Das Lesen auf langen Reisen mit kleinem Schiff ist so eine Sache. Könnte ich mich mit E-Book anfreunden, wäre das ganz einfach: Eines der vielen gespeicherten Werke abrufen und lesen… .
Momentan sind mir aber Bücher aus Papier lieber. Irgendwann geht aber der üppige Lesestoff in unsrem Bücherregal an Bord zur Neige und ich bin auf der Suche nach Neuem. Meist in Buchläden, aber die haben hier in Griechenland -und vorher in der Türkei – nur selten Werke in deutscher Sprache. Und wenn, dann nur komische Krimis. 2 Ausnahmen: Ein Buchladen in Canakkale/Türkei. Der ist im Keller vollgestopft mit alten Büchern, die riechen so angenehm nach altem Papier. Da sind auch deutsche Werke dabei. Davon greife ich mir einige, leider zu wenig. Dann der Buchladen in Kalávrita, mitten auf dem Peloponnes. Der führt kleine Bücher über die griechische Mythologie in deutscher Sprache. Da nehme ich leider nur eines und das war bald ausgelesen. Auf der Rückreise hat er nur noch eines, „Die Götter des Olymp“. Alle anderen sind verkauft. Schade. Die Götter beschäftigen mich jetzt. Aber dann? Es liegen noch ein Krimi über den Missbrauch des modernen Internets und ein Psycho-Thriller ungelesen im Schiff. Ich habe den Eindruck, seit dem Niedergang der Sowjetunion suchen Schriftsteller verzweifelt nach Themen. Manchmal liegen in den Marinas Bücher zum Tausch auf, aber wir besuchen selten Marinas und dort liegen meist nicht gerade die besten. Ein 600 Seiten starkes Werk über den Trojanischen Krieg, das die Beteiligten die Ereignisse aus ihrer Sicht schildert das hätte ich gerne noch einmal gelesen, aber ich habe es leider letztes Jahr eingetauscht. Dieses Werk lag in einem Marina- Bücherregal auf der Insel Samos…
So bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als jeden Buchladen, den ich sehe, aufzusuchen und jedes Bücherregal, falls wir in eine Marina kommen. Und natürlich benachbarte Segler einen Tausch anzubieten, denn die- wohl die älteren – müssten das gleiche Problem haben.