108 Filzpantoffeln und Chili con carne

Eisig kalt ist es nun früh… Wollmütze und Schal, Faserpelzjacke, Wollsocken, Neoprenhandschuhe beim Steuern an der Pinne-alles da, aber danach? Auch in der Kajüte ist es kalt… So kaufte ich mir beim morgendlichen Einkauf im Supermarkt Filzpantoffeln. Man kann aus den Gummistiefeln raus und in die Pantinen rein, sogar mit dicken Socken, denn ich nahm sie in Gr.41, so passen sie später am Bodensee dem Käptn.

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Malerisch zogen Nebelschwaden über den Fluß, als ich zum Niedergang rausblickte… Die Sonne kommt erst nach 8 Uhr… Das Schiff ist innen naß, beschlagene Scheiben, das Bug-Luk tropft aufs Bett…

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Nach der Schleuse, die 14. inzwischen seit dem Meer, ist mir so kalt, daß ich was Heißes brauche: Wie in alten Single-Zeiten als Lehrerin dünste ich mir eine Gurke: zuerst mit Zucker die Scheibchen in Butter karamellisieren, dann Zitronensaft und Dill dazu, etwas Salz, Kurkuma, Curry, 1 Tasse Wasser, einköcheln, pfeffern. Lecker als kleine Zwischenmahlzeit…

Gegen 15 Uhr biege ich 90° ab und wir tasten uns in den kleinen port de plaisance von CHALON sur Saône. Neben uns liegt auch eine SY mit gelegtem Mast, die Nemo, benannt nach den reizenden Kindern Nea und Max. Max ist 5 und sehr aufgeweckt, als wär er schon in der Schule. Klar fragt er uns 99 Sachen auf einmal, aber so nett! Er sei ein Lego-Technik-Freak, und er kann auch selber rudern. Schon ist er im Beiboot und lädt Gerhard ein, eine Hafenrundfahrt zu machen. Klaro, das macht er mit Vergnügen, lehrt dem klugen Kerlchen wie man die Ruder schiebt statt zieht, also vorwärts rudert und auch sieht, wo man vor-wärts hinfährt, genial!!! Gh. faltet ein Papier-Beiboot für Max, ich ein Schweinchen für Nea.

 

Ich kochte inzwischen von 18-19 Uhr Chili con carne, mit roten Bohnen, Haché, Porrée und frischen Kräutern der Provence. Lecker, scharf und heiß. Das Abendessen findet immer früher statt, es wird nach 19 Uhr dunkel. Wir liefen über die nahe Brücke in die Altstadt, malerisch die eng aneinander geschmiegten schmalen Gieblhäuschen, die wunderbaren erhaltenen Ladeneingänge, aus Holz geschreinert Schaufensterrahmen mit Tür. Zum 2. Mal nun Fachwerkhäuser, wohl aus dem 15. Jh., noch schlicht, nicht so üppig wie im Elsaß. Kaum jemand ist unterwegs, ausgestorben die Straßen mit den eleganten Modeboutiquen, den vielen Restaurants von indisch über japanisch , von Kebab bis Moules frâiches… Leider hatte ich keinen Foto dabei, der Domplatz mit der sonderbar kühl-bläulich angestrahlten Kirche (ähnlich sie Chartres) wäre fotogen gewesen, die Fachwerkhäuser gelb und schwach beleuchtet. Die Stadtmauerreste sind von der Zeit der drohenden Invasion um 300 n.Chr. Zurück am Schiff wärmt uns zum ersten Mal der Heizlüfter, um von 16 auf 20 zu kommen. Auch nachts nun empfindlich kalt, nur mit Dralondecke träum ich von ner Wolldecke…

Der Ärger mit dem Hinweis, daß mein Surface-Notebook von 52 GB nur noch 880.000 MB frei hätte, ließ uns eine Bereinigung durchführen. Nun sind 5 GB frei. Komisch, es sind zwar viele Fotos drauf- aber soooo viel Daten sollen das sein??

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