29. Insel Poros, Anker+Bojennacht
Poros. 26. Juli 2015, 67.Tag, Gerdis Blog
Delfine begleiteten uns, Kurs West, 270°… mit kleiner Fock…
Traumhaft schön! Erinnerungen an meinen 62. Geburtstag 2010, als es so sintflutartig geregnet hat und die Markisen über den Tavernentischen wie Swimmingpools voll Regenwasser liefen… Heute also eine Ankunft im besonnten Nachmittag, nach 10 Stunden unter Segel und Motor. Entspannt freuen wir uns an der Dorfsilhouette, suchen das Marineareal, wo der Trompeter immer so schön den Zapfenstreich bläst. Um 17 Uhr tuckern wir mit unsrer Mini-microeos ans „andere“ Ufer, 1 eiskalter Frapée, etwas Obst kaufen. Am Abend nehmen wir das Fährboot, eine Art Vaporetto, maximal 8 m „lang“, 10 Personen dürfen mit, tocktocktock- nach 3 Minuten sind wir drüben in Poros „Stadt“, wo unzählige große Segelyachten im Päckchen liegen, mit langen bunten Wimpel-Girlanden in allen Farben von allen Staaten, Neuseeland, Canada, Schottland, Frankreich, Italien, Schweden, Dänemark, Norwegen, Briten,Malta, Polen- wunderschön dieser bunte flatternde Fahnenzirkus. Fröhliches Lachen, cheers, prost, yamas und skol! Es ist grad die „Aegaean Week“- ein großes Segler-Event.
Wir bummeln über den Boulevard, die Promenade wurde 2010 damals neu gestaltet- die Baustelle ist also nicht mehr, Komliment den Griechen: breiter Weg an den Yachten entlang, 1 m tiefer die Straße, daneben die Tavernen mit den fast historischen (unbequemen) Holzstühlen, den quadratischen Tischlein, Teelichter im Glas- romantisch. Kaum einer ist unterwegs, erst ab 20 Uhr kommen die Menschen aus den „Höhlen“, schwirren die vielen Kinder mit ihren Dreirädle und Fahrrädern auf die Marmorplätze mit dem Denkmal mitten drin, eine tolle Rennbahn, fröhliches Schreien wie am Schulhof, hier fühl ich mich wohl. Zurück wieder mit dem kleinen Fährboot, ob es noch immer 35° Hitze hat? Die Nacht ist die erste un-erträglich schwüle, feuchte Nacht, ich „schwimme fast“ im Bug, Gerhard liegt im leichten Luftzug an Deck vorm Mast auf der ausgeklappten Gangway…;-) wie aufgebahrt,… Leider quälen mich ca. 87 gierige, durstige Schnaken, es ist trotz Autan ein Kampf, „flieg weg“ verstehn die nicht… Ich sitze von 1 – 3 im etwas luftigeren Cockpit, an Schlaf ist nicht zu denken. Nichts zu klagen, besser als Sturm…
Montag, 27,Juli. Poros.69.Tag:
WASSER- marsch!
Um 12 verlegen wir unsere salzstachelige, fast kristallweiß versalzene EOS rüber an den Kai- zum Wasserhahn! Unsere Wäsche bringe ich schnell zur Laundry, sie Hat DENSELBEN Geburtstermin wie Lucis u. Martins Baby. Mitte Sept.
Die großzügige Süßwasserdusche mit dem Schlauch dauert 12 lange köstliche Minuten, ich schrubbe die EOS mit der Bürste aus Kiew ab und poliere Lüfter, Relingstützen und Bugkorb. Dann lassen wir noch das mit Korken verschlossene Cockpit voll laufen und baden alle Schoten und Fallen, Festmacherleinen. Ich trete sie wie Sauerkraut, reine Salzbrühe! Aber die Eos glänzt wie ein Chevrolet- die Fenster wieder klar, die Sprayhood hat durchsichtige „Scheiben“, wir hoffen, daß sich der grüne Markisenstoff nass dehnt, denn wir bekamen die Spanngurte kaum mehr zu. Der Tankmann kommt grad und wir tanken 30 l Diesel.
Wonnig: 1 l kaltes Cola und ein Magnum-Eis wie früher für unsre 3 Kinder, nett…Noch eine Volldusche mit dem Schlauch für beide Skipper und dann mototoren wir entlang des heute fast „leeren“ Betonkais und besucherlosen Tavernen an eine freie Boje. Raus mit dem Schlauchboot, herrlich frisches Obst und Gemüse, 2x 12m postgelbe neue Festmacher-Leinen, ein Chromputzgel,Honigmelone, Aprikosen, 3 Pfirsiche, Kirschen, Tomaten-Paprika-Gurke-Zwiebeln, Knoblauch, Marmelade, eine Wucht! Wir gönnen uns eine Pita und 1 griech.Salat zu zweit. Zunehmender Mond nach der purpurroten Sonne…
Echt romantisch das Dorf im Abendlicht. Nun sind alle Tavernen voll besetzt. Von 22 bis 2.30 Uhr Discomusik wie früher, Gh. auf seinem Deckbett wendet sich ab, ich könnte jubeln: KEINE Schnaken!
Aber früh sollen wir die Boje frei machen, na gut. Um 8 sind wir weg. Wir motorten nach sanfter Sandgrundberührung beim 2.Bojenversuch wieder rüber zum andren Ufer und ankerten früh. Da stehn die ersten auf den vielen französ.Booten grad auf und hechten ins ca. 26° warme Meer. Die Kanuten drüben trainieren, laute Kommandos: wie in Budapest vor 1 Jahr…auf der Donau.
Dienstag, 28.Juli, noch 1 TAG POROS
Gemütliches Frühstück, am Bug etliche Sonnensegel, Windfach-Ideen. Gh. fertigt kunstvoll aus einer alten Leine eine ovale Matte mit großen Schlingen. Die letzte war aus angeschwemmten Fischertauen – aus Dimitrios, als Gh mit der kleinen Banana in einer hohen Welle kenterte… Die mag uns nun Glück bringen.