Nachts brist es auf. Heftig. Erst um 2 läßt der Wind nach! Um halbacht klopft Gerhard vom Meer aus an die Bordwand. Die Sonne schickt sich an, über dem Inselrücken aufzusteigen. Ich bade ausgiebig im Meer.
Monat: Oktober 2009
Ganz nass ist die Eos – regennass
GERDIINSEL POROSGanz nass ist die Eos – regennass. Die Glocken der orthodoxen Kirche läuten um 7 Uhr. Bei offner Kirchentüre können wir den Popen singen hören.Noch dräuen dicke graublaue Regenwolken über dem Inselrücken. Die Segler in Ölzeuganoraks tragen aber die Schirme zugeklappt. Das stimmt optimistisch.Als die Sonne um 8 rauskommt, parke ich die von der hohen Luftfeuchtigkeit klammen Decken, Kissen, Hosen oben auf der strammen Fockschot und lasse sie flattern.Ab in die Kombüse: Ich säble von dem großen Stück Schweinehals (samt allen Wirbeln, vom Markt) 3 Scheiben ab und bestecke 4 Spieße mit Zwiebeln, Paprika, Speck und Fleischwürfeln. Der Rest soll ein bayerischer Schweinsbraten werden!Um 10 segeln wir mit raumem Wind los und schon gegen 12 ankern wir in der Bucht Skylaryon. Baden im warmen Meer. Lesen. „Die Welt“ vom Samstag. Und Alexandre Dumas: Die Kameliendame. Quälend langatmig der erste Teil, aber Weltliteratur. Über das Leben der schwindsüchtigen schönen Courtisane Marguerite am Montmartre in Paris. Weltliteratur. Deshalb: Augen auf und durch.Nach all dem Starkwind genießen wir diese Ruhe vor Anker. Sonne! Träumen. Und ab und zu an daheim denken. Erika. Martin. Joachim, der inzwischen in der Schweiz arbeitet und wohnt!Alle reden wieder deutsch statt englisch, französisch, italienisch, türkisch, holländisch, griechisch! Man ist kein Ausländer mehr. Wieder eine Wohnung! 4 Zimmer, Küche, Bad, Keller. Aktuelle Nachrichten! Die Tageszeitung am Morgen! Die Tagesschau und der Meteo auf DRS 1 am Abend.Der elektrische Wasserkocher. Ein Telefon, bei dem auch wer anruft. Der Elektroherd mit dem Backofen. Warmwasser aus dem Wasserhahn. Die Dusche. Kühlschrank und Staubsauger. Radio und Fernsehen. Licht aus großen Lampen. Der PC. Waschmaschine und Bügeleisen. Staubsauger und Nähmaschine. Heizung! Einkaufen mit Auto ohne Rucksack. Ein großes Bett. Schuhe. Tanzschuhe mit 7 cm Absatz. Bald schon Stiefel. Strümpfe. Mantel, Schal und Mütze. Reisen mit dem Koffer. Die Violine, wie schön. Mein Besuch in Nürnberg am 2.November bei Vati! Das Dorf Eriskirch. Die evangelische Kirche. Waltraud und Romana. Eckehards Akkordeon. Der Tante Emma Laden und der riesige Kaufland. Autofahren und Tanken. Die Wendeltreppe zur Galerie. Der große Esstisch. Ein Geschirrschrank. Früh im Wald zum Nordic Walking. 40 Bahnen Schwimmen im Hallenbad. In die Aerobic-Stunde. Ins Fitness-Studio zu Laufband und Kraftgeräten. Jede Woche zum Tanzkreis!All das ist 5 Monate nicht vermisst worden!Gerhard ohne die Eos. Gerhard beim Handwerkern im Keller. Seine Tennisfreunde. Seine Skitouren (Joachim war schon auf der ersten!). Vati zum ersten Mal im betreuten Wohnen in der Hallerwiese besuchen. Der Nebel bis zum Mittag am See. Im Dezember zur Langlaufloipe Scheidegg. Plätzchenbacken. Weihnachten. Und im April zur Fideriser Arflina-Hütte und Skifahren.Und im Mai zurück zum Mittelmeer, nach Kylada zur Eos. Das ist gar nicht so lange: 6 Monate nur.
„Ruhet von des Tages Müh, es will Abend werden, laß die Sorg bis morgen früh, GOTT bewahrt die Erden.“
Und ich vermisse die drei fehlenden Kanon-Stimmen.
Die kurze Strecke von Athen nach Poros
Gerhard, Samstag 17. Oktober 2009Von Athen in Richtung Süden3 Tage lagen wir im Hafen von Glyfada, einer Vorstadt von Athen. Wir mussten einiges Spezielles für EOS in Piräus einkaufen, wollten noch Athen sehen und 7- 8 Bft in einem Hafen abwettern.Athen, Piräus und die umgebenden Vorstädte sind eine Steinwüste zwischen Meer und Hügeln, von See aus schön anzusehen und durch eine Straßenbahn für Fremde gut zu erreichen. Jede Fahrt kostet, egal wohin, 1 Euro, einfach. Mit ihr fahren wir bis unter die Akropolis. Uns fehlt das Wissen üben die geschichtlichen Zusammenhänge, so umrunden wir dieses Monument staunend, besichtigen die einen oder anderen Tempelreste und steigen auf einen Hügel um von höherer Warte einen Überblick zu erhalten. Das Meer aus Stein bestätigt sich.
kregen und Hagelschlag. Hagelkörner mit 1 cm Durchmesser, es wird nie langweilig. Meine neue Ölzeughose wird eingeweiht, der Wolltroyer und die Neoprenhandschuhe werden hervorgeholt aus den Tiefen des Schiffs….Tolle Wolkenstimmung, teils düsterschwarz und finsterblau die Wolken, teils totale Nebelwand vor uns, dann wieder freie Sicht durch Regentropfen, als wir uns der Insel Poros nähern. Zum zweiten Mal auf diesem Törn, nun sind viele Jalousien geschlossen, Läden verlassen, die Tavernen leer aber liebevoll vorbereitet auf die letzten Schiffscrews. Viele aus Deutschland. 9 Tage Segeln in der Ägäis. Mit Familie oder als deftigen Männertörn.In Deutschlands Süden, in Sachsen und Österreich soll es ein Schneechaos haben. Mitte Oktober. Wir machen es uns gemütlich an Bord, ich koche lecker mariniertes geschnetzteltes Thai-Kalbfleisch im Wok und am Tag darauf deftige Rindfleischsuppe mit zartem Gemüse. In einer Woche werden wir unseren letzten Hafen dieser 6 Monate anlaufen und die EOS an Land stellen für den Winter.
Wir verlassen unsere EOS
Die Stadt Lavrion, das Kap Sounion und Pir??us
Lavrion und das Bergbau-Museum
Lavrion, Marina. Sooo teuer. Der Starkwind hält uns fest. Aber am 2.Tag schlüpften wir noch vorm Frühstück ins Ölzeug und steuerten die Eos hinaus aufs weiß-gischtige Meer. Gegen den Wind wühlte sich der Bug in die Wellen und bis halbzehn Uhr hievten wir bereits die Mooring-Leine im Stadthafen Lavrion hoch und vertäuten das Schiff.Erstaunlich viele Charteryachten kommen und gehen noch im Oktober. Bis auf Bayern und Baden-Württemberg haben alle Bundesländer Herbstferien, auch die Schweizer segeln mit Kindern. meist tummeln sich 10 – 12 Leute auf den großen Yachten.
Von Chalkida nach Loutra N??he Kap Sounion
GERDI’s Stimmungsbild von der BOUFALO BAY, im südl.Drittel von Euböa3.-4.-5-Oktober 2009
;sein Name ist mir nicht bekannt, seine Höhe auch nicht- hochzieht. Grau löst im Osten das nächtliche Schwarz ab und der Weg endet nach kurzer Zeit an einem Wasserbehälter. Ich wähle die direkte Richtung zum Gipfel durch niederes Gestrüpp auf felsigem Grund. Je höher ich steige um so interessanter wird die Gegend, die sich aus der Nacht schält. Überall Berge, dahinter das Meer und noch weiter das griechische Festland. Dazwischen unsere kleine, schnuckelige Ankerbucht. EOS ist als Punkt zu sehen. Am Gipfel angekommen, steigt gerade die Sonne über die Meereskante um gleich wieder hinter einer Wolkenwand zu verschwinden. Die kleinen Sporaden sind nördlich im Dunst zu erkennen, die Insel Andros im Süden. Es ist eine schöne, buchtenreiche Gegend, die wir bereisen. Jetzt erst erkennt man die Weite eines Landes und man denkt an die elektronische Reise in Google Earth.