Von Cesme nach Ayvalik

Wettrennen der GestirneKaraada ist eine sehr schöne Bucht. Begegnungen mit Leuten aus fremden Ländern sind immer ein Erlebnis. Und dann senkt sich die Nacht herein. Der Lauf der Gestirne erinnerte in dieser und der vorgehenden Buchten an ein Wettrennen. Wir bemerkten es, als ein heller Stern ein wenig unter dem Mond stand. Unser astronomischer Berater, Herr Dr. Seng informierte uns, dass gerade der Jupiter den Mond überholt. Jupiter ist Sieger. Jeden Tag war er ein gutes Stück mehr vor dem Mond zu sehen. Abgeschlagen erscheint weit nach Mitternacht die Venus als helles Gestirn am Himmel.Es wird ruhig in den Buchten und Marinas. Während früher schon mal ein paar Jachten zuviel da lagen, kann man sich jetzt die Plätze aussuchen. Die großen Ausflugsboote liegen arbeitslos an den Kais und über allem liegt eine ungewohnte Ruhe.

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Ein alter Fischer verkaufte uns den halben Fisch
Von Karaada schiebt uns der Motor in die Bucht von Loutron. Sie liegt an einem weit in die Insel ragenden schmalen Meeresarm. Auch hier nur 2 weitere Boote. Eines aus Neuseeland, etwas länger als unseres, aber das Ehepaar segelt seit 22 Jahren darauf und hat es auch von dort hierher gesegelt. Da wirkt unsere Reise klein dagegen. Nachts hat der Regen die EOS gewaschen, am Morgen liegt das Wasser da wie ein Spiegel, kein Lufthauch ist zu spüren. Den Abend vorher haben wir einem alten Fischermann in seinem Ruderboot einen halben großen Fisch abgekauft. Gerdi hat ihn in Scheiben geschnitten und gewürzt. So wanderte er auf den Heckgrill und war bald gegessen.Über die Hauptstadt der Insel Mitilini führte der Kurs nordwärts nach Ayvalik in der Türkei. Diese Stadt liegt in einem verzweigten Buchten- und Inselbereich. Der Wind ist mit 4 Bft wieder dagegen. Wir suchen uns den schönsten Platz unter einem Felshügel aus. Eine wunderbare Gegend! Auf der einen Seite bewaldete Hänge, auf der anderen die ersten Häuser von Ayvalik und vor uns dieser Felshügel. Unter den Gipfel schmiegt sich die Ruine einer Kapelle. Mit Maroni rudere ich ans Ufer und schau mich in dieser Gegend um. Die Mauern und die eingefallene Zisterne deuten auf ein ehemaliges Kloster hin. Was war es vor vielen hundert Jahren wirklich mal? In dieser Gegend könnte man einen Urlaub auf dem Wasser verbringen. Abends gibt´s Krautsalat und Fleisch vom Grill, im Funkenregen gegart. Der Wind nimmt zu und lässt das ganze Schiff erzittern. Bis zum Morgen hat er sich verausgabt und ist zum Hauch mutiert. Wir machen noch eine kleine Rundfahrt in den Buchten und fahren dann zur Marina. Ich tanke 50 Liter Diesel und es wird bestätigt: Der Volvo 3-Zylinder, 24 KW schluckt nur 1,4 Liter/Stunde. Damit kann man leben. Das Ausklarieren übernimmt die Marina gegen Gebühr (selbst müsste man 3 weit auseinanderliegende Ämter besuchen) Gerdi füttert derweilen die Waschmaschine in der Marina.Die Wetterberichte im Internet sagen für morgen und übermorgen Bft 3-5 voraus, Ab Sonntag soll es dann mit 7 Bft dicke kommen. Da müssen wir uns dann wohl einen sicheren Unterschlupf suchen.Hier sind die Bilder:

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