Gemütlich geht unsre EOS „amont“- hinauf auf der Rhône, gegen die Strömung, viel geringer ist sie als auf der Donau. Am Ankerplatz aber muß man beim Morgenbad schon mit der Hand an der Badeleiter bleiben… Wir genießen die Langsamkeit, die Unabhängigkeit von Meteo und Starkwind-Vorhersagen… Es gibt aber kalten Mistral, wohl Stärke 4-5, Anorak und Kapuze, Wollsocken und lange Hosen… Das ist nu doch ein recht plötzlicher „Klimawandel“ -wir sind auf Höhe Sibenik, Genua, Rimini, Belgrad-aber es ist nordisch kalt. Wir halten uns an die in der Karte sichtbare Schifffahrtsstraße, beim Steuern steht man an der Pinne und beachtet die Seeezeichen: links rote Pfosten, rechts grüne Pfosten. An Land zeigen sich die ersten Hügel, Kalkfelsen wie in der Alb oder der Fränkischen Schweiz, grün ist alles, noch ungewohnt nach den heißen Wochen am Meer.

Wir können am 17.9. nirgends anlegen, den früheren Anleger hat 2004 der Fluß weggerissen. Der Ponton ist für uns als Bateau de plaisir zum Anlegen verboten. Also keine Besichtigung der berühmten Arena von Arles, schade.
Dann steuere ich hinter einem breiten Flußkreuzfahrer die Schleuse an, wir warten in der Strömung 20 Minuten, dann schiebt sich die dicke Countess hinein in die Kammer, wie ein Stöpsel, sie mußten alle oberen Relinggeländer u. Rettungsringe abbauen! Die kleine C.Cool mit Manuel und Julita bindet vor uns an, dahinter wirft Gerhard die Seilschlinge über den Poller in der Mauer. Das hintere Tor wird geschlossen, Gh. hält mit einem Ast die EOS frei von der Mauer, sir werden gehoben, von 3m auf 17 m, ich halte am Heck mit dem Bootshaken ab…nach 30 Minuten fahren wir 16 m höher als vorher aus der Schleusenkammer hinaus… Bald ankern wir in Mistral und Strömung, knapp neben den roten Pfosten. Im neuen Artikel seht ihr die Bilder vom Sonnenuntergang…