Die wilde Ankerbucht

Malskersören und Malskäret sind zwei längliche Inselchen, liegen paralell nebeneinander und bilden in ihrer Mitte eine Art See. Das Besondere: Der Grund hält den Anker! Eine Rarität in den nördlichen Schären. Seht dieses Bild an!

In der Ankerbucht (Copy)

Unmöglich einen Weg in diese Bucht zu finden, wären da nicht die Seezeichen und eine Angabe über die garantierte Wassertiefe von 2,6 m. Mit Schleichfahrt winden wir uns um die Pricken. Auf beiden Seiten, ganz nah, Felsriffe. Eine leichte Brandung bricht sich dort. Die Einfahrt lässt sich nur ahnen. Erst ganz zum Schluss öffnet sich die Bucht im rechten Winkel. Am Ufer Steine, Fels und wildes Gebüsch. Ein winziges Häuschen auf der südlichen Insel. Wir ankern auf 7 m Wassertiefe mit 40 m Kette. Auch bei 1500 Upm rückwärts hält der Anker. Sehr beruhigend. Ich blase Microeos, unser Schlauchboot auf und putze die hässlicher braunen Flecken an der Bordwand weg. Gerdi zaubert unterdessen Kartoffelsalat und brät Ripperl. Grillen fällt wegen Regen aus. Der erste Regen seit Beginn der Reise. Abends brummt der Ostwind in den Wanten. Wir hören Musik, lesen und bearbeiten die Laptop-Tastatur. Draußen düstere wolkenverhangene Stimmung, passt irgendwie zu dieser verwunschenen Bucht.

Wir möchten nach Schweden, Kurs Nordwest. Wegen der vielen Schären müssen wir erst 5 Seemeilen nach Norden. Gerade aus dieser Richtung sind für heute, Dienstag 5 Bft vorausgesagt. Morgen soll er sich auf 3 Bft reduzieren. Also bleiben wir. Ich bin dankbar für diesen „gewonnenen“ Tag.

Mittwoch: Für Nachmittag ist Starkwind angesagt. Wir legen deshalb EOS an eine Boje und testen den Halt mit 1500 Upm Rückwärtsfahrt. OK. MICROEOS bringt mich die paar Meter zum Ufer. Auf der einen Seite ein schöner Blick auf die EOS, auf der anderen Seite über die vielen Granitblöcke. Dazwischen Heidelbeersträucher, Akazienbäume und kleine Blütchen. Ein kleines Schild begrüßt die Gäste und weist wohl auf Verhaltensregeln hin. Daneben eine Abfalltonne. Wie überall auf der Insel keinerlei Abfall, auch nicht auf den beiden winzigen Grillstellen. Ganz hinten die  vielen Felsen im flachen Meer. Viele Gäste kommen hier bestimmt nicht her.

Auf der gegenüberliegenden Insel stehen zwei winzige Ferienhäuschen zwischen den Büschen, außen etwas reparaturbedürftig, innen zeigt der Blick durchs Fenster eine gemütliche, einfache Wohnstube.

Nachmittags brummt der Wind in den Wanten, die Wellen plätschern leise und irgendetwas klappert immer an Bord. Auf der Nachbarinsel, beim Leuchtturm Valsörana zeigen die Messwerte der Windfinder App Bft 4 und in Böen Bft 6 an.

Anderntags nimmt sich der Wind zurück. Die Wellen kommen chaotisch, EOS schwankt heftig. Sonst ereignet sich auf der Überfahrt nach Umea nicht viel. Oder? Wir queren um 15 Uhr die Grenze zu Schweden, holen die finnische Flagge ein, setzen die Schwedische und trinken einen Schnaps auf diese friedlichen Länder.In Umea erreichen wir den nördlichsten Punkt mit 43° 43´.

 

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