CREW-WECHSEL
Der Zug von Straßburg mit Rainer und Günter fährt pünktlich im Bahnhof von Nizza ein.( Die beiden hatten eine aufregende Fahrt mit Verspätungen, dadurch verpaßtem Nachtzug -den sie durch „nachfahren“ in andrem Zug nachts noch erwischten!…äußerst knappen Anschlüssen -aber schließlich pünktlicher Ankunft.)
Wir schwätzen noch etwas im Cafe, dann fahren Gerdi und ich mit dem Taxi zum Flughafen (Eine Demo lähmt den Busverkehr). und Gerdi hebt ab in die Lüfte. in eigenartiges Gefühl: Fast 5 Monate waren wir ein Team auf engem Raum. Eine gute Zeit zu zweit ohne wesentliche Probleme, ohne Stürme und Riffe die im Wege stehen. Jetzt die Umstellung: 3 Leute an Bord, noch enger, jeder Mensch hat Eigenarten. Werden wir ein frohes Team?
Nach dem Einräumen wandern wir am Strand entlang, steigen zum Aussichtspunkt hinauf und mischen uns in den Trubel der Altstadt. Und am späten Abend essen wir Weißwürstl mit Baguette! Sehr feine Kost aus der Heimat.
Anderntags geht´s los.Teils guter Wind bis in eine Bucht vor St. Raphaèl. Grillabend. Fleisch und Salat sehr gut, Nacht ruhig, Sternenzelt über uns.Anderntags weiten mit überwiegend achterlichem Wind zu den Iles de Hyeres. Wieder ruhige Nacht. Spagettiabend.
3. Fahrt nach Cio Ladat, der Stadt hinter den großen Kränen und am Anfang der Calanque. Wir rüsten unsere Vorräte auf und essen auswärts. Die nahe Werft mit den hohen Kränen beschäftigt sich jetzt mit Service an Megajachten. Obwohl die Segel-Saison nahezu abgeschlossen ist, sind Liegeplätze knapp, weil die meisten heimischen Jachten hier bereits eingewintert liegen.
Am Samstag segeln wir bei leichtem Wind die Steilküste westwärts und legen die EOS an eine Boje in der wurmartigen Bucht Calanque de Port Pin. Wochenende: Die steilen Felsen nutzen Ausflügler zum Baden und Sonnen. Der kleine Strand ist knallevoll. Wir zwängen uns in die MICROEOS, rudern an Land und wandern immer höher in dieses eigenartige felsdurchzogene Gebirge. Die Tafeln verkünden 200 verschiedene Tierarten. Wir sehen keine, nicht einmal Eidechsen. Bei der Brotzeit auf einem Hügeltop sehen wir eine kleine Steinlaus. Sie hat etwa die Größe einer kleinen Ameise und hebt sich durch ihre graue Farbe kaum vom Kalkstein ab. Es scheint uns, sie ernährt sich von den gelösten Mineralien verwitterter Steine. Heute wieder Grillabend, anschließend Rotwein- Schlummertrunk. Eine Dünung sorgt für mäßiges schaukeln. Marseille ist nicht mehr weit. Mit Schleichfahrt tucket EOS in unmittelbarer Nähe der Felswände.
Die senkrechten Wände gehen unmittelbar ins tiefe Wasser über! Eine überwältigende Besonderheit der Natur. Dann noch einmal 4 felsige Inseln bei Cap Croisette als Abschluß – und schon liegt das Häusermeer von Marseille nördlich vor uns. Im Alten Hafen steht EOS noch auf der Liste. Für 19 Euro steuern wir einen Platz unter den anderen 3000 Booten an. Die Stadt ist zu groß für einen Tag. Wir besuchen die Altstadt und wandern zur Kirche mit der mächtigen Bronzestatue auf dem Kirchturm hoch. Die Notre Dame wacht 150m hoch über der Stadt.
Rainer und Günter bereiten Kartoffeln mit Rührei und Speck zu und Salat. Sehr gut. In der Stadt hätten wir kaum besser essen können. Abends laufen die Schiffe in langer Schlange in den Hafen ein. Das sonnige Wochenende ist zu Ende.
Montag, 3.10.: Wohl letzte Fahrt der EOS „auf See“ während dieser Reise. Wir steuern Port Louis de Rhône an. Mast legen, dann flussauf. Nochmal blauer Himmel und Miniwind, zu schwach für die Segel.
Mastlegen bei Naviservice: Termin: Dienstag 16.30. Wir sind gut vorbereitet, Maststützen stehen, der Baum ist abmontiert und die Wanten sind gelockert. Drei Fachleute legen den Mast provessionell in 20 Minuten.
Zum Sichern brauchen wir dann noch 2 Stunden. Jetzt ist die EOS klar für Flüsse und Kanäle. Rainer und Günter zaubern Kässpatzen – ausgezeichnet – Ein schöner Abschluss des Arbeitstages.
Mittwoch: Bei Sonnenaufgang verlassen wir die Werft und warten auf die Schleusung. Das dauert. Wir müssen noch auf einen Flussfrachter warten. Dann werden wir, ein polnisches Segelschiff mit uns, 10 cm auf Rhône-Niveau gehoben. Das Schleusentor öffnet sich, die Ampel wechselt von rot auf grün und in einem großen Bogen schwenken wir nach Norden. Eine steife Brise bläst uns entgegen.
Flusskilometer 323. Bei Kilometer 0 zweigen wir in die Saône ab.
Wieder ist ein Teil unserer Reise zu Ende gegangen. Ich bin ein wenig wehmütig.
Wieder ist ein Teil unserer Reise zu Ende gegangen. Ich bin ein wenig wehmütig.
….Wird die EOS nochmal ein Meer sehen?
Wir kommen flott voran, träge fließt das Wasser die letzten Kilometer dem Meer entgegen. Flaches Deltaland, Bäume an den entfernten Ufern. Grüne Dalben rechts, rote links weisen den Weg im tiefen Fahrwasser. Durchschnittsgeschwindigkeit 7 km/h bei 1800 upm. Eine Seite nach der anderen blättern wir den Flussführer um. Sehr selten begegnen uns Frachtschiffe. Ein schwedischer Segler auf Talfahrt. Noch eine Stunde und er hat das Meer erreicht. Das polnische Segelschiff, das mit uns geschleust hat, bleibt achteraus. Es hat nur einen kleinen Außenbordmotor.
Nach 7 Stunden kommt Arles, die alte römische Provinzhauptstadt in Sicht. Wir finden keinen geeigneten Liegeplatz und machen schließlich an einem Frachter fest. Motorraum und Wohnraum fielen einem Brand zum Opfer. Jetzt kaufen wir die Vignette (97 Euro), der Preis für 800 km Kanalfahrt und 135 Schleusen. Wir drei schlendern durch die alte Stadt.
Hier die Fotos, ancklicken. es gibt auch Infos als Textzeilen zu jedem Foto. Probiert’s mal mit der Maus
Hm. Jetzt seid Ihr also wirklich auf dem R??ckweg. Ich kann gut nachvollziehen, dass Dir bei diesem Wechsel einiges durch den Kopf geht.Ich habe in den letzten Tagen ??fters an Euch gedacht. Ich hoffe wir k??nnen diesen Winter mal wieder Wintersegeln gehen. Ich freu mich auf die EOS. 🙂 Und auf ein Wiedersehen mit der kompletten Crew!
Endilch S????-Wasser f??r Rumpf und Holzaufbau…Ob die EOS trotzdem ein wenig "trauert" nach den 3 tapfer absolvierten Jahren auf dem Mittelmeer…? Jojo hofft umsonst, die EOS kommt in die Werft zur gr??ndlichen Sanierung und wird in Seemoos an Land schalfen bis die V??gel zwitschern im Fr??hjahr.