
Korfu shipyard, Pfingst-Wochenende 14.+15.Mai 2016
Ganz ruhig ist es auf der EOS, ein guter Platz hier direkt am Ufer, freier Blick zur Hotel-Küste Korfus und bis nach Albanien. Sarande in er Sonne. Die ersten Charteryachten ziehen ihre Bahn von der edlen Komfort-Marina Gouvia Richtung Sivota, weiße Segel, erste Gischtkämme auf blauem Meer. Wir genießen das Inselgefühl, müssen aber über 3 Meter auf der Leiter hoch klettern und über die Reling grätschen, um „heim“ zu kommen oder immer zum Clo oder zur Dusche (1!) zu laufen zwischen den vielen Pfählen der aufgebäumten Schiffe. Wasser füllen wir mit dem Schlauch in unsren Bordtank, Strom liefert unsere Solarzelle.


Allmählich „finden“ wir mit gegenseitiger Erinnerungshilfe wieder, was wir grad suchen. Die Bord-Routine stellt sich ein. Aber es ist witzig:-): „Weißt du, wo die Kehrschaufel ist?“ „Du, ich bräuchte ne neue Zahnpasta-wo?!“ „Haben wir noch einen Rest Ouzo vom Herbst? -Ja.- In der Bilge oder im Barfach?““Ah, guck, da ist ja der Sonnenhut! Er war überm Kiel unter den Bodenbrettern;-)!““Das griechische Wörterbuch? Das mit den Zeige-Bildern zum Einkaufen… wo?“ Wie heißt „Auf Wiedersehn“ auf Albanisch? Ah, da ist der kleine gelbe Merkzettel: miro pacim, Lefteris! „Der Messerschärfer? Im Essig-Öl-Ständer neben dem Balsamico…“
Gleich nach dem Frühstück laufen wir am Hafen vorbei in die alte Vor-Stadt. Einkaufen beim Tante-Emma-Laden, dem „Dimitra“, in dem das Fußvolk kauft und alles, alles in Plastikbeuteln gewogen und verpackt wird!!! Es gibt köstliche pflaumen-kleine Nektarinen,reife süße Birnen, winzige 4cm-Zitronen, Tomaten, Spitzpaprika und erdbraune Kartoffeln aus Larissa/ Nord-Griechenland, leckere kleine rote Zwiebeln, Feta, die typische grobe 4cm-Salami mit den ganzen Pfefferkörnern, Autan, und auffällig neu: Sonnenschutz mit UVF 50!
Wir rasten für einen Frappée auf kleinen Metallstühlen vor einer winzigen Kneipe-direkt an der kleinen Dorfstraße, hier machen auch die albanischen Werftarbeiter ihre Pause.
Katzen lungern herum, paaren sich 2m vor uns mitten auf der Straße … mehrmals, rotweißgrau-gefleckte Katze, rabenschwarzer Kater mit grünen Augen. Beim Weiterbummeln säumen viele Ruinen den Weg, innen zugewachsen von Feigenbäumen, lose hängende Fensterläden, verlassene Wohnungen, zugeklebte Schaufensterscheiben, verdörrte Blumenkästen. An verfallenden Naturstein-Treppen hängen an alten Bäumen nie geerntete gelbe duftende Zitronen, über die Zäune der bewohnten kleinen Häuslein aber ranken sich herrliche Blumen, orangene Kapuzinerblüten, Bougainvillea-Bögen, duftender Jasmin, pinkrote Zitronen-Geranien, gelbe Margeriten(?) und blaue Natternwurz.
Zurück am Schiff streicht Gerhard das ganze Unterwasserschiff der EOS mit kupfer-rosa Spezialfarbe. Kiel, Ruder, Schraube sehen aus wie neu! Ich mache mich über die gelenzte Bilge her, in Bauchlage schrubbe ich die Wasserränder von den lackierten runden Wänden, fummle den Schlammrand aus der Flaschenkiste, Fach für Fach, bürste den noch nassen Mahagoni-Rost sauber und trage alles an Deck zum Trocknen.. Siehe Fotos vorher-nachher…
Am Abend schmeckt uns der Rest Spaghetti+Sauce Bogognese zu griechischem Salat wunderbar. Ein Glas Wein, Lesen, um 22.30 sind wir müde und freuen uns auf die Koje, noch schwankt und schaukelt unser Bett nicht…;-)- die EOS steht fest auf Holzpfählen.