Durch das Deck unsrer Yacht dringt bei heftigem Regen oder hohen Wellen Wasser ins Schiff. Das Teakdeck hat mit 40 Jahren sein Lebensende erreicht. Das ist auch bei andren Schiffen dieses Typs so! Damit wir nächstes Jahr mit dichtem Deck die Reise fortsetzen können, lassen wir diese Arbeit hier in der Türkei ausführen. Der Preis ist sehr günstig, aber wie wird das Ergebnis ausfallen? Wir sehen uns eine Arbeit von Nail, dem Bootsbauer an und meinen: Dieses Deck ist o.k. Sauber verlegt, fachgerecht aufgeklebt und optimal abgedichtet. Außerdem gefällt uns das ruhige und freundliche Wesen des Bootsbauers, er spricht gut Englisch, mankann sich gut verständigen. Die Zustände auf dem Gelände sind allerdings -für uns Deutsche- erschreckend. Unordnung, die sanitären Verhältnisse verlottert. 1 kaputtes Clo für alle.(Nach 4 Tagen hier wurde tatsächlich ein neues installiert:-)
Auch das Ausfahren aus dem Wasser geschieht auf abenteuerliche Weise mit einem rostigen Slipwagen, gezogen von einer riesigen Baggerraupe. Senkrecht gehalten wird alles von Holzstützen, so wie alle Schiffe hier. Das Manöver geht auch nicht ganz ohne Kratzer ab. Die sollen aber wieder in Ordnung gebracht werden.
Gerdi fliegt am 21.10.heim und ich bleibe während der Arbeiten hier. Nach 3 Tagen sind alle Beschläge und Relingteile entfernt, das alte Teakdeck abgebrochen, Hunderte von Schrauben gelöst und alles abgeschliffen. 2 Tage braucht es, um eine Sperrholz- Zwischenschicht anzupassen und mit Epoxi- Kleber zu befestigen.
Als nächstes werden dann die 5 cm breiten Roco- Stäbe mit gelbem Sikaflex aufgeklebt. Echtes Teak ist mittlerweile kaum noch zu bekommen und sündhaft teuer. So greift man auf Iroko zurück. Mit Schrauben befestigt man diese Decks schon lange nicht mehr. Ich bin gespannt auf die Fertigstellung und werde mit wachen Augen über die Ausführung wachen.
Die beiden Bootsbauer arbeiten schnell. Vormittags eine Viertelstunde Pause, nachmittags ebenso und mittags 30 Minuten. Da wird immer viel gelacht und ich fühl mich mitten drinnen.
Es macht auch Freude. Die Arbeit geht wesentlich schneller voran, als ich gedacht habe. Sie arbeiten mit einfachen Werkzeugen und ich muss schon aufpassen, dass nichts am Kajütdach oder den Kajütwänden zerkratzt wird. In ein Paar Tagen weiß ich mehr.
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