Eisig kalt pfeift heute der Nordwind, 4. Oktober, vor 28 J. kam unsere Tochter zur Welt. Wir singen ihr über mein altes Hy ein Ständchen. Dann geht’s zurück an die Pinne, wieder mit Wollmütze, Kapuze,Skiunterwäsche+ Handschuhen. Nach 60 Minuten ist Ablösung, dankbar schenkt man sich heißen Tee ein. Es ist die Zeit der Herbsturlauber: viele Mietboote kommen uns entgegen, diese Locaboats kann man ohne Führerschein anmieten!
Manchmal kommt ein Schubverband, da wird es ganz schön eng zwischen rotem und grünem Begrenzungspfahl, die die un-tiefen Regionen zum Ufer abgrenzen.
Heute ist ein heftiger böiger Wind, der nicht nur die Bäume „umbiegt“, sondern Wellen aufwirft und Gischtkronen aufschäumt…
Malerische kleine Inseln ziehen an uns vorbei… graue Reiher rasten, fliegen mit großer Flügelspannweite auf. Ein Haubentaucher begleitet uns, fliegt immer knapp überm Wasser 4 Schiffslängen voraus, landet, wartet, in Bughöhe „überholt“ er wieder, ein nettes Rennen. Er gewinnt, dank Flugkunst. Weiße Pferde grasen am Ufer… Falb-beige Kühe liegen wiederkäuend am Erddamm.

Gegen 14 Uhr biege ich ein in den kleinen Flußarm , hier mündet der Doubs in die Saône, und schon kommen die weißen Schiffsrümpfe in den Blick. An einem Ponton kann man festmachen, nur mit Bugleinen, sehr ungewohnt!!! Gh. bringt am Heck sicherheitshalber den schweren Stockanker aus als Gewicht am Grund. Nur 2 m Wassertiefe.. Der Ponton ist an 10 m langen Stahlträgern befestigt, der wie Arme bei Hochwasser den Ponton hochhebt…Malerisch ducken sich die die Häuser am Flußufer… an dem großen Haus an der Brücke sehen wir beim Bummeln die Hochwassermarken: bis zu 10 m stand hier der Fluß, und das an Weihnachten 1981,82,85… 1955 war der Wasserstand sogar mehr als 10 m. Horror!!!

Wir wandern fast ehrfürchtig staunend auf dem Hochwasser-Schutzdamm. Rechts der Fluß, so harmlos… links tief unten die Gärten hinter den Häusern…
