Storklubben hat wirklich einen winzigen Hafen. Ehemals war da ein Lotsenboot stationiert. EOS ist das erste Schiff an diesem Tag. Nacheinander kommen noch vier weitere. Wie dann ablegen bei diesem kräftigen Wind? EOS entwickelt ja ein Eigenleben und will bei Rückwärtsfahrt dahin wo SIE will! Wir müssen EOS drehen. An Bug und Heck bleibt nur jeweils ein Meter Platz. Eine lange Leine vom Heck über den Bug an Land zum Helfer, eine Leine vom Bug zum zweiten Helfer an Land. Dann alle Festmacher lösen. EOS dreht in den Wind. Bug- und Heckleine drehen EOS die restlichen 90 Grad und ich an der Pinne korrigiere, damit wir kein anderes Boot rammen. Hat ausgezeichnet geklappt.
Draußen dann 4 bis 5 Bft von achtern. Teilweise nur unter gereffter Fock. Eine mächtige Schaukelei und nicht einfach, den Kurs zu halten. Aber Gerdi macht das sehr gut. Sie kann das besser als ich. Dann zeigt uns die elektronische Route (und natürlich die Papier-Seekarte auch) die notwendige Kursänderung und etwas später die Einfahrt in den Fanby-viken-Fjord. Vorher passieren wir aber noch ein kleines, kahles Inselchen ganz voller Kormorane. Sie leben vom Fischfang und scheiden kräftig aus. Man riecht das sehr stark. Dann Vorsegel einrollen und langsam mit Motor in den schmalen, langen Fjord. Langsam, weil er so schön ist. Birken und Laubwald zieht sich die Hänge hoch. Wir sind ja an der „Hohen Küste“ (na ja, 100 m ist in Schweden auch schon hoch). Bauernhöfe an den Hängen, Bootsschuppen am Wasser. Um in diesen wunderbaren Gewässern zu reisen haben wir auf den allerletzten Ostsee-Norden verzichtet.
Was für ein Ankerplatz! Schilfufer, Wiesenhänge und diese Ruhe. Ab und zu Hundegebell, gurrende Tauben, sonst nichts. Und: Ein Reh quert vor uns den Fjord. Gerdi macht Pfannkuchen zum Kaffee. Nur eine Mail trübt, Michi hatte einen Gleitschirm-Unfall. Hätte aber schlimmer ausfallen können.
… und hier noch der Track mit unserem Navigationsprogramm
Wunderschön! Kann man denn an Land wandern oder ist das Wildnis? Ganz schön hohe Wellen, gut zum surfen…