Für Jörg und Maxx bricht nun der letzte Reisetag an

05. Juni 2009La Ciodat, ehemals eine bedeutende Schiffbaustadt, riesige Kräne zeugen noch von dieser jungen Vergangenheit, haben wir mit dem Ziel Porquerolle verlassen. Die ganze Strecke stand der Wind gegen uns, nicht stark, aber eine Dünung machte sich zusätzlich unangenehm bemerkbar. An Backbord blieben nacheinander Iles des Embiez, Cap Sicie, Cap Cerpet sowie die große Bucht in der die Stadt Toulon liegt, achteraus. Um Porquerolle zu erreichen, hätte wir noch stundenlang aufkreuzen müssen. Wir beschlossen, den riesigen Golf von Giens anzusteuern. An seinem östlichen Ende wird dieser Golf von einer flachen Landzunge abgeschlossen, an deren nördlichem Ende Hyeres la Plage liegt, das Mecka aller Surfer. Bei nahezu allen Windrichtungen können sie ohne störende Wellen – bei entsprechendem Wind – surfen. 41 Seemeilen Tagesstrecke über Grund zeigte das GPS. Ganz allein genossen wir den Abend mit weiter Sicht.Der nächste Tag hat sich durch angenehm starken Wind ausgezeichnet, leider wieder aus Richtung unseres Zieles. Mit gerefftem Groß flog die Eos dahin, es war eine Freude, unserem Ziel, Saint Tropez kamen wir aber nur langsam näher. Um Mitternacht wären wir dort angekommen. Deshalb zogen wir den Hafen von Cavalaire vor, auch der Kosten wegen. Cavalaire ist eine ganz nette Stadt, sie verbirgt sich aber hinter einer Reihe Ferienhäuser und einer nahezu geschlossenen Wand von Restaurants und Imbissbuden. Überhaupt ist ab hier bis Nizza ein Großteil des schönen Ufers und auch des hügeligen Hinterlandes mit Villen zugebaut, wie Pocken sehen sie aus der Ferne aus. Der nächste Tag verlief ähnlich, steuerbords Meer, an Backbord ein Kap, eine Bucht und ein Dorf nach dem anderen. Und wieder Kaiserwetter, diesmal mit gutem Wind von achtern. Von unserem abendlichen Ankerplatz nördlich der Ile Sainte Marguerite, lagen 2 große Buchten, in einer liegt Cannes, in der anderen Antibes gegenüber. Ein Lichtermeer breitete sich nachts vor uns aus, wir lagen ruhig und still auf 4 Meter Wassertiefe. Wir aßen immer draußen im Cockpit, ließen die Ufer vorbeiziehen und beendeten den Abend bei einem Glas Wein. Das Meer hat mittlerweile ordentliche 19 °C und nicht mehr wie am Anfang unserer Segelreise abschreckende 15°C. Für Jörg und Maxx brach nun der letzte Reisetag an. Wir beendeten ihn in einem ganz eigenartigen Hafen, umgeben von drei 23- stöckigen Wohnriesen in Form gebogener Pyramidenscheiben und wieder ein Wall von Restaurants und Bars. Wir haben ausführlich diskutiert, ob das schön oder hässlich ist. Architektonisch mag es schon in Ordnung gehen, aber ich vermisse eine Seele in den Gebäuden. Man hat aber die Möglichkeit mit dem Bus nach Nizza zu fahren. Bemerkenswert ist noch das Liegegeld: 35 € für unser Boot pro Tag!. Es Begann bei 8 € im Westen in Port St. Louis und steigert sich je weiter man nach Nordosten kommt. Ausnahmen sind große Städte wie Marsaille und Nizza. Jörg und Maxx hat der Flieger zurück in den Norden gebracht und Gerdi, meine liebe Frau zu mir. Die Überfahrt in den Hafen von Nizza verbrachte Gerdi mit Ein- und Umräumen. Der Hafen liegt als Bucht mitten in der Stadt. Unsere Eos ist eines der kleinsten Schiffe dort. Nizza ist eine angenehme Stadt mit südländischem Flair. Der Hafen liegt malerisch umgeben von alten stattlichen Bürgerhäusern. Bemerkenswert ist die kilometerlange Strandpromenade, Badeplatz der Schönen. Es ist nicht einfach, hier einen Liegeplatz zu bekommen. Das gelingt nur mit Voranmeldung. Unsere Eos ist hier ein kleines Schiff. Die Mastspitze reicht gerade bis zur Bordwand der Megajachten in unserer Nachbarschaft. Das Wochenende steht bevor und die Stadt pulsiert vor Leben, die Restaurants sind vielsprachig bevölkert. Es liegt eine ausgelassene Fröhlichkeit über der Stadt.

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