Noch einmal durchstreifen wir Tallinn. Die Stadt hat viele Gäste von zwei Kreuzfahrtschiffen. Sie bevölkern die interessanten Orte, geführt von Damen und Herren mit weißen Täfelchen. Jeder mit einem Empfänger vor der Brust.
Heute zeigt sich der Himmel von seiner angenehmen Seit. Gerdi und ich verlassen Tallin Richtung Helsinki. Sonne und Wind schräg von vorne. Die schöne Silhouette verschwindet langsam im Dunst und etwas später die pfannkuchenflache Insel Aegna auch. Der Automat steuert und wir frühstücken. Wind, aber keine Wellen.
Ich habe den Kurs etwas östlicher als den der Fähren zwischen Tallinn und Helsinki abgesetzt, damit wir uns gegenseitig nicht stören. Nach 6 Stunden erkennen wir die ersten Inseln und eine Stunde weiter nehmen wir die Fok weg, um langsamer zu werden, später auch das Großsegel. Wir müssen uns erst mal an die Betonnung gewöhnen. Am wichtigsten sind die „Stifte“ im Wasser mit den Farben Schwarz und Gelb. Schwarz-Gelb, Gelb-Schwarz, Schwarz-Gelb-Schwarz und Gelb-Schwarz-Gelb geben an in welcher Himmelsrichtung vom Stift sich die Untiefe befindet. Und die Schlangenlinien sind wirklich eng und das Felschen oder Land ist nur ein paar Meter weg. Man sollte sich hier keine Verwechslung leisten. So schlängeln wir uns um halb Helsinki herum. Es ist Freitag, Wochenend-Wasser-Ausflugsverkehr. Segelboote ziehen ihre Linien und Motorboote flitzen. Sechs mächtige Eisbrecher liegen zur Wartung still. In einem der vielen Häfen melden wir uns an und liegen nun am Fingersteg wie die vielen anderen Boote auch.
Kleiner Nachtrag von Gerdi, Link antippen zu Text u. Fotos:
https://gerdi-geschichten-daily.com/2019/06/07/in-11-stunden-unter-segeln-von-tallin-nach-helsinki/