20. Juli: Von Hölick zur Saltpann / von Gerdi
Zum 1. Mal seit 6 Wochen (Helsinki, 7.Juni) ist es beim Segeln warm!!! Sonne-Wonne-Leichtwindsegeln! Ich ziehe die Skiunterwäsche und Stiefel aus und tausche sie- oh Wunder- gegen T-Shirt und Reebok-Laufschuhe…. Sonnen, liegend am Deck neben dem Schlauchboot-Paket…
Mal Fotos von mir, wo ich nicht an der Pinne sitze…

Zwischen bewaldeten Schären durch…die rote Pricke zeigt an, wo wieder ein Fels unter Wasser droht… und dann mit höchster Aufmerksamkeit durch Felsen und Steine… Das GPS zeigt euch wie das aussieht…Hellblau sind Untiefen mit 0,5 bis 5 m WT… _Weiß etwas mehr Wasser unterm Kiel. Die feinen Linien sind wie Höhenlinien auf der Bergwanderkarte, sie zeigen an wie flach es da wird…
Nach 5 Stunden schlängeln wir uns an den letzten Steinen vorbei und biegen ein in eine zauberhafte Waldbucht!! Wir ankern auf 3,5 m Wassertiefe…Schilf, Felsen, Möwen…
Ich lasse das Badethermometer ins Meer ab und staune: warme 18,5 °C hat das Meer hier, und dann schwimme ich 14 Minuten in dem wundervollen „Bodensee-warmen“ Meer…
Vor uns hängt die Hamburger Yacht, die wir von der Sägewerksbucht kennen, an der einzigen Boje, die „Happy our“.
Wir geniiiießen die Bucht. Und uns.
Am Abend wirft Gerhard zum ersten Mal (am 93. Törntag!!!) den Heckgrill an und grillt die 2 Halsgratsteaks, dazu gibt’s den Rest arabische Linsen als pikanten Salat. Stille Nacht. Herrlicher Sonntagmorgen mit Ei zum Frühstück und klassischer Musik, via Smartphone ,aus dem Internet. Am liebsten wär ich noch einen Tag hier geblieben, aber nach Ghs Berechnung sollten wir täglich ca. 15 Seemeilen segeln bis Ende Sept. und die Ruhetage in Häfen brauchen wir zum Einkaufen, Waschen…
Sonntag, 21 Juli 2019:
Zu den OTTERHALEN in der SEGELVIK-BUCHT in den Schären
Um 10 Uhr Anker auf,nach Morgenschwimmen …:-) Draußen gleich kalter Südostwind,, Gischtkämme, Seegang…. Voll gegenan, dann müssen wir doch motoren… Gh entdeckt, daß ein Wasserzuführschlauch am Bord-WC undicht ist. Ein Leck…? Naja, wir ankern, da wird man sehen… Lappen rum wickeln…weitersegeln.
Bald auffrischender Wind, 4 bft. Fock einrollen, raumer Wind, Groß zieht uns mit 4-5 kn. Immer dichter liegen nun die Felsen, wir konzentrieren uns beide 100%-ig… da ist die rote Pricke, dann ein Segelhafen, aber wir steuern in die Bucht an die Boje. Gerhard will die Toilette reparieren-ohne Zuschauer;-) Um 14 Uhr nach 4 Stunden und 15 sm= ca. 28 km Leine fest an der Boje. Am Ufer Ferienhäuser.

Schwimmen bei 19°, dann türmen sich dunkle Regenwolken auf vor der Bucht. Aber es regnet NICHT.
…Der Schlauch an der Toilette ist mit doppelter Rohrklemme abgedichtet. Hatte sich wohl gelockert beim Einbau der neuen Wasserpumpe vor einer Woche… Seegang lässt die EOS heftig rütteln und schaukeln, die Erschütterungen haben Folgen. Heute hat der Ingenieur Gerhard auch gleich den Motor überprüft, alle Schrauben sind fest, der Wasserfilter gereinigt. Alles paletti..
Am Abend kocht der Kapitän: Spaghetti mit Olivenöl, Parmesan und gerösteten Pinienkernen, die ich im Rucksack mitbrachte nach Helsinki 🙂
Uns erstaunt, dass es nun nach dem Abendessen doch fast dunkel wird!! Die Sonne geht unter um 21.57 Uhr. Um 4 Uhr geht sie erst wieder auf, 6 Std. statt 3 Std. „Pause“ wie bei Tallin und Helsinki, bei Vaasa und Umea …. Ich bin heute früh um 3.30 Uhr von Fischplatschern und Vogelkonzert aufgewacht in der stillen Ankerbucht: Ein Zauber: der Himmel war sanft orange getönt… und die Waldvögel haben gesungen und gezwitschert wie daheim.