Wilder Naturwald Kvarnudden, 2.8.19

Kapellskär, Naturpfad Wald (11) (Copy)

Gerdi schreibt:

Im kleinen Naturhafen Kapellskär laufen wir über unsren Holzbrettersteg im Hafen zum Waldrand. Eine Tafel weist auf einen Pfad durch den der Natur überlassenen Wald hin, in dem die Kühe weiden. Wir biegen in die düstere grüne Wildnis ein und lassen  alle Zivilisation hinter uns. Nur noch wir und der Wald, die im Sturm umgestürzten Bäume, die senkrecht hochragenden ausgerissenen flachen Wurzelballen, die kirchen-hohen Stämme der majestätischen Laubbäume, himmelhoch. Die Kiefern hielten mit ihren tiefen Pfahlwurzeln dem Sturm stand.

Der Pfad ist schmal, ein Trampelpfad der Naturliebhaber, keine Bank, keine Info-Tafeln, nur das kleine Tierle auf Schildchen zu einem blauen Punkt auf den Baumstämmen weist uns weiter. Ich bin begeistert. So war das ganz früher mal: Ein Wald fürs Vieh, das hier Sträucher und Unterholz beweidet, ans Ried zum Saufen kommt und sich kreuz und quer durch den Wald bewegt. Ein Paradies. Wir klettern über umgefallene Stämme, unter tief hängenden Ästen wie Bögen durch, essen reife Himbeeren (die stacheligen Pflanzen rühren die zarten Kuhmäuler nicht an;-), Ameisen rasen herum, ganz winzige mm-flache Blättchen auf dem Waldboden, Flechten auf Brettern und morschen Ästen…

Über schlichte lange Bretterstege überqueren wir das Feuchtgebiet neben dem See mit hohem Riedgras und blühendem Schilf. Hagebuttensträucher, Mädesüß, bunte Disteln, entrindete Bäume, Opfer der Parasiten und Käfer.

Bitte in der Galerie das 1. Bild jeweils anklicken (vergrößern) und dann auf den rechts sichtbaren kleinen Pfeil klicken und die Serie weiter fördern.

„KVARNUDDEN wurde von 1700 an als Viehweide genutzt -eine magere Wiese auf trockenem Land. Im 119. Jh. wurde es von Laubwald dominiert. Eine Laubweide ist eine baum- und strauchreiche Wiese, auf der neben Heu auch Laub als Winterfutter für das Vieh geerntet. Heute wird die Weidehaltung fortgesetzt, um die Landschaft offen zu halten.Bis zu 50 Pflanzenarten pro Quadratmeter beherbergen diese Weiden, gedüngt vom Kuhdung, als einzige „Pflege“. Es gibt so eine eigene Flora, die vom Beweiden profitiert.“

Ein Paradies, ein Garten Gottes. Wir kehren berührt von dieser Naturbegegnung auf dem Rundweg zurück zum Hafen. Dann setzt sanfter Regen ein.

Zwischen Kühen und kl. Booten,0,5m Wasser unterm Kiel (1) (Copy) Die Kühe am Meeresrand… Erinnerungen an meinen Ostschwedentörn 1976… Da grasten sie auf Öland auch „neben“ der Segelyacht.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s