Gleich hinter Helsinki schnappt der starke Wind nach der Eos. Wir kriegen die Wellen vom Bug ins Cockpit gespritzt, gut dass wir gleich um 9 volles Ölzeug, Stiefel, Wollmützen angezogen haben. 4 Std im exakt am GPS vom Skipper programmierten Pfad entlang steuere ich von Pricke zu Pfahl, mal grün und rot, mal schwarzgelbe Rundhölzer im Meer. Jede weist auf die Untiefe hin…!!! Höchste Konzentration. EOS kämpft mit Motor gegenan, 5 bft, in Böen 7! Es heult und brummt, wütend hört sich das an. Links und rechts rote Sandsteinfelsen und grüne Föhrenwälder. Ohne den garstig lärmenden Wind eine Sommeroase…
Nach 4 Std. kommt hinter Insel Tallholm das 1. Ankermanöver mit dem neuen Anker, 7 m WT, 40 m Kette. Ankerball ins Vorstag… Er hält! Alle Fallen schlagen im Wind den wilden Takt..
Nachtrag Di.11.6.2019:
Am Tag drauf wonniger Morgen: Sonne um 6. Blauer Himmel. Kurzes Bad im Meer …zum Waschen bei 17’C Wassertemperatur genügt uns die Badeleiter am Heck. Echt spannend die folgenden 7 Stunden in den engen mit Pricken angezeigten Fahrrinnen, immer zwischen runden Felsenbuckeln oder mit Birken und hohen Fichten bewachsenen kleinen Inselchen. Höchste Konzentration auf die rettende Linie am GPS-Smartphone… Unsere neue Lebenslinie! Dank sei Technik und Kapitän Gh. Segeln wäre bei dem dauernd wechselnden Kurs nicht möglich. Die Eos muß im langsamen Tempo “ Haken schlagen“😉
Um 15.15 Uhr fasst der Anker im schmierigen Schlick vor einem Schilfrand… Kuckucksrufe. Mal paar Segler, die vorbei tuckern…Spechthämmern in den singenden Föhren am Ufer, Seeschwalben piepsen im schnellen Flug, Reiher landen sanft wie Segelflugzeuge, Schwäne gründeln, Stille. Ich koche indisch scharfen Dhal mit Gemüse, Curryduft im finnischen Schärenidyll… Warm, fast windstill. Ich konnte mich im Tanktop sonnen an Deck. Uuuuurlauuuub.