26 Windiges Serifos und eine Bergwanderung

Starker Wind auf unserer Überfahrt von Paros nach Serifos. Die Wetterberichte: Keine Änderung in den nächsten Tagen. Unser Ankerplatz in der Bucht ist zwar geschützt, aber den Böen mit Sturmstärke ausgesetzt. Können wir es wagen, unsere EOS mit dem Beiboot zu verlassen? Am Morgen fährt eine Jacht hinter der Mole aus. Diesen Platz steuern wir an und legen bei steifer Brise mit Hilfe freundlicher Nachbarn an. Ohne Anker. Beide Nachbarschiffe haben ihre Anker nahe beieinander gesetzt. Würden wir auch noch ankern, wäre die Wooling wohl perfekt. So machen wir mit unserem kleinen Schiff an den mächtigen Nachbarschiffen sicher fest.
So ein Anlegemanöver ist wie eine Theatervorstellung. Wie kommt die Crew zurecht? Ist Hilfe erforderlich? Was hat nicht geklappt? Bei uns gabs trotz Rückwärtsfahrt bei steifer Brise keine Probleme. Zuschauer kommen immer.
Man kann über den nicht nachlassenden Wind hadern. Segler wollen weiter! Aber haben wir das nötig? Wir haben noch einen Sack voll Zeit. Warum drängen wir? Bleiben wir doch, bis der Wind nicht mehr mag! Die Insel ist doch so schön und wir liegen im Schutz einer Mole. Wir haben alles was wir brauchen. So besuchen wir einen Abend die Chora, die sich bis zur Bergspitze hochzieht. Eine Kapelle krönt den Gipfel und wir teilen uns einen Salat in einer Taverne mit überwältigender Sicht.
um 5 Uhr am Morgen (1024x683)
5 Uhr morgens. Ich breche zu einer Bergtour in den Tag auf. Kein Mensch auf der bequemen Treppe hoch in die Chora, nur der dauernde Ruf eines Käuzchens. Goldener Schimmer am östlichen Himmel und der kühle Wind umschmeichelt.
Es tagt (1024x683)
Oben zweigt ein Wanderweg, rot/weiß gekennzeichnet ab und quert eine schräge Felswand, fein mit den flachen Granitsteinen der Umgebung belegt, breit wie eine Straße.
Der alte Weg (1024x683) Tiefblick (1024x683)
Und immer die weite Sicht! Einen Kilometer wunderbar, während die ersten Sonnenstrahlen die Berggipfel erreichen. Natürlich führt der Weg zu einer Kapelle und weiter zur Straße. Ich wähle aber den weglosen Abstieg in ein kleines Tal. Zuerst geht’s ganz gut auf Ziegenpfaden, dann wird das Gelände steil und mit stacheligen, hohen Büschen bewachsen. Weit unten eine Kapelle. Die Stachelbüsche sind mein Gegner. Immer wieder muss ich umkehren und bessere Möglichkeiten suchen. Einmal rutsche ich einen schrägen Fels ab und finde mich von allen Seiten von Stacheln umgeben. Aber auch diese Schlüsselstelle ist überwunden und es geht einfacher über verfallene Terrassen zur Kapelle. Mittlerweile sind alle Kapellen im Gegensatz zu früher verschlossen. Weite Terrassen, jetzt alle ungenutzt ziehen sich den Hang hinunter. Ich folge einer kleinen Wasserleitung, immer wieder Terrassenmauern abkletternd. Unten im Dorf hat das Leben begonnen. Die ersten sitzen in Cafés beim Kaffee und ich freue mich auf ein gutes Frühstück.

Hier alle Bilder der Tour: Klick

…und hier der „Weg“. Klick

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Ein Kommentar zu „26 Windiges Serifos und eine Bergwanderung

  1. An der Mole waren wir auch schon gelegen und nachts fängt die Hacke an und einige Anker halten nicht (unserer schon), aber chaos im dunkeln…

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