseite. Streithähne? Betrunkene? Dazu waren die Stimmen zu gleichmäßig, zu regelmäßig und auch zu melodisch. Auch als es dämmerte, änderte sich nichts. Da müssen mündliche Geschäfte im Gange sein! Fischhandel? Auktion?Gemüse?
Ich stehe auf und laufe um den Hafen herum. Nur wenige Menschen unterwegs. Bis zur großen Halle. Da ist der Teufel los. Lkw´s, Gabelstapler, Dreiradwagen, Handkarren. Kräftig gebaute Männer schleppen Kisten mit sortierten Fischen, große Schwertfische an Haken. Fische und Schalentiere aller Art. Mich und mein Fotoapparat nimmt niemand zur Kenntnis. Plattformen sind aufgebaut. Ein Mann nennt die Fische vor ihm, andere antworten, ein tolles Durcheinander! Aber nur für mich. Da wird gesteigert! Laut und mit geröteten Gesichtern, voller Konzentration. Im Sekundentakt werden Angebote gerufen. Einer -der Käufer!- schnappt sich die Ware, erhält vom Versteigerer einen Zettel und nach 5 Sekunden wird schon das nächste Angebot ausgerufen.
Schade, ich erlebe nur noch die letzten Angebote mit. Es wird ruhiger. Verschämt zählt der eine oder andere seine Geldscheine. Der Markt beruhigt sich, man raucht, trinkt einen Caffè zusammen. Die letzten Fuhren werden abgefahren.
Als die Sonne aufgeht, ziemlich genau um 6 Uhr, ist alles ruhig wie die Stadt selbst um diese morgendliche Stunde.
wieder tolle berichte, tolle bilder… seid dankbar f??r die zweisamkeit! alles gute f??r die weitere reise richtung norden – und vielleicht bis in korsika!umarmungen von der anderen seite europas,erika
Da w??re ich gerne dabei gewesen. Mit dem Schiff im Hafen wart Ihr mittendrin. Ich erinnere mich gern an fr??her. Es hat sicher auch gut gerochen. Der Hafen, der Duft aus einer Backstube, ??l, Meerwasser, etwas Abfall. Wir sagen gut dazu weil wir diese besonderen Stimmungen damit verbinden.Gr????e, wieder aus der Schweiz,Joachim