Der Motor hat keine Kraft mehr. Wenn ich einkupple, dann bleibt er stehen. Wir sind ziemlich nah unter Land gegenüber der Insel Kastos. Ausgerechnet jetzt weht kein, aber auch gar kein Lüftchen. Irgendwie zieht die felsige Küste das Schiff an. Nur noch 50 Meter bis dahin. Ich steige ins Schlauchboot und versuche die 5 Tonnen Schiff vom Land wegzuziehen. Kaum Erfolg. Das geht einige Stunden so. Es wird immer dunkler, dann ist es stockdunkel. Jetzt endlich fühle ich ein schwaches Lüftchen. Meine Pullerei hat ein Ende. Unter Segel schleichen wir auf den Hafen von Kastos zu. Gerdi steuert, aber der Motor lässt mir keine Ruhe. Ich öffne die Bodenbretter und versuche immer wieder zu starten. Plötzlich Wumm und eine Stichflamme. Gerdi springt auf, ruft Feuer! Sie holt die kleine Erika aus der Hundekoje, Joachim und Martin springen mit ihren Schwimmwesten in der Hand durchs Vorluk nach draußen. Ich gebe ein paar Schüsse mit dem Feuerlöscher ab und der Motor ist gelöscht und die Kajüte weiß wie von Schnee. Überall Löschpulver und es riecht nach Bratkartoffeln, Die Kartoffeln haben wir unter dem Tisch und über dem Motor gelagert. Alle treffen sich zitternd und mit großen Augen im Cockpit. Ein skurriles Bild. In den nächsten Tag treibt uns der Wind bis zum Kanal von Levkas. Dort schleppt uns eine freundliche Jacht durch den Kanal. Anderntags besieht sich ein Mechaniker den Motor. Nur der Verteiler hat sich verstellt. Eine Kleinigkeit. Da hätte ich auch draufkommen können. Nach 15 Minuten ist alles erledigt.
Heute, segeln wir an gleicher Stelle und uns geht dieses Ereignis vor 25 Jahren durch den Kopf.

Die Bilder der Strecke, die uns hier vorbei geführt hat: Klick
Der Track bis Mitika: Klick
Hallo Papa, ein Gänsehautartikel! Ich erinnere mich nicht mehr an diese Tage, aber nach Deiner Beschreibung verstehe ich nun den Schreck, der Euch vier immer im Gesicht steht, wenn ihr von von dem Feuer und dem stundenlangen Rudern erzählt… Ihr seid schon auch wilde! Danke dafür!