Die Flusskarte: Hier
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Ja, warum? Die Reise auf der Donau nähert sich dem Ende. Noch 228 km. Für Montag haben wir das Stellen des Mastes in Galati vereinbart. Heute ist Mittwoch. Wir könnten auch morgen schon in Galati sein aber irgendwie zögern wir das Ende auf dem Süßwasser hinaus. Die letzte Brücke haben wir gestern unterfahren, jetzt ankern wir am spitzen Ende der Insel Varsatura. Der Platz ist günstig, wir sehen den Donauarm Manusoaia ein Stück weit hinauf und die Donau rauf und runter, 10 km von Kurve zu Kurve. Eos liegt in der Mitte. Die übermächtige Hitze scheint gebrochen. Draußen wird ein großer Baumstamm mit einem Ruderboot transportiert. Der Ruderer scheint kräftig. Er hebt ihn alleine an Land. Fischer setzten ihre Netze am Ufer oder werfen sie im Fluss aus. Zum Abendessen gibt’s Kartoffelsalat und gegrillte Kotelets. Blutrot senkt sich die Sonne. Wir gehen ein Risiko ein und verzichten aufs Schnakennetz. Fehler! Auf einmal sind sie da, massenhaft. Und auch unter dem Netz. Kein Abendgenuss. Gerdi flüchtet ins Vorschiff und ich entwickle mich zum Massentöter.
Anderntags liegt Nebel über dem Strom. Nur die Ruderschläge der Fischer und die Außenborder der „schnelleren“ Fischen durchbrechen die Stille. Eine wunderbare Tageszeit. Der kräftige Holztransporteur hebt einen Fisch hoch. Ich winke ihn zu mir und er verkauft mir einen. Ich weiß nicht, wie er heißt, wie er schmecken wird, aber man kann ihn gut grillen, wenn ich ihn recht verstehe. Eine Schachtel Marlborough und 7 Lei (ca. 1,6€).
Ganz unten erkenne ich einen Schubverband. Gerdi schreibt am Blog. Ich öffne den C+P Kompass. Günter hat ihn so schön repariert, aber leider ist er undicht. Diese Feinarbeit dauert, ist aber angenehm in der Kühle. Der Schubverband ist immer noch klein zu sehen. Dann putze ich noch EOS an der Wasserlinie. Als ich längst wieder trocken bin arbeitet sich der Verband an uns vorbei. Ein angenehmes Geräusch, tock- tock- tock. Leicht und doch kraftvoll. Ein Verband unter deutscher Flagge aber mit rumänischem Standort, Basel und Lenzerheide sind überstrichen. Das verstehe ich nicht ganz. Nur im Marschtempo bewegt sich die Einheit gegen den Strom. Die Steuerleute müssen mit Geduld gesegnet sein. Aber auch dieses langsame Fahrzeug erreicht das Ziel. Er schafft ja doch 100 km am Tag, wenn er durchfährt, dann ist er in einem Monat in Regensburg.
Wir genießen diesen wunderbaren Platz. Am Nachmittag kommt nochmal ein Fischer und gibt uns Sardinen. Gerdi spielt auf der Mundharmonika und der Fischer lässt sie sich reichen und spielt einen flotten rumänischen Tanz.