SIGRI, ein Dorf mit kleinem Hafen, Westseite von Insel Lesbos

Nach einem wunderschönen Segeltag von Ayvalik, Türkei, nach Lesbos, Griechenland- mit sportlichen 4 bft halbem Wind und schöner Krängung – biegen wir an der Nordkante der Insel Lesbos ab und können endlich bequemer segeln als die Wochen vorher mit dem ewigen Nordwind. Nach 10 Stunden an meist kahlen Inselrücken entlang, vegetationslos, braun, öde – plötzlich Aufforstung, neue Häuser mit roten Ziegel-Walmdächern, das Dorf SIGRI.Leider ist der winzige flache Hafen voller Fischerboote und gar nicht für Segelboote gedacht, schon gar nicht bei dem strammen Wind. Also raus und ankern, unter einer wuchtigen Bastion am Meer, die uns Schutz vor dem auffrischenden Meltemi bietet, im Meer, 22°, herrlich. Landausflug. Sehr sauber die betonierten Gassen, üppig die Blumen in den Gärtchen. Im Fort nach den Regentagen frisches grünleuchtendes Gras, auch auf den Wegen sprießt es wie Kresse, gelbe Löwenzahnblüten strahlen, Schwarzäugige Susanne, die kleine Sonnenblumen wie Büsche, Dahlien in allen Farben, rote hohe Rosen blühen vor der griechisch-orthodoxen Kirche. Innen wunderbar gemalte Bilder, zauberhafte Männergesichter, ich hab sie fotografiert. 5 Kerzlein brennen nun, und die Bibel liegt geöffnet bereit. In einem kleinen Strandlokal essen wir einen Teller Sardinen, trinken ein Glas Retsina und griechischen Kaffee. Der Sohn erzählt uns, dass das Wrack der großen Segelyacht, die mit 60° Krängung auf den Felsen des Riffs liegt, erst 4 Jahre da sei. Russisch. Zu viel Wodka und – rumms.

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Ein Wrack auf den Felsen des Riffs, ein Wodka-Opfer
Jasmin duftet am Weg zum Museum des versteinerten Waldes von Lesbos, für den nach Vulkanausbruch hier verschütteten Palmenwald. 20 Mio. Jahre ist das her. Die Stämme haben einen neuen „Aggregatszustand“, chemisch nun Stein, wenn man sie aufschneidet und poliert, sieht das aus wie Edelstein, Tigerauge, Topas oder Rosenquarz. Ein erstaunlich interessantes Museum.Draußen erkennt man auch an den Dornbuschinseln ganz frische grüne Triebe. Es ist, als wäre Mitte September hier ein 2.Frühling ausgebrochen…Bei uns ist die Ruhe der Pflanzen im kalten Winter, hier wohl im glutheißen Sommerhalbjahr.Abends koche ich Auberginen-Zucchini-Tomate-Paprika-Gemüse, al dente, und dazu Reis und 2 erlesen gute Rindersteaks mit Pfeffer in der Pfanne. Als Dessert Honigmelone. Da wussten wir noch nicht, dass der nächste Tag zwecks 13 Stunden Starkwindsegelei mal ohne Abendbrot sein wird.Seglerglück und sportliches Abwettern liegen eben eng beisammen. Gut, wenn man dabei keinen Zeitdruck hat.

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