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Zuerst wollten wir hinter der 3 km langen Insel Grokanska ankern, aber die Donau ist hier bis nahe ans Ufer 8 m tief. Falls sich der Anker unten verhakt, könnte ich ihn durch Tauchen nicht mehr befreien. Also wechseln wir zur linken Flusseite und finden auf 4 m Tiefe am unteren Spitz der Insel Mala Grocanska bei km 1128 guten Grund. Dann schweigt der Motor. Noch ein Eintrag ins Logbuch: 41 km gefahren, Durchschnitt 9,1 km/h. Der Strom hat mitgeholfen. Ein kurzer Fahrtag heute. Gerdi trägt ein, was sich sonst noch ereignet hat.

Am linken Ufer dichter Laubwald, am rechten Ufer auch. Dort zieht sich der Wald die Hügel hoch, unterbrochen von Obstgärten und Rebflächen. Auf einem der grünen Hügel thront ober ein Haus mit spitzem Dach und an allen Sichtseiten Giebeln. Ein wunderbarer Wohnort.

Unser Blick reicht einige km stromab bis zur nächsten Biegung. Ab und zu erscheint als Punkt ein Schiff, das dann unendlich langsam größer wird. Irgendwann hört man das gleichmäßige Tuckern der Maschine. Man meint, das Schiff käme nur im Schrittempo gegen den Strom vorwärts. Flussfahrer brauchen viel Geduld, wenn sie zu Berge fahren. Kommt ein Talfahrer vorbei, dann wirkt das leichtfüßig und während der Bergfahrer sich noch an uns vorbeischiebt verschwindet der andere schon an der Biegung.
Wir steigen ins warme Donauwasser. Ein Fender am Seil sichert uns. Wir ankern ja im Strom und es erfordert viel Kraft, dagegen anzuschwimmen.
Gerdi macht Schaschlik und ich bereite den Grill am Heck vor.
Wir möchten vor 20 Uhr essen, denn dann kommen die Schnaken und dann endet die Freude. Drinnen essen ist auch nicht angenehm. Es speichert sich dort die Tageshitze (über 30°C). Gut schmecken die Spieße und der Tomaten- und Gurkensalat auch und das Jelen- Bier rundet alles ab. Das Moskitozelt über der Plicht schützt uns fast vollkommen. Draußen schwirren die Insekten. Ein Licht an der Seite macht uns für andere Flussfahrer erkenntlich. Natürlich liegen wir außerhalb der Fahrrinne. Um 22.30 hat der Schnakenspuk ein Ende. Ich baue das Netz ab und wir haben eine friedliche Nacht vor uns. Bis mich Gerdi um 3 Uhr auf ein nahendes Gewitter aufmerksam macht. Das setzt dann auch mit viel Wind, Regen und Getöse ein. Die Frachter fahren unbeeindruckt weiter. Nur ihre Lichter, sind zu sehen. Rot oder grün und vorne 3 weiße für Verbände oder eines für Einzelfahrer. Das Gewitter kommt in Schüben. Als der Tag anbricht können wir die Regenfronten als weiße Wände auf uns zukommen sehen. Es wird wohl ein Regentag werden. Um 8 Uhr donnert und regnet es immer noch. Lustig: Eos richtet sich nach dem viel kräftigeren Strom aus und nicht nach dem Wind.
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