Weiter geht es den schönen Fluss aufwärts. In Tournus quetscht sich unsere EOS mit dem 12- Meter- Mast zwischen gemietete Flussboote.
Kurz vorher gab’s noch ein kleines technisches Problem, als sich der Anschluß an den Fäkalientank löste, der Inhalt in die Bilge lief und über die automatische Lenzpumpe in die Plicht(Cockpit am Heck) befördert wurde.
Erst kräftiges Durchspülen mit Frischwasser, dann den ganzen Bilgenbereich reinigen und mit Sagrotan desinfizieren (reinigen wollte ich diese „Kellerbereiche“ schon lange) und alles war wieder frisch und sauber.
Der Anleger in Verdun sur le Doubs liegt in einem Seitenarm der Saône. Ihn steuern wir am Samstag an. Dusche und Strom stehen zur Verfügung. Rainer, unser Grillmeister legt Kotelets auf, Günter kocht Kartoffeln und ich mache Salat mit Croutons: Nicht schlecht, Herr Specht.
Der Heizlüfter wärmt, aber die Nacht wird kalt. Am Sonntagmorgen wandert Rainer zum Bäcker. Guter Start in den Tag mit Spiegelei und Speck, bereitet von Chefkoch Günter, dazu gibt’s knuspriges Baguette. Weiter geht unsere geruhsame Fahrt durch diese wundervolle,herbstlich gefärbte, sonnendurchflutete Flusslandschaft. Schöneres kann die Natur nicht bieten.
Kilometer 219 auf der Saône. Fast 540 km hat uns die EOS problemlos nach oben gebracht und wir sind jetzt auf der Höhe von München. Eine herrliche Reise in den Herbst auf dieser Schifffahrtsstraße geht zu Ende. Wir zweigen oberhalb von St. Jean de Losn in den Rhein- Rhônekanal ab und erhalten an der ersten Schleuse ein Funkgerät zum automatischen Bedienen der folgenden Schleusen.
Noch ungefähr 100 Schleusen liegen vor uns. Bis auf 340 Meter heben sie uns auf die Burgundische Pforte an, um uns dann wieder Auf Rhein-Niveau abzusenken. Hatten wir bisher 3 bis 4 Meter Wasser unter dem Kiel, so verringert sich der Sicherheitsabstand zum Grund auf etwa 50 Zentimeter. Die Ufer rücken auf Sprechnähe zusammen. Immer ein paar Worte oder ein Gruß zu den Fußgängern am Ufer.
In Dôle, dem Weinort mit dem markanten Kirchturm, legen wir für die Nacht an. Wir haben Stromanschluß, da können wir mit dem Heizlüfter die Kälte des klaren Abends vertreiben.
So fahren wir weiter. Die Abwechslung ist bei dieser nervenschonenden und beruhigenden Flussfahrt gering. Die Ausläufer des Jura begleiten uns. Der Kanal und die Doubs zwängen sich zwischen bunt bewaldeten und felsigen Höhen. An einem einsamen Uferanleger entdecken wir unerwartet 2 selteneTiere:
Einen roten Ibis und ein kleines geflecktes Fröschlein.
Eine angenehme farbenprächtige, beruhigende Landschaft, besonders zu dieser Jahreszeit.
Wir erreichen Besancon am 18. Oktober. Der Himmel bezieht sich und nachts setzt Regen ein. Kälte zieht durchs Schiff. Die 40 Jahre alte, defekte Heizung habe ich ja im heißen Marmaris in der Türkei ausgebaut und verschrottet…
Wir schlendern mit Regenschirmen durch die schöne Stadt im Bogen der Doubs und besichtigen die riesige Citadelle mit ihren gewaltigen Mauern, dem
Tierpark und verschiedenen Ausstellungen. Ein tagesfüllendes Programm.
Tierpark und verschiedenen Ausstellungen. Ein tagesfüllendes Programm.
CREW-WECHSEL
Am 20. Oktober morgens fahren wir 3 zum Bahnhof. Rainer und Günter fahren wie geplant heim nach Augsburg. Ich danke den beiden, dass sie mich 3 Wochen lang (ab Nizza) bis hierher begleitet haben. Es war eine sehr gute Zusammenarbeit ohne jegliche Probleme.
Ihr beide: Lasst Eure Bärte stehen. Sie stehen Euch gut!